Für ein sicheres und gesundes Grillieren im Wald

Es muss ja nicht ausschliesslich Fleisch sein

Da es in der Stadt weiterhin nur wenige Vergnügungsmöglichkeiten gibt, werden sich Jung und Alt mit dem Beginn der Grillsaison wieder zum Bräteln in den Wald begeben. Für ein gesundes und waldgerechtes Grillieren ist aber einiges zu beachten.

Der Wald ist ein natürlicher Ort der Kraft, der uns entspannen und tief durchatmen lässt. So ist es kein Wunder, dass mit dem immer näher rückenden Sommer die Lust auf Lagerfeuer und Bräteln steigt. Aber bevor wir die Grillzange auspacken, ist es wichtig, sich zu erinnern, wie man möglichst gesundes Essen auf dem Grill zubereitet und was es beim «Füürle» im Wald zu beachten gibt.

Gesundes Grillen

Jede/r bekommt bereits als Kind eingetrichtert, dass die schwarze Kruste verbrannter Esswaren krebserregende Stoffe beinhaltet. Weniger verbreitet ist die Tatsache, dass der Dampf von verbranntem Fett ebenfalls krebserregend und schlicht ungesund ist. Deshalb empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass kein Fett vom Fleisch ins Feuer tropft. Dazu kann man zum Beispiel eine Grillschale benutzen und beim Einkaufen weniger fetthaltiges Fleisch wählen.

Der Nostalgie zum Trotz: Das Grillieren auf dem Gas- oder Elektrogrill ist aus demselben Grund gesünder als auf dem Holzkohlegrill. Aber natürlich gehört der Umgang mit offenem Feuer für die meisten zum Grillerlebnis dazu. Übrigens werden Esswaren auf dem Grill oft übersalzen. Es sollte für ein optimales Geschmackserlebnis reichen, erst nach dem Grillieren etwas Salz über das Essen zu streuen.

Probier’s mal mit Gemüse

Die neuen rosafarbenen Plakate der christlichen Hilfswerke «Fastenopfer» und «Brot für alle» betonen zurecht, dass der übermässige Fleischkonsum, der mit der Grillsaison Hand in Hand geht, schwere ökologische Folgen hat. Ein Kilogramm Fleisch verursacht nach Angaben des WWF gleich viel CO2 wie 80 Kilogramm Kartoffeln. Deshalb lohnt es sich, die pflanzlichen Alternativen zum Cervelat in Betracht zu ziehen.

Waldweg

Um sich im Wald zu erholen, ohne der Natur zu schaden, sind einige Regeln zu beachten. Bild: AntonMatyukhaBO/Depositphotos

Zum klassischen Maiskolben passen beispielsweise dünne Scheiben von Zucchini, Zucchetti und Aubergine, die man vor dem Grillieren mit Olivenöl einstreichen kann. Die Gemüsescheiben können nebeneinander oder auf Holzspiessen, mit Cherrytomaten dazwischen, gegrillt werden. Tomaten und Peperoni mit Crème Fraîche gefüllt und mit Schnittlauch und Dill garniert schmecken nach einer kurzen Zeit auf dem Grill köstlich.

Wald-Knigge

Im Gegensatz zur heimischen Grillparty sind wir Menschen im Wald die Gäste und es liegt in unserer Verantwortung, darauf zu achten, dass Flora und Fauna nicht von uns gestört werden. Beim Sammeln und Spielen sollte man die Waldwege möglichst nicht verlassen und nichts beschädigen. Neben offiziellen Feuerstellen liegt oft schon vordeponiertes Brennholz bereit. Wenn man auf eigene Faust neue Feuerstellen installiert und Äste abhackt, macht man weder dem Wald noch dem Förster eine Freude.

In der Schweiz ist es gesetzlich zugelassen, ungeschützte Pflanzen, Äste, Zapfen, Beeren und Pilze zu sammeln. Das sollte man aber mit Mass tun und nur mitnehmen, was man auch wirklich brauchen und essen wird, bevor die Esswaren schlecht werden. Jeweils von Anfang August bis Ende Oktober gibt es an der Göblistrasse 7 in Zug eine Pilzkontrolle, wo alle Pilzsammler ihren Fund von PilzkennerInnen auf ungeniessbare oder gar giftige Pilze kontrollieren lassen können.

Tiere und Menschen danken

Tiere und Vögel sind dankbar, wenn keine laute Musik im Wald gespielt wird. Insbesondere sollte die Nachtruhe eingehalten werden. Kinder dürfen sich aber im Wald tagsüber austoben und herumschreien. Vor ihnen fürchten sich die Tiere nicht, da sie eher auf leise und unerwartete Geräusche lauschen, die ein sich anschleichendes Raubtier verraten könnten. Grelles Licht stört die Tiere, denn vor allem in der Dämmerung und nachts sind sie laut der Arbeitsgemeinschaft für den Wald auf einen störungsfreien Lebensraum angewiesen.

Familie beim Bräteln draussen

Aktuell muss man sich fürs Bräteln draussen warm anziehen. Bild: VitalikRadko/Depositphotos

Doch nicht nur die Waldbewohner danken für den Verzicht auf allzu laute Musik, sondern auch die Nachbarn. Denn lässt sich nicht nur im Wald wunderbar grillieren, sondern auch auf dem Sitzplatz oder auf dem Balkon. Zum Start der Grillsaison empfiehlt es sich, den eigenen Grill auf Vordermann zu bringen, denn muss auch dieser den Winterrost abschütteln – unter Umständen wortwörtlich. Vor dem ersten Grillen der Saison gilt es, Gasschlauch und -flasche gut auf undichte Stellen zu kontrollieren. Oder aber man stellt sich auf einen weiteren Sommer ein, den man vornehmlich zuhause verbringen wird und gönnt sich gleich einen neuen Grill.

Vor dem Heimweg

Nach einer erfolgreichen Grillparty gilt es, gründlich aufzuräumen. Nach dem Bräteln im Wald nimmt man am besten einen Plastiksack mit, in dem man den Abfall sammelt. Es ist zwar verlockend, den gesamten Müll einfach zu verbrennen, aber der Plastik, der praktisch in jeder Verpackung dabei ist, lässt giftige Stoffe in die Umwelt frei und verbrennt oft nicht vollständig.

Bevor man die Grillstelle verlässt, sollte das Feuer gründlich gelöscht werden. Das bedeutet, dass die gesamte Glut mit Wasser oder zur Not mit Erde gelöscht werden muss. Die Regel lautet: Ist es zu heiss zum Anfassen, ist es zu heiss zum Verlassen.

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