Natürliche Pflege für trockene Haut

Unterstützung für die kalte Jahreszeit

Trockene Haut begleitet uns genauso durch die kalte Jahreszeit wie leere Neujahrsvorsätze und volle Gondelbahnen ins Skigebiet. Also muss im Winter eine Extraportion Pflege für rissige Hände und Lippen her. Doch ist herkömmliche Hautpflege nicht immer die beste Lösung.

Die Frage «Hat jemand Handcreme?» ist im Winter fast täglich zu hören. Durch die kalte Luft draussen und die trockene Heizungsluft in Gebäuden wird die Haut strapaziert und trocknet merklich aus. Eincremen gehört daher für viele zur täglichen Morgenroutine. Doch ob dies auch gut für die Haut ist, kommt auf die Creme und die verwendete Menge an.

Theoretisch soll Creme trockene Haut mit Fett versorgen, wobei die Haut eigentlich von sich aus genügend Fett produziert, um sich geschmeidig zu halten. Weshalb dies im Winter weniger der Fall ist, hat mehrere Gründe. Einerseits kommen während dieser Jahreszeit weniger Früchte auf den Teller, denn man sehnt sich eher nach warmen, kalorienreichen Speisen. Dies kann zu einem Mangel an Vitaminen führen, was sich auch auf die Haut auswirkt. So ist zum Beispiel Vitamin C unerlässlich für die Bildung von Kollagen, einem der wichtigsten Proteine im menschlichen Körper. Es sorgt dafür, dass die Zellwände und somit auch die Haut straff bleiben.

Eine weitere häufige Ursache von trockener Haut ist, dass man zu wenig Wasser trinkt. Um diese von innen mit Feuchtigkeit zu versorgen, ist frisches Wasser aber nicht wegzudenken. So können Getränke wie Kaffee und gewisse Tees die Haut sogar umso mehr austrocknen lassen. Das liegt primär am Koffein, welches den Körper zur Produktion von Adrenalin und Cortisol anregt. Das Stimulans erzeugt so einen kleinen Stresszustand, was zu fahler Haut führen kann.

Wenn Feuchtigkeitscreme die Haut austrocknet

Ironischerweise kann auch die Verwendung von zu reichhaltigen Feuchtigkeitscremes zu trockener Haut führen. Grund dafür ist, dass durch die dicke Cremeschicht die Barrierefunktion der Haut gestört werden kann. Mit Barriere ist gemeint, dass gewisse natürlich produzierte Fette die Haut vor Bakterien und Allergenen, aber auch vor dem Verlust von Feuchtigkeit schützen.

Lippenbalsam

Auch die Lippen können von Lippenbalsam abhängig werden, wenn dieser zu oft und zu dick aufgetragen wird. Bild: photography 33 / Depositphotos

Wenn aber die Creme allzu grosszügig auf diese natürliche Schutzschicht aufgetragen wird, kann sich die Haut daran gewöhnen, dass sie externen Schutz erfährt. Infolgedessen produziert sie mit der Zeit weniger Fett, wird also umso trockener und benötigt die schützende Cremeschicht umso mehr. Derselbe Gewöhnungseffekt kann bei der Nutzung von Lippenpflege eintreten, wenn man sich die Lippen zu oft und zu fettig einschmiert.

Weiter ist zu empfehlen, nicht öfter als einmal täglich zu duschen. Um die Haut zu schonen, steht man am besten möglichst kurz unters Wasser und stellt dieses kalt ein. Noch schonender wird die Dusche, wenn die schäumende Seife nur dort zum Einsatz kommt, wo am meisten Schweiss produziert wird. Im Anschluss kann die noch feuchte Haut mit einer rückfettenden Creme eingerieben werden, damit die Feuchtigkeit in die Haut gebunden wird.

Simple Körperpflege macht es aus

Bevor man sich für ein Hautpflegeprodukt entscheidet, lohnt sich ein Blick auf seine Liste der Inhaltsstoffe. So können synthetische Wachse, Menthol, qualitativ minderwertiger Alkohol und Farbstoffe die natürliche Schutzschicht der Haut angreifen, statt sie zu stärken. Selbst hilfreiche zusätzliche Stoffe in teureren Produkten stellen stets ein Risiko für allergische Reaktionen und sonstige Nebenwirkungen dar. Deswegen empfehlen ExpertInnen eher simple Mittel für die Haut, besonders wenn sie sensibel oder strapaziert ist. Klassische Pflegeprodukte wie Urea und Glycerin reichen aus, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Urea

Urea kann als Dünger oder aber auf der Haut verwendet werden. Bild: bdspn74 / Depositphotos

Urea ist auch als Harnstoff bekannt und ist ein natürliches Produkt der Haut. Tatsächlich kommt es auch in Urin vor und wurde früher aus Pferdeurin gewonnen. Heute wird Urea für die Kosmetik jedoch synthetisch hergestellt. Die Haut produziert Urea, um Feuchtigkeit in ihre oberen Schichten zu binden und sie geschmeidig zu machen. Ebenfalls wirkt es beruhigend und antimikrobiell. Alternde Haut kann umso stärker von zusätzlicher Urea profitieren, denn mit dem Alter produziert die Haut weniger davon. Ähnlich funktioniert auch Glycerin, welches ebenfalls natürlich von der Haut hergestellt wird. Jedoch kann Glycerin bei einer hohen Konzentration auch den gegenteiligen Effekt haben. Deswegen sollte man es spärlich und in einer dünnen Schicht auftragen.

Natürliche Mittel gegen trockene Haut

Wer trockene Haut nachhaltig und möglichst ohne lästige Nebenwirkungen behandeln möchte, kann auf ein feuchtigkeitsspendendes Öl setzen, zum Beispiel Hagebutten-, Oliven- oder Kokosöl. Ein weiteres bekanntes Hausmittel gegen trockene Haut ist Aloe-vera-Gel, welches die Durchblutung fördert und Juckreiz sowie Entzündungen hemmt.

Ein ausgefallenes Mittel für weiche Haut kann man der ägyptischen Herrscherin Kleopatra abgucken, die bekanntlich in Milch gebadet hat. Tatsächlich kann Vollfett- oder Buttermilch die Haut geschmeidiger machen, darin baden muss man aber nicht. So reicht es, die trockenen Stellen mit Milch zu befeuchten und diese für einige Minuten einziehen zu lassen. Einen zusätzlichen Pflegekick kann frisch gepresster Karottensaft der Haut verpassen, wobei aber mit leichten Hautverfärbungen zu rechnen ist. Dafür wirkt sich das Betakarotin sowie das Vitamin A im Karottensaft positiv auf die Haut aus, der Saft sollte aber auch 20 Minuten lang einwirken.

Honig Haut

Honig ist ein natürlicher Alleskönner, der auch antibakteriell und feuchtigkeitsspendend wirkt. Bild: kazzakova / Depositphotos

Alternativ sind auch feuchtigkeitsspendende Masken hilfreich, da sie die Haut nähren, meist ohne eine fettige Schicht zu hinterlassen. Diese können aus frischen, natürlichen Inhaltsstoffen eigenhändig angemischt werden. Zum Beispiel stellt Honig allein oder mit ein paar gepressten Erdbeeren eine sanfte, feuchtigkeitsspendende Maske dar. Honig wirkt übrigens auch antibakteriell und heilend, weswegen er besonders im Winter eine willkommene Unterstützung für rissige und sensible Haut ist. Um ein Peeling aus dieser Honigmaske zu machen, kann etwas nicht zu fein geriebenes Vollkornmehl beigemischt werden.

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