Kultur

Von Indien in den Burgbachkeller

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Auseinandersetzung mit der traditionellen Kultur eines ganzen Landes. Bild: Burgbachkeller

Seit 2018 lebt die indische Aktivistin und Künstlerin Living Smile Vidya in der Schweiz. In ihrem neuen Soloprogramm erzählt sie am Freitag in Zug von ihren Reisen und ihrem Kampf für Menschenrechte – direkt und mit frechem Humor.

«Introducing Living Smile Vidya» heisst das Soloprogramm, welches die indische Schauspielerin und Menschenrechtsaktivistin Living Smile Vidya (Smiley) an diesem Freitag, 8. März, in den Burgbachkeller Zug führt. Das persönliche Stück erzählt von ihrer Reise aus dem Süden Indiens in ihre neue Heimat, die Schweiz. Direkt und mit frechem Humor sollen ernste Themen verarbeitet werden, denn Smileys Trennung von ihrem Heimatland ist direkt mit ihrem Einsatz für Transgenderrechte verbunden. Die heute 41-Jährige war in ihrem Bundesstaat Tamil Nadu die erste Transfrau, die eine Änderung ihres Namens und Geschlechts im Pass durchsetzen konnte.

Helvetia auf der Theaterbühne

Als Vorreiterin für Transgender-Rechte geriet sie in Indien aber auch ins Visier radikaler Gruppierungen. Neben ihrem Einsatz für gleiche Chancen in der Arbeitswelt gründete sie mit dem Panmai Theatre auch die erste Trans-Theatergruppe Indiens. Ihre Theaterproduktionen wurden anschliessend in Indien und den USA aufgeführt. 2018 floh Living Smile Vidya aufgrund von Todesdrohungen in die Schweiz. Nachdem ihr Antrag auf politisches Asyl zunächst abgelehnt wurde, ist über den Einspruch noch nicht entschieden worden. Heute lebt Smiley unter dem Flüchtlingsstatus in Luzern. Neben der Schauspielerei war sie bereits Clinic Clown, Zeichnerin und Schriftstellerin aktiv. Ihre Biografie «I am Vidya» wurde bisher in sechs Sprachen übersetzt und 2015 sogar als Spielfilm adaptiert.

Living Smile Vidya (Smiley) auf der Bühne

Körperlichkeit ist natürlich ein Thema bei Smiley. Bild: Burgbachkeller

Die Show «Introducing Living Smile Vidya» startet kommenden Freitag um 20 Uhr im Burgbachkeller. Ein reguläres Ticket kostet 35 Franken, Kinder und Jugendliche zahlen 20 Franken und mit der Kulturlegi sind es nur 5 Franken für den Eintritt. Die Abendkasse und Bar öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Erprobt wurde das Soloprogramm von Smiley im vergangenen Jahr bereits in Basel, Bern und Luzern. So darf man sich im Burgbachkeller etwa auf eine ganz eigene Interpretation der Schutzpatronin Helvetia freuen.

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Als Redaktor schreibe ich Artikel für unsere Zeitungen und unsere Website, durchforste die sozialen Medien und fahre durch die Region, immer auf der Suche nach der nächsten Geschichte. Ausserhalb des Büros findet man mich meistens im Kino oder neben der Südkurve.
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