Blutspenden

Interview mit Pitt Tommaso, Präsident AVIS Blutspendeverein Cham

Blutspenden

Frauen und Männer in der Schweiz spenden freiwillig und unentgeltlich Blut und helfen dadurch anderen Menschen. Bei Unfällen und Krankheiten kommt es oft vor, dass jemand fremdes Blut braucht. Weil Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, braucht es freiwillige Spenderinnen und Spender. Der AVIS Blutspendeverein aus Cham belohnt sie. Dabei rückt auch die Geselligkeit ins Zentrum.

 

Interview mit Pitt Tommaso, Präsident AVIS Blutspendeverein Cham

Pitt Tommaso, was zeichnet den AVIS Blutspendeverein Zug aus?

AVIS steht für Associazione Volontari Italiani del Sangue (Blutspendeverein Italien). Unser Verein wurde im Jahr 1972 von ein paar initiativen Leuten mit viel Herzblut gegründet. Unser erster Präsident war Giorgio de Bortoli. Die erste Blutspende war am 09.12.1972 am Kantonsspital Zug mit 35 Mitgliedern. Blutspenden ist kostbar. Unser Vorstand organisiert jährlich drei bis fünf Blutspenden in Zug und Ägeri, wo sich jährlich rund 500 Spender einfinden. Erst spenden sie ihr Blut und anschliessend widmen sie sich dem gemütlichen Teil des Abends. Den Spendern wird jeweils nach der Blutentnahme ein Teller feiner Spaghetti mit wahlweise Wein oder Wasser und ein guter Espresso serviert. Als zusätzliches Dankeschön darf jeder Gast eine Flasche italienischen Wein mit nach Hause nehmen.

Wir sind wie eine grosse Familie und pflegen unsere Kontakte ziemlich intensiv. Dazu zähle ich:

– Reichhaltige Tombola

– Jährlicher 3-tägiger Pfingstausflug
– Spaghettiplausch für Ausflugsteilnehmer

– Generalversammlung mit Nachtessen

– Teilnahme am Villettefest

– Pizzeria/Ristorante da Massimo (AVIS Cham)

 

Wieviele Mitglieder zählt Ihr Verein?

Das sind jetzt aktuell 380 Mitglieder mit verschiedenen Nationalitäten.

 

Gibt es genügend Spender?

Es gibt nie genügend Spender! Wir hätten gern noch mehr Spender. Wir sind bestrebt möglichst viele Menschen zu motivieren, weil es tatsächlich immer wieder zu Blut-Engpässen kommt, ist es wichtig etwas Reserve in den Spitäler zu haben.

 

 

Kommt das gespendete Blut immer in die Krankenhäuser?

Das Blut wird in den Spitälern der Zentralschweiz bedarfsgerecht verteilt.

 

«Buon Appetito» mit Spaghetti stärkt den Zusammenhalt. Warum sollten wir auch AVIS-Spender werden?

Nach der dritten Blutspende wird man automatisch als Mitglied im Verein aufgenommen. Wir kennen keinen monetären Mitgliederbeitrag, sind jedoch um gelegentliche Geldspenden sehr dankbar. Der Beitrag eines jeden Mitglieds ist die Blutspende und/oder die Mithilfe im Vereinsleben. Wer dem AVIS angehört, bleibt für immer Teil des Vereins. Das ist eben genau gleich, wie in den italienischen Familien.

 

Ist regelmässiges Blutspenden mit einem Gesundheitsrisiko verbunden?

Dank der sorgfältigen Auswahl und der medizinischen Kontrolle bei den Spenden, ist für uns gesunde Erwachsene die Blutspende mit keinem Risiko verbunden. Sollte unerwartet ein Spender in eine Notlage geraten wie etwa Schwindel oder Unwohlsein, ist für medizinische Betreuung vor Ort gesorgt.

Es gibt genaue Vorschriften für die Blutentnahme: Die Blutmenge, die im Durchschnitt bei der Entnahme gewonnen wird, ist minimal und auf 450 Kubikzentimeter +/- 10 Prozent festgelegt. Zwischen Vollblutspenden müssen mindestens 90 Tage vergehen. Die jährliche Häufigkeit der Spenden darf bei Männern vier und bei Frauen im gebärfähigen Alter zwei nicht überschreiten.

 

Welche Wünsche sind offen?

Unser stetiges Bestreben ist möglichst viele Spender zu motivieren, dass sie ihr Blut spenden und damit anderen Mitmenschen aus Notlagen helfen. Wir können unsere Kapazitäten ausbauen, jedoch nur, wenn wir als Verein wachsen und gedeihen. Unsere Helferteams und auch der Vorstand benötigen auch Unterstützung für die zahlreichen Events, welche ausserhalb der Spenden zu organisieren sind.

 

www.aviszug.ch

 

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