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GC Kids Camp für die Fans von morgen

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Die Profis geben Tipps auf dem Rasen. Bild: zVg

Seit zehn Jahren organisiert GC Zürich während der Schulferien mehrere fünftägige Fussball-Camps. In diesem Jahr besucht das GC Kids Camp eine Rekordzahl von zwölf Orten. Dabei kommen zum ersten Mal auch Basket- und Handbälle zum Einsatz.

Thomas Müller posierte schon als Dreikäsehoch im Bayern-Trikot und Steven Gerrard wusste schon im Alter von 12 Jahren, dass es für ihn mit dem FC Liverpool nur einen Verein gibt. Doch nicht nur die grossen Stars schliefen früher in der Bettwäsche ihres Lieblingsvereins, ebenso Millionen anderer Kinder träumen vom Klub ihres Herzens – ob als künftiger Spieler oder als Fan auf der Tribüne, lautstark die Halbgötter auf dem Platz nach vorne peitschend. Oftmals werden dabei die ganz grossen Vereine und Spieler angehimmelt; von Kylian Mbappé bis Erling Haaland, von Real Madrid bis Manchester United.

Doch müssen es nicht immer die Ausserirdischen unter den Kickern sein, die sich der Nachwuchs zum Vorbild nimmt. Dies weiss auch der Grasshopper Club Zürich. Und der Verein ist sich auch bewusst, dass ein besonderes Erlebnis, das über den Matchbesuch hinausgeht, der beste Weg ist, um die Kinder, und so die Fans von morgen, für sich zu begeistern.

Das Scheinwerferlicht ist weit weg

So organisieren die Hoppers seit 2013 während den Schulferien «GC Kids Camps». Die jeweils rund 110 Jungs und Mädchen im Alter von 6 bis 13 Jahren dürfen sich dabei auf fünf Tage (immer Montag bis Freitag) Spass mit und ohne Ball, gesunde Verpflegung, ein Trainingsset, viele Erinnerungen und ein abschliessendes Turnier am Freitag freuen. Das Highlight bildet jedoch für fast alle TeilnehmerInnen jeweils das Trainieren mit einigen GC-Spielern der ersten Mannschaft inklusive Autogrammstunde.

Autogrammstunde

Die Autogramme der Super-League-Akteure wie hier von Ayumu Seko sind jeweils heissbegehrt. Bild: zVg

Süleyman Celikyurt ist Projektleiter der GC Kids Camps. Er betont, dass es sich dabei um eine Win-Win-Situation handelt: «Einerseits können die Profis ihr inneres Kind ausleben und auf der anderen Seite sehen die Kinder die Spieler von einer anderen, lockeren Seite.» Es gehe darum, dass die Kids fünf Tage lang Spass haben und dabei auf spielerische Weise zentrale Eigenschaften wie Kameradschaft, Disziplin und gegenseitigen Respekt verinnerlichen. Eine weitere wichtige Botschaft, die die Campverantwortlichen den Nachwuchskickern vermitteln, ist jene des Verlierenlernens. Dies kommt insbesondere am letzten Tag zum Tragen, wenn das Turnier stattfindet und es effektiv nur ein Gewinnerteam geben kann.

In den Gemeinden, für die Gemeinden

Die Camps finden nicht nur auf dem Gelände des GC/Campus in Niederhasli statt, sondern in verschiedenen Gemeinden in den Kantonen Zürich, Aargau und Schwyz. Insgesamt zwölf Camps stehen von April bis Oktober auf dem Programm, wobei das erste bereits im Februar stattfand. Dabei handelte es sich gar um eine Premiere. So ging in der Turnhalle Rämibühl in Zürich kein klassisches Fussball-Camp über die Bühne, sondern ein polysportives Camp, das ebenso Basketball und Handball beinhaltete. Daran beteiligt waren auch die Handball- und Basketballsektionen des Vereins. Laut Celikyurt sei diese Variante des Camps sehr gut angekommen. «Die Abwechslung bezüglich der Sportarten wurde begrüsst und wir werden es im nächsten Jahr, wiederum während der Sportferien, auf jeden Fall wieder durchführen.»

polysportives Camp

Beim polysportiven Camp vom 13. bis 17. Februar durfte der Ball auch mit der Hand geprellt werden. Bild: zVg

Süleyman Celikyurt betont die Wichtigkeit, die Camps ins Umland auszulagern. Dadurch könnten mehr Kinder und Familien erreicht werden, da manchen ansonsten die Anfahrt zu weit wäre. «Hinzu kommt das grosse Einzugsgebiet vom GCZ, das deutlich über die Kantonsgrenzen hinausgeht.» Er vergleicht die Camps mit einem Zirkus auf Tour, bei dem sich der Besuch im Dorf im Vorfeld herumspricht. Einen klassischen Bewerbungsprozess gibt es nicht, damit die Camps in die eigene Gemeinde kommen. Vielmehr kommen die lokalen Fussballclubs auf die Hoppers zu und anschliessend wird geschaut, ob es für beide Seiten passt.

Bekannte Trainernamen

Die Camps erfreuen sich grosser Beliebtheit, sind meist ausgebucht. Die grosse Nachfrage stellt die Grasshoppers vor eine ziemliche Herausforderung, gerade in diesem Jahr mit der Rekordzahl von zwölf Camps. In der Vergangenheit waren es jeweils acht bis neun. Ressourcentechnisch sei man aktuell recht am Limit, erklärt Celikyurt. «Trotzdem sind wir immer offen für neue, coole Projekte.» Ausserdem kommen ihnen die unterschiedlichen Feriendaten der Gemeinden entgegen. So ist es möglich, die Camps terminlich aneinander vorbeizubringen und doch während der Schulferien durchzuführen.

Süleyman Celikyurt, GCZ

Süleyman Celikyurt ist Leader Operations & Events bei den Grasshoppers. Bild: zVg

Nicht nur für neue Standorte zeigt sich das Team rund um Süleyman Celikyurt stets offen, sondern auch was den Trainerpool für die Camps anbelangt. «Die Tür steht immer offen für potenzielle Trainerinnen und Trainer, wobei sich auch solche bewerben können, die nicht bei GC Zürich arbeiten.» Es sei sogar schon vorgekommen, dass Trainer bei den Kids Camps angefangen haben und später als Coaches im Juniorenbereich der Grasshoppers landeten.

Aktuell gehören unter anderem die GC-Spielerinnen Anna Blässe, Isabel Rutishauser und Ana Maria Markovic zum Trainerpool. Bereits seit mehreren Jahren ist André «Bigi» Meier, fünffacher Schweizer Meister und Cupsieger 1983 mit GC, eine feste Grösse im Trainerteam. Hinzu kommen weitere AusbildnerInnen aus der Nachwuchsabteilung der Hoppers, gut ausgebildete TrainerInnen aus regionalen Vereinen und ehemalige GC-Nachwuchsspieler.

Keiner zu klein, ein Fan zu sein

Letztere sind ein gutes Stichwort. Bei den Kids Camps handelt es sich zwar nicht um Leistungscamps und es wird von Vereinsseite auch nicht aktiv gescoutet, doch kann es natürlich trotzdem vorkommen, dass den Verantwortlichen ein talentiertes Kind am Ball auffällt. In diesem Falle wird jedoch der offizielle Weg gegangen, wie Celikyurt festhält. «Wir sprechen die Eltern oder das Kind nicht direkt an, sondern informieren unsere Juniorenabteilung, die sich dann das Kind anschaut.» Auf diese Weise sei es auch schon zu Probetrainings gekommen und seien Juniorenspieler sogar später schon im GC-Nachwuchs gelandet.

GC-Kicker Giotto Morandi am Ball

GC-Profi Giotto Morandi den Ball abluchsen – kein einfaches Unterfangen. Bild: zVg

Unabhängig davon, wie talentiert man am Ball ist – als TeilnehmerIn am GC Kids Camp gewinnt man gleich mehrfach. Und lernt den Verein von einer anderen Seite kennen. So besteht teilweise die Möglichkeit, bei den Heimspielen als Einlaufkind mitzuwirken. Und auch durch eine Ticketing-Aktion für die Camp-AbsolventInnen in Bezug auf ein Saisonabo im Familiensektor sollen die Fans von morgen möglichst früh schon die DNA des Rekordmeisters verinnerlichen.

Sämtliche Daten und Infos zu den GC Kids Camps findest du hier.

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