Das «echte» Bäckermöhli ist zurück

Mutschli, Orangen und Wienerli werden wieder ausgeworfen

Nicht nur die Meister und Mitbrüder der Zunft und Bruderschaft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug freuen sich. Das uralte Brauchtum Bäckermöhli wird dieses Jahr wieder für viele leuchtende Kinderaugen sorgen.

Immer am letzten Mittwoch im Januar findet in Zug das Bäckermöhli statt. Das Brauchtum der Meister und Mitbrüder der Zunft und Bruderschaft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug hat eine lange Tradition, wobei findet der Anlass heuer am 25. Januar stattfindet.

Der wichtigste Teil für die kleinen Besucherinnen und Besucher geht dabei um 16.15 Uhr über die Bühne. Dann stehen sie auf dem Fischmärt und rufen lautstark «Bäckermöhli, Bäckermöhli». «Das ist auch immer ein Höhepunkt für uns», schwärmt Zunftschreiber Andreas Rudolf. Denn dann werden er und seine Zunft-Mitbrüder sowie auch alle Gäste Mutschli, Lebkuchen, Wienerli, Orangen und Guetzli vom Balkon des Restaurants Ochsen auswerfen. Der Anlass kann in diesem Jahr wieder ganz normal stattfinden. Letztes Jahr hat er in abgespeckter Form stattgefunden – das Auswerfen musste weggelassen werden – und im Jahr davor wurde das Bäckermöhli coronabedingt sogar ganz abgesagt.

Besuch der Kindergärten

Bevor der Programmhöhepunkt auf dem Fischmärt über die Bühne geht, besuchen die Zünftler und Gäste am Morgen den Gottesdienst in der Liebfrauenkapelle in der Altstadt, um der Predigt des Zunftpfarrers zu lauschen und der im Jahr zuvor verstorbenen Zünftler zu gedenken. Danach findet das Hauptbot, also die Generalversammlung, statt. Bevor die Delegationen der Zunft das Bäckermöhli – Möhli stammt von Mahl – also das Mittagessen, einnehmen, besuchen sie alle städtischen Kindergärten. Dort erzählen sie den Kindern vom Brauch und Handwerk der Bäckerinnen, Müller und Konditorinnen. Und natürlich erhalten auch sie Gebäck und Süssigkeiten. «Die Kindergartenkinder kommen beim Bäckermöhli am Nachmittag oftmals zu kurz, weil sie einfach die Kleinsten sind. Deshalb statten wir ihnen am Morgen schon einen Besuch ab», erklärt Andreas Rudolf. Auch das ist eine jahrelange Tradition.

Am Mittag werden dann auch die anderen vier Zuger Schwesternzünfte sowie die Gastzunft St. Niklaus aus Zürich begrüsst. Auch der Ehrengast wird empfangen. Dabei handelt es sich jeweils um eine männliche Person des öffentlichen Lebens. Dieses Jahr ist es der neue Zuger Stadtpräsident André Wicki, wie Rudolf verrät. «Wir sind froh, dass wir das Bäckermöhli wieder wie gewohnt durchführen können und freuen uns auf einen tollen Tag und viele glückliche Kinder», schliesst der Zunftschreiber.

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