«Shifted Eruption» in der Gewürzmühle

Experimentelle Klänge inspiriert von isländischen Naturphänomenen

In der Zuger Gewürzmühle wird am Mittwochabend, 22. Dezember, eine einzigartige Vernissage und Vorstellung zu bestaunen sein. Dabei wird die Schwingung der Musik von Simon Berz und Skúli Sverrisson nicht nur zu hören, sondern auch bildlich sowie mit Bewegung und Tanz begleitet und vertieft.

Die Platte des Schweizer Schlagzeugers und experimentellen Klangkünstlers Simon Berz, die er 2015 mit dem isländischen Bassisten Skúli Sverrisson realisiert hat, wird nun in der Gewürzmühle in Zug mit Bild und Tanz präsentiert. Am Mittwoch, den 22. Dezember, beginnt die Vernissage um 19 Uhr mit zehn Bildern zum Album «Shifted Eruption». Eine Stunde später, um 20 Uhr, wird die Musik des Albums mit einem Tanz auf Steinen und Kohlenpulver interpretiert. Zum Schluss erfolgt ein Konzert von Simon Berz und des Zugers Martial In-Albon, wobei Meeresmuscheln als Instrumente dienen. Der Zutritt wird nur Personen mit einem gültigen Covid-Zertifikat gewährt, der Eintrittspreis von 30 Franken (15 Franken für U25) ist vor Ort zu bezahlen.

Eine Vulkaneruption mit Musik erleben

Die Aufnahmen für «Shifted Eruption» hat Simon Berz während der drei Monate angefertigt, die er in Islands Hauptstadt Reykjavik verbrachte. Die Natur, die der Klangkünstler dort erlebt hat, spiegelt sich in der Klangkulisse wieder. So haben die Polarlichter, das Eis, der drei Wochen anhaltende Sturm, die Vulkane, das Meer und die Mondfinsternis einen Einfluss auf das Innenleben von Berz gehabt und seine Wahrnehmung der Natur beeinflusst. Aus diesen Eindrücken hat Berz gemeinsam mit dem renommierten isländischen Bassisten Skúli Sverrisson im Jazzclub Mengi in Reykjavik die Platte «Shifted Eruption» aufgenommen.

Die Musikstücke sind von tiefen Bässen durchdrungen und malen ein düsteres Bild der majestätischen Naturphänomene. Die aussergewöhnlichen Instrumente der Musiker imitieren die Geräusche von Vulkaneruptionen und geben ihren gewaltigen Eindruck wieder. So spielt Simon Berz unter anderem lange Rolls auf elektrisch verstärkten Vulkansteinen, während Skúli Sverrisson harmonisierte Klangflächen mit Subbässen gestaltet. Diese sollen laut Berz die Kraft der Lava ausdrücken und eine tiefe Geborgenheit und Inklusion der menschlichen Existenz in der Natur erahnen lassen.

Plakat zum Event Shifted Eruption

Das Plakat zum Event. Bild: zVg

Beim Tanzen Steine zerbersten lassen

Die Vernissage der zehn Bilder von Simon Berz zu «Shifted Eruption» beginnt um 19 Uhr. Jedes der Bilder gehört zu einer einzeln angefertigten Platte des Albums. Um 20 Uhr ist die Tanzperformance mit Anna Dahinden und Gabriel Obergfell zu bestaunen. Diese sollen auf einer Metallplatte der alten Gurtfabrik der Cinema Norma Blenio tanzen. Doch bevor die Vorstellung beginnt, wird Simon Berz einige Klangsteine unter die Platte und auf ein grosses Papier platzieren. Unter jeden Stein will er etwas Kohlenpulver streuen. Durch die Bewegungen der TänzerInnen werden die Klangsteine zerspringen und Spuren auf dem Papier hinterlassen. Das Bersten der Steine wird mit Elektronik verstärkt, um zusätzliche Klänge zu erzeugen. Nach dem Tanz wird das entstandene Werk dem Publikum präsentiert.

Um 21 Uhr geht es mit einem ungewöhnlichen Konzert weiter. Nach der Verpflegung mit einem traditionell zubereiteten Gericht aus roten Bohnen und Reis, wird in der G.Bar der Musik von Simon Berz und Martial In-Albon gelauscht. In-Albon ist leidenschaftlicher Trompetenspieler, doch diesmal greift er zu Muscheln aus dem Pazifik. Diese bringen archaische Töne hervor, die Simon Berz mit Kontaktmikrofonen manipuliert. Auf diese Weise entsteht eine einzigartige Performance zwischen dem Basaltgestein von Berz und den Meeresmuscheln von In-Albon.

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