Perspektiven: Was sehe ich von der Welt? Was sehen die anderen?

Kolumne «Gesund im Alltag»

Kennen Sie das – da plant man ein gemeinsames Essen und auf einmal haben wir es mit einer Situation von verschiedenen Perspektiven auf das gelungene gemeinsame Essen zu tun. Eine Situation mit vielen Menschen und vielen Einflüssen fördert viele verschiedene Perspektiven zutage. Doch was macht eine Perspektive aus? Was nehmen wir selbst wahr und was sehen unsere Mitmenschen? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in diesem Artikel.

Kennen Sie das Gleichnis von den fünf blinden Menschen und dem Elefanten? Sie haben nie einen Dickhäuter gesehen, deswegen betasten sie ihn. Eine Person fühlt den Rüssel und beschreibt den Elefanten als lange, runzelige Schlange. Der Mensch, der einen Fuss betastet, lernt den Elefanten als festen Baumstamm kennen. Ein anderer Blinder berührt den Elefanten seitlich und erkennt eine stabile Wand.  Auf diese Weise kommen fünf verschiedene Blickwinkel zustande, die alle nur einen Teil der gesamten Wahrheit wiedergeben. Ein Aussenstehender sieht natürlich den ganzen Elefanten und merkt, dass die Blinden einen limitierten Zugang zum grossen Ganzen haben – falsch ist der jeweilige Blickwinkel deshalb aber noch lange nicht.

Was bedeutet dieses Gleichnis, wenn wir es auf unser Leben beziehen? Auch wenn wir sehen können, ist unsere Wahrnehmung dennoch eingeschränkt: Wie können wir objektiv die Welt um uns herum wahrnehmen? Somit bezieht sich der Begriff Perspektive auf die gesamte Wahrnehmung, sowie auf die Interpretation oder das Leben an sich. All dies ist nur ein Teil der gesamten Realität, denn diese ist die Summe aus der Perspektive jedes einzelnen Menschen.

Jetzt stellt sich die Frage: Was macht eine Perspektive aus? Erst einmal sind Perspektiven veränderlich: Eine Perspektive hängt immer von unserer aktuellen Position und vom Blickwinkel auf eine Sache ab. Wir können um den Elefanten herumlaufen, die Position jedes Blinden nachvollziehen und uns in seine Perspektive hineinversetzen. Dazu sind wir Menschen durch Empathie in der Lage, die Sichtweise der anderen zu erkennen, ohne uns selbst zu bewegen. Diese Fähigkeit ist sehr wertvoll und hilft uns im täglichen Miteinander.

Ausserdem wissen wir: Wir werden von unterschiedlichen Lebensrealitäten, Umständen oder Prägungen beeinflusst. Diese können von Mensch zu Mensch stark variieren. Selbst unsere Nächsten wie unsere PartnerInnen, Geschwister, Kinder oder Eltern können gänzlich unterschiedliche Perspektiven vertreten.

Auf der anderen Seite: Sind nicht die Gemeinsamkeit unserer Perspektiven viel wichtiger als deren Unterschiede? Wir leben in Gemeinschaften verschiedenster Ausprägung – von der Familie zur Gemeinde, zur Stadt, zum Land, zum Kontinent und zum gesamten Planeten. Wie gross auch immer eine Lebensgemeinschaft ist und wie sehr sich auch die Perspektiven in ihr unterscheiden mögen, es gibt immer Faktoren, die uns und unsere Ideen vereinen. Ist es nicht erstaunlich, dass sich mehrere Millionen Menschen mit den unterschiedlichsten Perspektiven und Ansichten doch auf gemeinsame Werte, Ziele und Haltungen für ein gesundes Miteinander einigen können?

In einer Gemeinschaft, in der wir uns bewegen können, können die einzelnen Perspektiven stark auseinandergehen. Gleichzeitig sind es unsere gemeinsamen Überzeugungen, Haltungen und unser Vertrauen, die eine Grundlage für ein Miteinander bilden.

Diesmal möchte ich Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, mit ein paar Fragen dazu einladen, sich über das Thema der Perspektiven zum Nachdenken anregen zu lassen:

  • Was ist Ihre Sichtweise auf die Welt? Welchen Teil des Elefanten spüren Sie?
  • Mit welcher Perspektive gehen Sie eine Herausforderung an?
  • Wie lassen sich diese unterschiedlichen Perspektiven zusammenbringen? Können Sie einen Schritt zurückgehen und so die Perspektiven Ihrer Mitmenschen und gar das grosse Ganze erkennen?

Aus meiner ganz eigenen Perspektive wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Start in den blühenden Mai 2024.

 

Claudia Per
Schulleitung
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