Kultur

Menschenrechte im Fokus der Kamera

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«Twice Colonized» läuft am 4. und 5. April am Filmfestival. Bild: Human Rights Film Festival Zurich

Das Human Rights Film Festival Zurich feiert am Donnerstag sein Comeback im Kino Riffraff. Die neunte Ausgabe bietet über 20 Filme und ein Rahmenprogramm, welches sich nicht nur auf die Leinwand beschränkt.

Filme ermöglichen uns neue Perspektiven: ein unbekannter Ort am anderen Ende der Welt, das Erwachsenwerden in unsicheren Zeiten, Abschied nehmen von Familienmitgliedern oder der Kampf für die eigene Identität – Geschichten, die einem im Idealfall vertraut vorkommen. Das Human Rights Film Festival Zurich (HRFF) setzt sich mit unserer komplexen Welt auseinander. Ab Donnerstag, 4. April, möchte man sieben Tage lange rund um das Kino Riffraff einen Begegnungsort für die BesucherInnen schaffen und mit 20 Spiel- und Dokumentarfilmen unterschiedliche Blickwinkel im Kampf für die Menschenrechte aufzeigen.

Die neunte Ausgabe des Festivals ist dabei ein kleines Comeback und zugleich eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Die vorherige Ausgabe wurde im Dezember 2022 vom Konkurs des Kosmos-Kinos überschattet. Nach der mehr als einjährigen Pause ist das Filmfestival nun zurück an der Neugasse, genau dort, wo 2015 alles angefangen hat. Neben dem neuen Frühlingstermin dauert das HRFF nun einen Tag länger und bietet rund um das Kino Riffraff ein kulturelles Rahmenprogramm zum Festival.

Weltweite Identitätssuche

Den Anfang macht am Donnerstag um 18:30 Uhr der dänische Dokumentarfilm «Twice Colonized». Darin kämpft die Aktivistin und Anwältin Aaju Peter für die Anerkennung von indigenen Völkern. Es ist auch eine persönliche Geschichte, da Peter selbst als Kind von Grönland nach Dänemark umgesiedelt wurde. Vor der Filmvorstellung werden Direktorin Sascha Lara Bleuler und Präsidentin Katharina Morawek vom HRFF ein paar Worte an das Publikum richten. Und im Anschluss findet ein Gespräch mit der Protagonistin von «Twice Colonized» statt. Der zweite Film der Eröffnungsnacht ist «Lobo e Cão» aus Portugal. Der Spielfilm handelt von einer queeren Gemeinschaft auf den Azoren und wird auch auf dem offiziellen Festivalplakat porträtiert.

Im Programm des Human Right Film Festival Zurich finden sich unter der Woche jeweils spezielle Vorstellungen für Schulklassen. Auch hier darf mit den ProtagonistInnen aus den Filmen diskutiert werden. Zusätzlich zu den 20 Langfilmen findet am 10. April unter dem Motto «Rethinking Black Narratives» eine Kurzfilmreihe statt. Darunter befinden sich Werke aus Nigeria und Ruanda.

Das Recht auf Film

Mit den zusätzlichen Veranstaltungsorten Zollhaus, Das Gleis, Space L200 und dem Sogar Theater erweitert das Festival sein Programm ausserhalb des Kinosaals. Hier finden sich Kunstinstallationen, Podiumsdiskussionen, Vorträge und ein kulinarisches Angebot, welche die Themen des Festivals vertiefen und zusätzliche Sichtweisen bieten. Die Talks und Performance-Darbietungen wie etwa die der Zürcher Dragqueen Mona Gamie zählen zu den kostenlosen Angeboten des Festivals.

Drei junge Menschen auf dem Plakat vom Human Rights Film Festival Zürich

Queere Utopien im Film von Cláudia Varejão und auf dem Festivalplakat. Bild: Human Rights Film Festival Zürich

Das vollständige Programm findest du auf der Website des Filmfestivals. Die Tickets für die Vorstellungen des HRFF können online auf der Website des Kino Riffraff oder an der Kinokasse erworben werden. Einen Festivalpass gibt es nur für Medienschaffende und Partner des Festivals. Für Menschen mit dem N-, F- oder S-Aufenthaltsstatus sind alle Filme und Veranstaltungen kostenlos, damit das Recht auf Film auch wirklich für alle gilt.

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Als Redaktor schreibe ich Artikel für unsere Zeitungen und unsere Website, durchforste die sozialen Medien und fahre durch die Region, immer auf der Suche nach der nächsten Geschichte. Ausserhalb des Büros findet man mich meistens im Kino oder neben der Südkurve.
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