So sparst du den Winter über Strom

Energieknappheit in der Schweiz

Man hört es im Fernsehen wie im Radio, und selbst Plakate warnender Schweiz droht Stromknappheit. Deswegen gilt es nun, sparsam mit dem Strom umzugehen, solange er noch ausreichend zur Verfügung steht. Mit den folgenden Tipps und Tricks gelingt dies ohne grossen Aufwand. 

Der Bundesrat hat die Schweizer Bevölkerung zum Strom sparen aufgerufen. Die entsprechende landesweite Kampagne soll bis April nächsten Jahres laufen, damit eine Mangellage verhindert werden kann. Grund für die Stromknappheit ist unter anderem ein heisser Sommer, aufgrund dessen die Schweizer Stauseen, aus denen Strom gewonnen wird, teilweise leer waren. Ausserdem folgt gemäss Wetterexperten ein Winter mit wenig Wind und Sonne, sodass auch diese Elemente nur begrenzt zur Stromproduktion genutzt werden können.

Auch die Situation im Ausland belastet die Stromsituation in der Schweiz. So sind in Frankreich mehrere Kraftwerke ausgefallen, weswegen die Importe entsprechend gehemmt werden. Nicht zuletzt liegt die Stromknappheit in den gegen Russland verhängten Sanktionen begründet. Grosse Mengen an Gas, welche zum Beispiel in Deutschland für die Stromerzeugung verwendet werden, fallen nun aus. Folglich senken Anbieter wie unser nördlicher Nachbar ihr Angebot an Strom, weswegen Länder wie die Schweiz diesen Winter werden Strom sparen müssen. 

Strom sparen ist Gewohnheitssache und mit einigen simplen Kniffs kann mühelos ein wertvoller Beitrag zur Sparmassnahme beigetragen werden. Bereits kleine Veränderungen können einen bemerkenswerten Unterschied machen und ausserdem sich positiv auf das eigene Portemonnaie auswirken.

Stecker und Schalter

So sollte man zum Beispiel Mobiltelefone nicht die ganze Nacht über am Stromkabel angeschlossen lassen. Sobald das Handy aufgeladen ist, fliesst der Strom für den Eigenverbrauch des Ladegeräts unnötig weiter. Dasselbe gilt für den Laptop – sobald der Akku vollständig geladen ist, kann man den Stecker ziehen und so etwas Strom sparen. Zusätzlich kann man die Bildschirmhelligkeit reduzieren. Wer einen Schritt weiter gehen will, kann in ein Solarladegerät für sein Mobiltelefon investieren. Alternativ kann man sich bemühen, weniger lange zu duschen, um den Strom zu kompensieren. Denn: Um einmal das Mobiltelefon aufzuladen, wird etwa so viel Strom benötigt wie bei zehnminütigem Duschen.

Zwei Smartphones an der Steckdose

Wenn ein vollständig aufgeladenes Mobiltelefon immer noch mit der Steckdose verbunden ist, verbraucht es unnötig Strom. Bild: Melana-Nsk / Depositphotos

Nicht zu lange zu duschen und das Licht zu löschen, wenn man es nicht braucht, gewöhnt man sich von klein auf an. Doch dass man das Licht von einer Quelle mit Spiegeln vervielfachen kann, ist weniger bekannt. Dabei haben bereits die alten Ägypter diesen nachhaltigen Trick genutzt, um ihre Räume mit Licht zu füllen. Im richtigen Winkel positioniert, können Spiegel einen Lichtstrahl gegenseitig weiterleiten, sodass der Raum mit nur einer Lichtquelle stark beleuchtet wird. Nebenbei erweitern Spiegel den Raum optisch und erzeugen einen geräumigen Eindruck.

In der Küche

Während diese Tricks für die ganze Wohnung gelten, kann in der Küche besonders viel Strom ohne zusätzlichen Effort gespart werden. Dass zum Beispiel auf den Topf ein Deckel gehört, ist klar. Doch dass man mit Schnellkochtöpfen an Kochzeit und somit auch an Strom sparen kann, ist vielen nicht bewusst. Der Schnellkochtopf zeichnet sich dadurch aus, dass er sich mit einem druckfesten Deckel luftdicht verschliessen lässt. Aufgrund dessen verschiebt sich der Siedepunkt des Wassers im Topf von 100 auf bis zu 116 Grad Celsius. Je nach Topfinhalt verkürzt sich die Garzeit deswegen um das Zwei- bis Dreifache, weswegen man den Herd früher ausschalten und so Strom sparen kann.

Kampagne Bundesrat Stromsparen

Der Bundesrat macht die Bevölkerung darauf aufmerksam, wie man im Alltag Strom sparen kann. Bild: Facebook EnergieSchweizKampagne Bundesrat Stromsparen

Wer an Hitze spart, spart an Strom – das gilt auch bei der Spülmaschine. Diese trocknet das frisch gewaschene Geschirr oft mit heisser Luft. Wer die Maschine aber frühzeitig ausschaltet, kann das Geschirr an der Luft trocknen lassen und so den Stromverbrauch etwas reduzieren. Übrigens lohnt es sich, die Spülmaschine möglichst voll zu beladen, da sie gleich viel Strom und Wasser verbraucht, egal, wie leer oder vollgeladen sie ist.

Aber aufgepasst – dies gilt nicht für den Kühlschrank. Dieser verbraucht am wenigsten Strom, wenn er vollgefüllt ist. Grund dafür ist, dass Materie – in diesem Fall Esswaren und Getränke – eine tiefere Temperatur besser beibehält als Luft. Entsprechend ist dies eine gute Ausrede, um den Kühlschrank stets prallvoll zu halten und auch Kaltgetränke dort aufzubewahren. Zwar kann man die Flaschen während der kälteren Jahreszeiten auch auf dem Balkon kühlstellen, doch ist dies nicht die umweltschonendste Lösung. Solange es im Kühlschrank Platz hat, sparen die Flaschen dort an Strom und bleiben angenehm kühl.

Geschickt kühlen

Um Kühle zu erzeugen, wird – gleich wie bei der Wärmeerzeugung – sehr viel Strom benötigt. Deswegen gehören Kühl- und Tiefkühlschränke zu den grössten Stromverbrauchern im Haushalt. Oft sind diese Geräte zu kalt eingestellt, dabei kann der Kühlschrank bereits mit einer Temperatur von sechs bis sieben Grad die Lebensmittel aufbewahren. Ebenfalls wird oft unterschätzt, wie viel Strom gespart werden kann, wenn man den Kühlschrank richtig positioniert. Dies ist gerade bei zusätzlichen Kühlschränken der Fall, die man vielleicht sogar eigenhändig montiert. So soll ein Kühlschrank nicht direkt neben einem Herd, einer Heizung oder einem Trockner stehen. Damit sein Kühler an der Rückseite optimal funktionieren kann, sollte der Kühlschrank einige Zentimeter von der Wand entfernt stehen. Auf diese Weise kann die warme Luft, die der Kühlschrank aus seinem Inneren bewegt, gut entweichen.

Ferner lohnt es sich, den Kühlschrank ein- bis zweimal im Jahr zu enteisen. Während eine dünne Eisschicht im Gefrier- und Kühlschrank normal ist, erhöht eine Vereisung von 5 Millimetern den Stromverbrauch um etwa 30 Prozent. Das liegt daran, dass die Kühlstäbe vereisen und somit mehr Energie aufbringen müssen, um die Kälte im ganzen Kühlraum zu verteilen.

Vereistes Kühlregal

Ein vereister Kühlschrank verbraucht deutlich mehr Strom, da das Eis an den Kühlstäben der kühlen Luft den Weg zum Rest des Innenraums erschwert. Bild: anjajuli / Depositphotos

Damit der Gefriertruhe keine Kälte entweicht und sie sich entsprechend weniger schnell mit einer Eisschicht bedeckt, sollte sie sich von oben öffnen lassen. Da kalte Luft sinkt, fördern seitliche Türen den Temperaturverlust, während Klappen von oben her vor allem die wärmere Luft entweichen lassen. Ebenfalls lohnt es sich, die Dichtungen an den Türen der Gefrier- und Kühlschränke zum Beispiel mit einer Taschenlampe zu überprüfen. Dafür sollte man die Küche abdunkeln, die leuchtende Taschenlampe in den Kühlschrank legen und die Tür zuziehen. Sollten die Dichtungen an der Tür Licht durchlassen, ist es Zeit für einen Wechsel.

Ökologisch online unterwegs

Doch nicht nur im Haushalt, auch online kann man mit einigen Tricks eine signifikante Menge an Strom sparen. Zum Beispiel lohnt es sich, Musik, die man oft hört, lokal zu speichern. Auch beim Streamen von Videos lässt sich Strom sparen, zum Beispiel dadurch, dass man die Standardqualität statt HD wählt. Mit der Standardqualität spart man im Vergleich zu HD rund einen Viertel an Energie – ganz zu schweigen von Ultra HD, das zehn Mal mehr Strom verbraucht.

Wenn die Internetverbindung gerade nicht gebraucht wird, lohnt es sich sehr, den Router auszustecken. Zum Beispiel lässt sich nachts oder während den Ferien so gut Strom sparen. Router haben eine Leistung von ca. 13 Watt, entsprechend kann man jede Nacht 104 Wattstunden sparen, wenn man den Router für jeweils acht Stunden ausstellt. Zum Vergleich: Eine LED-Lampe verbraucht pro Stunde etwa 6 bis 9 Wattstunden.

 

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