Kultur

Giacometti und Dalí im Doppelpack

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Alberto Giacomettis «Main prise» von 1932. Bild: Succession Alberto Giacometti / 2023, ProLitteris, Zurich

Bei der kommenden Ausstellung im Kunsthaus Zürich steht die Konstruktion eines nie realisierten Gartens von Salvador Dalí und Alberto Giacometti im Mittelpunkt. Die exklusive Vorbesichtigung der Ausstellung für Mitglieder und deren Gäste findet dabei am 14. April im Chipperfield-Bau statt.

Salvador Dalí und Alberto Giacometti waren zu ihren Lebzeiten mit dem Gedanken an surreale Orte in Anlehnung an Garten- und Platzanlagen verbunden. Eine neue Ausstellung im Kunsthaus Zürich, die vom 14. April bis 2. Juli dauert, greift dies nun auf. Diese wurde anfangs von der Pariser Fondation Giacometti konzipiert und dort auch erstmalig gezeigt. Die Version im Kunsthaus Zürich dient dazu, sie in angepasster und erweiterter Form zu präsentieren, da es nur hier die Möglichkeit gibt, die dort aufbewahrten Bestände der Pariser Fondation Giacometti zu zeigen.

Bei diesem Anlass wird das ursprünglich im Jahre 1929 von Giacometti geplante Projekt für einen Platz wieder aufgerufen, welches damals begann, indem er drei Figuren für die Villa der de Noailles in Hyères entwarf. Mit diesen Figuren verband er anschliessend die Idee, ein Ensemble geometrischer Figuren auf einem Plateau aufzubauen, anhand welcher das eigentliche «Projet pour une place» seinen Lauf nahm. Giacometti begann daraufhin in seinen Notizbüchern fünf Elemente zu zeichnen, welche aus einem Kegel, einer Scheibe, einer Schlange, einer Stele und einer Halbkugel bestanden und – ähnlich einem Traum – beim Betrachter verschiedene Arten von Assoziationen hervorriefen. Dabei erschienen diese Formen greifbar und abstrakt, natürlich-organisch und künstlich konstruiert. Effekt dieser Formen war, dass es sich um Objekte mit eigenem Charakter handelte, die einen Raum bildeten, in dem sich Besucherinnen plötzlich wiederfanden.

Künstlerischer Austausch mit Dalí

Salvador Dalís Idee der proportionierten Elemente in menschlicher Grösse war, jene in eine Gartenanlage einzubetten. Diese war in ihrer Grösse etwa der eines Pavillons entsprechend und sollte als Installation in einem von einer Mauer umfassten Garten platziert werden. Es handelte sich hiermit um eine Gemeinschaftsarbeit, derer zur Basis eine gemeinsame Geisteshaltung diente.

«Femme à tête de roses» von Salvador Dalí

Salvador Dalís «Femme à tête de roses» aus dem Jahre 1935. Bild: Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / 2022, ProLitteris, Zurich

Als Dalí schliesslich das Werk von Giacometti im Jahre 1930 entdeckte, erkannte er hier einen Inbegriff eines «Objekts mit symbolischer Funktion», wodurch im Anschluss an diese Ausstellung die Aufnahme des Schweizer Bildhauers in die surrealistische Gruppe um André Breton erfolgte. Das Ergebnis der Freundschaft von Giacometti und dem katalanischen Maler war ein künstlerischer Dialog, welcher nun erstmals in einer Ausstellung gewürdigt wird.

Die Ausstellung findet zwischen dem 14. April und 2. Juli im Kunsthaus Zürich am Heimplatz statt; jeweils am Sonntag, Dienstag, Freitag und Samstag zwischen 10 und 18 Uhr sowie am Mittwoch und Donnerstag zwischen 10 und 20 Uhr. Tickets können auf der Website erworben werden und kosten 23 Franken, mit Ermässigungen sind es 18 Franken. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre erhalten freien Zutritt, für Gruppen ist eine Vorab-Anmeldung unter info@kunsthaus.ch oder +41 44 253 84 84 erforderlich.

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