Weltraumstation statt Winterwunderland auf dem Eisfeld

Ägeri on Ice startet in die Wintersaison

Diesen Winter präsentiert sich das Ägeri on Ice in einem neuen Kleid und ganz ohne Weihnachtsbäume. Die Besucherinnen erwartet heuer statt des gewohnten Winterwunderlands eine Raumfahrtstation mit einem Astronauten, der auf dem Mondmobil die Eisfläche glattfährt.

Wer diesen Winter am Ägeri on Ice beim Birkenwäldli eisstockschiessen, schlittschuhlaufen oder essen geht, begibt sich in ein galaktisches Space Center. Vom 10. November bis zum Jahresende verwandelt sich das Unterägerer Eisfeld in eine Mondoberfläche und das Holzstübli wird im futuristisch-silbernen Kleid erstrahlen, und das ganz ohne Weihnachtsdekoration. «Nach zehn Ausgaben von Ägeri on Ice im Winterwunderland-Stil ist nun die Zeit gekommen, das Pop-up neu zu erfinden», sagt Cristina Fuchs, Projektleiterin beim Verein Zug Sports, der das Ägeri on Ice organisiert.

Das Eisfeld wird dieses Jahr zur «Tranquility Ice Base» und erinnert mit seinem Aussehen und Namen an das Gebiet auf dem Mond, wo im Juli 1969 Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen eine andere Oberfläche als die Erde betraten. Die Idee für das neue Motto hatte Daniel Schärer beim Anblick der neu eingesetzten Eismaschine, erzählt Fuchs. Optisch erinnerte sie den Präsidenten von Zug Sports an ein Mondfahrzeug, und so haben die beiden Projektleiter kurz darauf ein Astronautenkostüm bestellt. Dieses passte bestens zur Eismaschine und so dachten sich die Projektleitenden: «Wenn wir diese Karte spielen, dann richtig.» Die beiden fingen an, sich die verschiedensten Dekorationsideen zum Thema Raumfahrt und Weltall einfallen zu lassen.

Silberfolie statt Weihnachtsdeko

So wurde erstmals die gesamte Weihnachtsdekoration im Keller gelassen und stattdessen silberne Isolationsfolie zur Hand genommen. Nach kurzer Zeit wurde das Holzstübli zur «Apollo Fondue Unit», wo Besucherinnen nach wie vor das typische Winteressen geniessen und sich von Gastronauten bedienen lassen können. Von dieser Unit aus scheint die Alltagswelt fern, denn statt Lebkuchenherzen hängen nun kleine Planeten und Raketen von der Decke. Das Angebot auf der Speisekarte wird zwar auf eine neue, kreative Art und Weise präsentiert, bleibt jedoch beim klassischen Käsefondue und Fondue Chinoise von lokalen Lieferanten. Auf vakuumierte Speisen wird verzichtet.

Eismaschine mit Astronaut

Auf der Eisbearbeitungsmaschine «Earth» wird ein Astronaut die Eisfläche glätten. Bild: vZg

Wenn sich eine dünne Schneeschicht auf das Ägerital legt, fühlt sich die Besucherschaft wahrscheinlich bereits beim ersten Blick auf die Dekorationen um das Eisfeld wie auf den Mond entführt. Solange aber noch das Grün der Wiese zu sehen ist, liegt es an der Kreativität des Teams von Ägeri on Ice, den Besuchern ein Weltraum-Feeling zu vermitteln. Durch zahlreiche kleine Details und Dekorationen vom Eingang bis zum Dessert in der «Apollo Fondue Unit» wird das Gefühl, man begebe sich auf eine gemeinsame Raumfahrt, vermittelt.

Beliebte Angebote wie das Eisstockschiessen werden auch dieses Jahr auf dem Programm stehen. Das Team von Ägeri on Ice würde sich ausserdem freuen, den einen oder anderen verkleideten Astronauten oder gar ein Alien auf dem Eis zu sehen, doch ist ein Kostüm keine Voraussetzung für den Ausflug zum Birkenwäldli. Allerdings würde sich das Motto Raumfahrt gut zum Beispiel für eine Weihnachtsfeier eignen.

Weihnächtliche Side-Events

Dass die Besucherschaft die Weihnachtsstimmung vermissen könnte, bereitet den Organisatoren kein Kopfzerbrechen. «Zur Adventszeit hat man überall Weihnachtsstimmung, ob beim Einkaufen, am Weihnachtsmarkt oder auf den Strassen», meint Fuchs, «da ist es nicht enttäuschend, wenn das Ägeri on Ice ein etwas ausgefalleneres Ambiente hat.» Auch erinnere das weihnachtliche Ambiente an die To-do-Liste, die man noch vor Heiligabend erledigen muss, weswegen das christbaumlose Ägeri on Ice eher entspannend wirken kann, meint die Organisatorin.

Ausserdem kämen die Kinder wohl nicht wegen der Weihnachtsstimmung zum Eisfeld, sondern wollen sie einfach mit ihren Freunden Schlittschuhlaufen, fügt Fuchs hinzu. Wie immer sind Besucherinnen jeden Alters am Ägeri on Ice willkommen und können die Ausrüstung fürs Eisfeld in der «Destiny Material Facility» mieten, wie die Vermietungsstation dieses Jahr heisst.

Eisfeld Ägeri on Ice

Dieses Jahr entführt das Eisfeld von Ägeri on Ice seine Besucherschaft auf den Mond. Bild: zVg

Mit verschiedenen Side-Events wie einem Besuch vom Samichlaus werden die lokalen Weihnachtstraditionen trotzdem ein Stück weit aufrechterhalten. Weitere Veranstaltungen wie eine Ugly-Sweater-Challenge, oder ein Discoabend im Stil der Achtzigerjahre werden ebenfalls vom Motto Raumfahrt gelöst sein.

Umweltschonendes Eis und Deko

Letzten Winter war Energiesparen ein grosses Thema in der ganzen Schweiz, und so auch beim Ägeri on Ice. Auch heuer bleiben viele der letztes Jahr eingeführten Massnahmen in Kraft, denn das Pop-Up-Event hat immer noch denselben Eisfeldlieferanten. Die Technik hinter und unter dem Eisfeld ist mit zahlreichen Sensoren ausgerüstet, welche Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Windstärke und mehr berechnen, damit das Eis automatisch nur so stark von unten gekühlt wird, wie nötig ist. Weiter wird die «Apollo Fondue Unit» einer Pelletheizung gewärmt, damit der ökologische Fussabdruck des Events möglichst gering ausfällt. Durch die Isolationsfolie an den Wänden des Chalets wird zudem die Wärme in der Apollo Fondue Unit optimal gespeichert.

Junge mit Eisstock

Die letztes Jahr eingeführten energiesparenden Massnahmen bleiben weiterhin in Kraft. Bild: zVg

Die Veranstalter versuchen dieses Jahr, die Besucherinnen an der Gestaltung der Raumschiffsatmosphäre zu beteiligen. So werden junge wie ältere Besucher ermutigt, eine kleine Rakete bunt auszumalen und mitzunehmen, welche nach Unterägeri und Oberägeri verschickt werden. Für jede vorbeigebrachte Rakete gibt es einen Gutschein für eine Schlittschuh-Miete.

Der Eintritt fürs Eisfeld beträgt wie immer für Schlittschuhfahrerinnen ab 6 Jahren 5 Franken, genauso wie die Miete eines Paars Schlittschuhe. Auch Menschen mit einem Rollstuhl können sich mit einem Eisgleiter aufs Glatteis begeben. Wer sich besonders oft aufs Eis wagen will, kann eine Saisonkarte für 50 Franken erwerben, während eine Stunde Eisstockschiessen ebenfalls 50 Franken kostet.

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