Kultur

Poesie und Dichterstreit im Südpol

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Das Festival findet nur alle zwei Jahre statt. Bild: Facebook Woerdz

Rhythmus, Tempo und die eigene Stimme als Werkzeug. Das Woerdz-Festival lockt alle zwei Jahre Wortakrobatinnen nach Luzern. Von Mittwoch bis Samstag ist es wieder soweit: Im Südpol präsentieren sich über 50 Autoren auf der Bühne.

Leise Poesie oder doch lieber witzige Darbietungen mit aufwendigen Kulissen? Auf der Bühne des Krienser Südpols finden Freunde des Versmasses in dieser Woche beides. Denn von Mittwoch, 26. Oktober, bis Samstag, 29. Oktober, wird dieses Jahr wieder das Spoken Word Festival Woerdz veranstaltet. Vier Tage lang verwandelt sich Luzern so zur Spoken-Word-Hauptstadt der Schweiz, wenn internationale Stargäste auf heimische Poetinnen treffen. Insgesamt warten über 50 AutorInnen, mehrsprachige Performances und Workshops auf die BesucherInnen.

Vom Babel Slam zum Babelfisch

Den Auftakt macht am Mittwoch um 19 Uhr der Babel Slam. In diesem Dichterwettkampf streiten acht KünstlerInnen in acht verschiedenen Sprachen um die Gunst des Publikums sowie eine symbolische Flasche Whisky. Neben den Landessprachen – inklusive Schweizerdeutsch – wird unter anderem auch auf Albanisch und Arabisch vorgetragen. Dazwischen gibt es  musikalische Unterhaltung von der Luzerner Band Blind Butcher. Im Vorprogramm darf sich derweil der Luzerner Nachwuchs präsentieren. Im Dichterwetterstreit für SchülerInnen unter 18 Jahren geht es auch um eine Wildcard zum Logeslam im Frühling 2023. Nach dem Bühnenprogramm sorgt ein DJ für den musikalischen Ausklang.

An den folgenden Veranstaltungstagen stehen dann die Spoken-Werkschauen auf dem Plan. Einen ganzen Strauss an aktuellen Spoken Words verspricht hier der veranstaltende Verein Woerdz. Neben der Schweizer Poetry-Slammerin Lara Stoll steht mit Yasiin Bey am Freitagabend ein echter Stargast auf der Bühne. Der auch als Mos Def bekannte US-Musiker steht für poetische Texte mit politischem Inhalt, verpackt in einen unverwechselbaren Reimflow. Bey war in den 2000er-Jahren ebenso in Hollywood als Schauspieler aktiv und stand bereits zusammen mit Halle Berry und Martin Freeman vor der Kamera. Als Grenzgänger zwischen Musik und Text passt Bey ideal zum Programm des Festivals.

Spoken Word Woerdz

Die Grenzen zur Musik sind beim Festival fliessend. Bild: woerdz – Das Spoken Word Festival

Am Samstag, dem finalen Festivaltag, gibt es mit dem Kinderprogramm auch ein kostenloses Angebot im Südpol. In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek wird das Thema Spoken Words als Hörspiel kindgerecht aufbereitet. Die Formation «Die unerwünschte Organisation» vertont dabei alte und neue Kinderreime auf der Bühne.

Nach der finalen Werkschau mit Katja Brunner und Zooey Agro öffnet der Südpol um 22 Uhr dann noch einmal seine Türen für die Afterparty. Die Band King Pepe & the Queens und das DJ-Kollektiv Akiwawa sollen dann mit einem bunten Genremix für Partystimmung sorgen. Der Eintritt zur Party ist im Tagesticket inklusive.

Gedruckte Gedichte

Neben den drei anmelde- und kostenpflichtigen Workshops gibt es im Rahmen des Festivals auch kleinere Projekte im öffentlichen Raum. So kann man auf dem Helvetiaplatz in Luzern seit dem 1. September am Automaten ein Ticket ziehen. Für 50 Rappen druckt der umfunktionierte Ticketautomat dann einen Text. Dieser stammt von einem der teilnehmenden Kunstschaffenden. Die Literatur soll so greifbarer werden.

Ein Ticket für einen der Veranstaltungsabende kostet zwischen 35 und 40 Franken. Für Studierende und Lehrlinge gibt es einen Rabatt. Wer am Samstag nur auf die Afterparty möchte, zahlt 20 Franken. Die Tickets können über den Partner Ticketmaster online bezogen werden.

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Als Redaktor schreibe ich Artikel für unsere Zeitungen und unsere Website, durchforste die sozialen Medien und fahre durch die Region, immer auf der Suche nach der nächsten Geschichte. Ausserhalb des Büros findet man mich meistens im Kino oder neben der Südkurve.
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