Kultur

Vieh, Genuss und Spass am Stierenmarkt

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Am Mittwoch werden die Stiere betrachtet und bewertet. Bild: Facebook Braunvieh Schweiz

Der erste Herbstmonat hat begonnen und in Zug steht wieder der Stierenmarkt an. So treffen sich am 7. und 8. September Stadt und Land zum Austausch und gemütlichen Beisammensein. Nebst dem Verkauf der Rinder sind Marktstände, Musik und Attraktionen für Gross und Klein angesagt.

Organisiert durch den Verein Braunvieh Schweiz steht der Stierenmarkt erneut auf dem Zuger Kulturprogramm. Der Anlass findet wie jedes Jahr am ersten Mittwoch und Donnerstag im September, diesmal am 7. und 8. Tag des Monats, auf dem Stierenmarktareal statt.

Der Stierenmarkt ist in erster Linie ein Treffpunkt für Bauern aus der ganzen Schweiz. Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1897 tauschen sie sich hier aus, vergleichen Zuchterfolge und holen sich neue Rinder. Heute ist der Stierenmarkt ein Anlass, den Stadt und Land gleichermassen zu schätzen wissen. So verbindet das Event bereits seit 125 Jahren mit einem ausgelassenen Festprogramm diese beiden Pole, die gemeinsam den Kanton Zug ergeben.

Stierenmarkt Festzelt

Schon seit 125 Jahren bringt der Zuger Stierenmarkt Land und Stadt zusammen. Bild: Facebook Braunvieh Schweiz

Nebst den Rindern stehen Attraktionen wie ein Streichelzoo, ein Säulirennen und eine Gelegenheit zum Ponyreiten an. Ebenfalls kann sich die Besucherschaft auf zahlreiche Marktstände und zwei Abendprogramme mit Musik und Festwirtschaft freuen.

Stierbeurteilung und Qualitätsauktion

Am Mittwoch stehen die Stiere im Mittelpunkt. So werden rund 250 Stiere einer genauen Beurteilung unterzogen. Danach werden die Abteilungssieger aus den Original Braunvieh- und den Brown-Swiss-Stieren im Ring zum «Mister ZM» sowie zum «Junior-Mister ZM» erkoren.

Den Hauptanlass bildet nebst dem Stierenhandel die Qualitätsauktion am Donnerstag ab 13 Uhr. Im Angebot stehen rund 35 hochträchtige Rinder, frischgekalbte Kühe und einige knapp jährige Jungstiere.

Zuger Tradition

Als der Zuger Stierenmarkt im Herbst 1897 ins Leben gerufen wurde, bestand sein Zweck in erster Linie darin, die Braunviehzucht zu vereinheitlichen. Zuvor hat es unter anderem einen Schwyzer sowie einen Appenzeller Schlag gegeben. Doch der Verein Braunviehzucht hatte es sich zum Ziel gemacht, einen Treffpunkt im Kanton Zug zu organisieren. Nebst den Märkten in Rapperswil und Sargans war Zug von Beginn an der grösste und bedeutendste Stierenmarkt, wenn man das Angebot an Braunvieh betrachtet.

Kühe

Am Zuger Stierenmarkt werden Rinder aus der ganzen Schweiz gefeiert. Bild: Facebook Braunvieh Schweiz

So war am Zuger Stierenmarkt das Angebot an Zuchtstieren bereits seit seiner ersten Ausgabe am grössten. Nirgends sonst waren die aktuellen Trends in der Braunviehzucht sowie die Unterschiede zwischen den Stierenlinien besser präsentiert. Seit in den 1960er-Jahren die künstliche Besamung eingeführt wurde, hat der Stierenmarkt an züchterischer Bedeutung verloren. Gesellschaftlich wird dieser Anlass jedoch weiterhin sehr geschätzt.

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