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Winterzauber im Birkenwäldli trotz Energiekrise

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Auch die Kleinsten kommen beim Ägeri on Ice auf ihre Kosten. Bild: zVg

Das Ägeri on Ice kann dieses Jahr dank diverser Massnahmen den Energieverbrauch um mehr als die Hälfte reduzieren. Die Zugerinnen und Zuger können sich so auf gemütliche Stunden auf dem Eisfeld und im Ägeri Stübli freuen.

Bei einer Energiekrise, wie wir sie momentan erleben, stellt sich die Frage, ob temporäre Eisbahnen noch ihre Berechtigung haben. Das Ägeri on Ice antwortet auf diese Frage mit einem klaren Ja und zeigt, dass es möglich ist, mit gezielten Massnahmen viel zu erreichen, was eine Reduktion des Energieverbrauchs anbelangt.

Schon mehrere Krisen musste das von Zugsports organisierte Ägeri on Ice durchstehen. So etwa 2020/21, als die Aufbauarbeiten wegen Corona gestoppt werden mussten. Auch vor dem Erhalt der Bewilligung in diesem Jahr musste zuerst diskutiert werden, ob eine Veranstaltung in diesem Format überhaupt stattfinden kann. Denn ein klares Ziel wurde vorgegeben: Energie sparen, wo es nur geht.

Viele Gemeinden verzichten in dieser Wintersaison auf eine Weihnachtsbeleuchtung, reduzieren die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden, senken die Wassertemperatur in Schwimmbädern oder verzichten ganz auf diverse Veranstaltungen. Wie beispielsweise in Luzern, wo das traditionelle Live on Ice vor dem KKL wegen unzureichender Möglichkeiten, Energie einzusparen, abgesagt wurde. Selbiges gilt für das Zug on Ice oder das Uster on Ice im Kanton Zürich. 

Über 50 Prozent Energie sparen

«Wettkampfglück», nennt Daniel Schärer, Präsident von Zugsports, den Umstand, dass sich der Verein bereits nach der letzten Saison – unabhängig von der Krise – neue Energiesparziele für die kommende Durchführung des Ägeri on Ice gesetzt hatte. Bei Zugsports, dem «Verein zur Förderung von Bewegung und Lebensfreude», sei man immer bestrebt, sich zu hinterfragen und zu verbessern, erklärt Schärer im Gespräch. Als dann mit der Gemeinde die Diskussion aufkam, wie das Ägeri on Ice trotz Energieknappheit stattfinden könnte, hatte Zugsports bereits ein Konzept bereit. Mit der Umsetzung all dieser Massnahmen kann das Ägeri on Ice nun über 50 Prozent an Energie einsparen.

Konkret verkürzen die Veranstalter die Betriebszeit in der 10. Ausgabe des Anlasses im Birkenwäldli von den gewohnten drei Monaten auf sieben Wochen (11. November bis 31. Dezember) und verringern die Eisfläche um 1000 m2. Das bedeutet zwei bis drei Wochen weniger Aufbau- sowie Abbauarbeiten. Die Anzahl Sitzplätze wurde zudem um 20 Prozent verringert und auf eine aufwendige Weihnachtsbeleuchtung verzichten die Veranstalter in dieser Saison. Die Leuchten für die Felder des Eisstockschiessens werden neu durch LEDs angezeigt statt durch normale Glühbirnen, die deutlich mehr Strom verbrauchen.

Fondue Ägeri Stübli

Im Ägeri Stübli kann man sich bei einem Fondue aufwärmen und stärken. Bild: zVg

Für das Mobiliar Chalet gab es hingegen keine Möglichkeit, den Energieaufwand zu reduzieren, sodass es dieses Jahr ganz wegfällt. Im Ägeri Stübli kann man dennoch in gemütlicher Atmosphäre ein Fondue geniessen, welches die Gäste sogar selber zubereiten können. Man sollte aber trotzdem «einen Pulli anziehen», mahnt Daniel Schärer, denn es werde nur gezielt geheizt, um dort ebenfalls Energie einzusparen.

Moderne Technik

Auch das Eisfeld, welches ja den zentralen Punkt des Energiebrauchs darstellt, wird dieses Jahr effizienter. Durch eine Zusammenarbeit mit La Pati, einem Schweizer Unternehmen, welches Eisbahnen plant und anfertigt und sich zudem für den Umweltschutz einsetzt, können dieses Jahr spezielle Sensoren zur Energiereduktion ins Eisfeld integriert werden. Diese hat La Pati zusammen mit der ETH Fribourg entwickelt und schon an diversen anderen Eisbahnen, wie letztes Jahr in Zug, getestet. So konnte dort bereits im letzten Winter viel Energie eingespart werden. Dennoch wurde dieses Jahr auf die Durchführung verzichtet, um sich voll auf das Ägeri on Ice zu konzentrieren.

Die Sensoren von La Pati messen laufend die Aussen- und Eistemperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Sonneneinstrahlung sowie die Temperatur der Kühlflüssigkeit Glykol und können mittels einer App gesteuert werden. Somit wird die Anlage nur gekühlt, wenn dies nötig ist und keine Energie verschwendet. Das neue Eisfeld benötigt im Ganzen etwa 40 Prozent weniger Energie, sodass mit allen Einsparungen am Schluss 50 bis 60 Prozent weniger Energie verbraucht wird. Falls dennoch eine Notlage eintreffen würde, ist mit der Gemeinde Unterägeri vereinbart, das Projekt sofort zu stoppen.

«Wir sparen, und du?»

Auf der Webseite von Zugsports wird unter anderem mit einer Videobotschaft von Schärer jede/r Einzelne angesprochen, auch einen Beitrag zu leisten, weniger Energie zu verbrauchen. Die einfachsten und doch wichtigen Massnahmen werden hierzu direkt online beschrieben. Zum Beispiel «unnötige Lichter ausschalten» oder «Glühbirnen durch LEDs ersetzen». Wer es noch genauer wissen will, kann die Tipps direkt bei Partner WWZ unter «Energie sparen» nachlesen.

Winterzauber im Birkenwäldli

Auf Winterzauber im Birkenwäldli müssen die Zugerinnen und Zuger heuer nicht verzichten. Bild: zVg

Schärer möchte beim Ägeri on Ice zwar mit gutem Beispiel vorangehen, dennoch hofft er, dass nicht alle anderen normal weitermachen. Wie der Slogan von Zugsports es bereits sagt: «Lets move. Together» – zusammen also. Das Ägeri on Ice sei in diesen Zeiten wichtiger denn je, findet der ehemalige Junior des SC Bern, welcher auch heute noch regelmässig Eishockey spielt. «Dem Alltag für ein paar Stunden entfliehen», wie es Daniel Schärer beschreibt. Die Stille im Birkenwäldli geniessen und die Magie spüren. Treffpunkte schaffen, zusammen sein und Spass haben. Auch um das geht es beim Ägeri on Ice.

Seefest wird Zugmagic

Mit den weiteren erfolgreichen Events, dem Zuger Seefest und dem Zug Sports Festival, hat Zugsports zwei Formate geschaffen, welche die Ziele des Vereins wie Bewegung und Zusammensein verfolgen. Auch dort entwickle sich Zugsports aber ständig weiter, wie Schärer betont. Das Seefest wird umgestaltet und heisst neu Zugmagic. «Es wird zeitgemässer, nachhaltiger, weniger laut aber nicht weniger beeindruckend», erklärt er. Es werde insgesamt eine nachhaltigere Version des Events geben, ohne Feuerwerk und Flugshow, dafür mit Wasserzauber.

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