Fotos, die eine Geschichte erzählen

World und Swiss Press Photo im Landesmuseum

Das vergangene Jahr anhand eindrücklicher Pressefotos in aller Ruhe Revue passieren lassen. Dies können Interessierte ab Donnerstag im Landesmuseum in Zürich tun, wenn parallel die World Press Photo 2024 sowie die Swiss Press Photo 24 starten.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Wer wieder einmal hautnah erleben möchte, was dieser vielzitierte Satz tatsächlich bedeutet, dem sei ab Donnerstag, 9. Mai, ein Besuch im Landesmuseum Zürich ans Herz gelegt, wenn parallel die Ausstellungen zur World Press Photo 2024 sowie zur Swiss Press Photo 24 starten. Letztere lässt die Besuchenden noch einmal ins 2023 eintauchen, wenn die besten Pressebilder des vergangenen Jahres präsentiert werden. So können prägende Ereignisse wie das Ende der Credit Suisse oder das Begräbnis von Papst Benedikt XVI Revue passiert werden lassen. Die Ausstellung ist dabei in verschiedene Kategorien gegliedert: Alltag, Porträt, Aktualität, Schweizer Geschichten, Ausland und Sport.

Zur Ausstellung werden verschiedene öffentliche Führungen angeboten. So am Eröffnungstag zwischen 13:30 und 14:30 Uhr sowie am Samstag, 25. Mai, zur selben Zeit und am Donnerstag, 13. Juni, von 18 bis 19 Uhr. Hinzu kommen weitere Führungen, die sich an bestimmte Altersgruppen richten: Es gibt am 26. Mai sowie am 9. Juni um 11 Uhr Familienführungen, im Rahmen derer Eltern und ihre Kinder Geschichten und Hintergründe zu ausgewählten Fotografien erfahren. Die Führungen ist für Kinder ab 10 Jahren und das Landesmuseum weist darauf hin, dass einzelne ausgestellte Fotografien auf manche Kinder berührend oder auch verstörend wirken könnten.

Am Donnerstag, 23. Mai, findet von 14 bis 15:15 Uhr eine Führung für Seniorinnen und Senioren statt und damit eine ohne Hektik und Eile. Eine Führung mit einer Expertin an seiner Seite kann man eine Woche später ab 18 Uhr erleben, wenn die langjährige Pressefotografin Melody Gygax einen Blick einer Bildredaktorin auf die Schweizer Pressefotografien gewährt. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, einstündige private Gruppenführungen zu buchen.

Mit den Klassenkameraden diskutieren

Das Angebot erstreckt sich auch auf Schulen, denn es werden für Schulklassen ab der 5. Klasse sowie der Sekundarstufe I und II kostenlose interaktive Führungen angeboten. Diese dauern 90 Minuten und umfassen eine anschliessende Bildbetrachtung in Gruppen, in der sich die SchülerInnen üben. Diese Führung kann bei Bedarf auch als einstündige Überblicksführung ohne interaktiven Teil gebucht werden. Heute Dienstag findet von 17:30 bis 19 Uhr eine Einführung für Lehrpersonen statt. Diese beinhaltet eine Führung durch die Ausstellung inklusive Inputs zur Arbeit mit Schulklassen ab der 5. Klasse. Mit dabei sein werden Katharina Kofler, Projektleiterin der Swiss Press Photo 24 und Raphael Dias e Silva, Kurator und Projektmanager der World Press Photo 2024, sowie Gerda Bissig, Bildung und Vermittlung.

Alter Mann und Kind ziehen sich an

Siegerin der World Press Photo Story of the Year: Lee-Ann Olwage mit ihren Bildern zum Thema Demenz in Madagaskar. Hier zu sehen der 91-jährige Paul Rakotozandriny mit seiner Enkelin Odliatemix. Bild: World Press Photo / Lee-Ann Olwage

Ergänzend stehen ab Ausstellungsbeginn Schulunterlagen zum Download bereit, welche Hintergrundtexte und Arbeitsblätter enthalten und zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs dienen. Die Ausstellung kann auf Anmeldung auch selbstständig besucht werden, wobei die OrganisatorInnen eine anschliessende selbstständige Vertiefung in der Ausstellung mit der Schulklasse mit Hilfe der Schulunterlagen empfehlen.

Was ist letztes Jahr auf der Welt passiert?

Die Ausstellung World Press Photo 2024 wiederum präsentiert die weltweit besten Pressefotografien des letzten Jahres. Für die aktuelle Ausgabe des Wettbewerbs haben rund 3800 Fotografinnen und Fotografen aus 130 Ländern über 61’000 Bilder eingereicht. Die Themenpalette reicht von Flüchtlingsdramen über Naturkatastrophen bis hin zum gemeinsamen internationalen Kampf gegen das Aussterben der Monarchfalter. Der globale Rückblick auf das Jahr 2023 soll erlauben, das in den Medien schnell vorüberziehende Zeitgeschehen für einmal in Ruhe zu betrachten, aus bisher unbekannten Perspektiven kennenzulernen und kritisch zu reflektieren.

Das Prinzip der verschiedenen Führungen funktioniert dabei wie bei der Swiss Press Photo 24, ausser dass es keine Familienführungen gibt. Die öffentlichen Führungen finden am Samstag, 18. Mai (13 bis 14:30 Uhr), sowie am Donnerstag, 6. Juni, von 18 bis 19 Uhr statt. Jene für SeniorInnen ist ebenfalls am 6. Juni von 14 bis 15:15 Uhr und die Führung mit Melody Gygax am Donnerstag, 16. Mai, ab 18 Uhr.

Brienz nach dem Felssturz

Michael Buholzer hielt den Felssturz rund um Brienz fotografisch fest. Bei der Swiss Press Photo reichte es für Platz 3 in der Kategorie Aktualität. Bild: Swiss Press Photo / Michael Buholzer

Schulklassen werden ausschliesslich von der Sekundarstufe I und II angesprochen für einstündige Führungen, um sich mit der Frage nach der Bedeutung von Pressefotografie auseinanderzusetzen. Die Einführung für Lehrpersonen findet als gemeinsamer Anlass für World Press Photo und Swiss Press Photo statt.

Für die Sekundarstufe I und II gibt es zusätzlich die Möglichkeit einer einstündigen Kombiführung für die beiden Ausstellungen. Dabei wird den Fragen nachgegangen, wie Wahrhaftigkeit im Pressebild erzielt wird und welche Bildsprachen sich erkennen lassen sowie was Pressefreiheit im Fotojournalismus bedeutet. Die Führung veranschaulicht, wie die Bilder Aufmerksamkeit für aktuelle Geschehnisse erzeugen. Die Kombiführung ist bis am 9. Juni buchbar. Auch für die private Gruppenführung ist die Variante der Kombiführung möglich.

Während die World Press Photo bis am 9. Juni dauert, sind die Bilder der Swiss Press Photo sogar bis am 30. Juni zu bestaunen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 13 Franken, ermässigt sind es 10 Franken und Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren geniessen freien Eintritt.

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