Roboter Kolin hat ein neues Zuhause

Das Zuger Stadthaus bekommt elektrischen Zuwachs

Das Roboterkind Kolin unterstützte seit 2019 das Personal in der Bibliothek Zug. Nun versucht er sich im Stadthaus am Empfang. Dort hat der Kleine die Aufgabe, QR-Codes von Besuchern zu scannen, die einen Termin bei der Verwaltung haben.

Die bewegungslosen schwarzen Augen des Roboters starren seinen Betrachtern tief in die Seele. Sci-fi Fans mag beim Anblick des unschuldigen Kolin ein kalter Schauer den Rücken herablaufen. Die leeren Augen und der leblose weisse Körper erinnern nämlich leicht an die Cybermen, die böswilligen Mischwesen aus Mensch und Maschine aus der britischen Kultserie «Doctor Who».

Zum Glück ist Kolin lediglich 1,20 Meter gross und mit seiner kindlich unbeholfenen Art nicht sehr bedrohlich. Der Roboter besitzt keine künstliche Intelligenz, was bedeutet, dass seine Funktionen und Fähigkeiten für ihn vorprogrammiert werden. So kann man mit ihm auf Hochdeutsch reden, wenn die Hintergrundgeräusche nicht zu laut sind. Kolin beherrscht Antworten auf ausgewählte Fragen, kann Fistbumps und Umarmungen geben, tanzen und über das Wetter für Zug informieren. In der Bibliothek brachte er Kindern spielerisch den Umgang mit Robotik sowie deren Möglichkeiten bei. Am Schweizer Vorlesetag war er sogar unter den Vorlesern.

Begrüssen statt vorlesen

Seine nächste Mission ist letzten Herbst leider ins Wasser gefallen. Im Rahmen der Sonderschau Smart-City Zug sollte der kleine Kerl an der Herbstmesse auftreten, doch diese wurde aufgrund der Pandemie abgesagt. Gelangweilt in einer Ecke herumstehen kam für ihn aber nicht in Frage.

Nun entlastet das Roboterkind den Empfang im Stadthaus. Seine Aufgabe beschränkt sich auf das Begrüssen der Besucher und das Scannen der QR-Codes, mit denen sie sich für vereinbarte Termine anmelden. Besonders zu Stosszeiten ist der Empfang froh um seine Hilfe, denn der Roboter sorgt für eine schnelle und kontaktlose Begrüssung. Im stressigen Alltag ist Kolin eine willkommene Abwechslung und zaubert Besuchern ein Lächeln ins Gesicht.

Ob der kleine Roboter insgeheim sein altes Zuhause vermisst?

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