Unser Alternativprogramm für alle Fasnachtsmuffel

Wie du die Fasnachtszeit sinnvoll nutzen kannst

Ab dem Schmutzigen Donnerstag am 24. Februar teilen sich Luzernerinnen und Luzerner wieder in zwei Lager auf: Fasnächtler und Fasnachtsmuffel. Letztere haben es während der rüüdigen Tage besonders schwer, denn für diejenigen, die hierbleiben, ist vor der Fasnacht fast kein Entkommen. Wer sich aber ein persönliches Alternativprogramm zur Fasnacht erstellt, kann die Zeit ohne Kostüme und Guuggenmusigen geniessen.

Mit der fünften Jahreszeit ist wieder der Moment gekommen, die selbstgebastelten Kostüme zu bestaunen und den Guuggen zu lauschen, die sich nach der ausbleibenden Fasnacht letztes Jahr bei den Vorbereitungen umso mehr ins Zeug gelegt haben. Mitte Februar sind zahlreiche Coronamassnahmen gefallen, was besonders für die Fasnächtler eine lang ersehnte Nachricht ist. So sollen zum Beispiel organisierten Fasnachtsumzüge wie der Urknall wieder wie gewohnt stattfinden. Währenddessen herrscht besondere Vorfreude auf die Strassenfasnacht, die ohne Zertifikatspflicht wieder wie üblich möglich sein wird. Auch die Beizenfasnacht wird fast ohne Massnahmen stattfinden, denn es herrscht nun weder Sitz- noch Schutzmaskenpflicht.  Die Luzerner Regierung appelliert an die individuelle Verantwortung der Feiernden, die Hygieneregeln weiterhin zu beachten und sich bewusst an Orte zu begeben, wo es nicht sehr viele Menschen hat. (Stand: 21. Februar).

Wer kein Ohr für Guuggenmusik hat und gerne auf Kostüme und Schminke verzichtet oder trotz Vorfreude aufgrund der Einschränkungen gezwungenermassen doch auf den Grossteil der Fasnacht verzichten muss, kann die Fasnachtszeit zu seinem Vorteil nutzen. Die fünfte Jahreszeit bietet Fasnachtsmuffeln die Gelegenheit, zu erledigen, was sie schon längst tun wollten, oder einfach Zeit für sich selbst zu nehmen. Um ein Alternativprogramm zu den Fasnachtsfeiern zu gestalten, ist aber Eigeninitiative zu ergreifen. Je nach Vorliebe gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese Zeit sinnvoll zu nutzen.

Spass im Schnee und auf dem Eis

Während Fasnächtlerinnen in der Stadt eifrig feiern, lohnt es sich besonders, in die Berge zu fahren. Skifahren, Langlaufen oder Schneeschuhwandern lässt die Fasnacht zu Hause schnell in den Hintergrund treten. Die Fasnachtszeit kann von den Sportbegeisterten auch zu ihrem Vorteil genutzt werden, denn während der Partys in der Stadt ist auf den Pisten meist eine geringere Anzahl an Leuten anzutreffen. Zum Beispiel lässt sich im Eigenthal die Winterlandschaft beim Langlaufen oder Schneeschuhwandern ideal geniessen.

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Auf dem Eis lässt sich das Fischen mal anders erleben. Bild: stevemc/Depositphotos

Wer etwas Neues ausprobieren will, dem sei das Eisfischen empfohlen. Für einen solchen Ausflug eignet sich beispielsweise der Melchsee, der auf 1’920 Meter über Meer am Wintersportort Melchsee-Frutt liegt. Ein Eisfischer-Guide begleitet die Hobbyfischer aufs Eis und bietet ihnen beim Fischen seinen Rat an. Das Eisfischen ist ein ganztägiges Erlebnis, für das man am frühen Morgen aus den Federn muss, denn auch beim Eisfischen gilt: Der frühe Angler fängt den Fisch. Dafür endet ein solcher Fischertag nicht allzu spät – in der Regel pünktlich zum Zvieri. Die Ausrüstung wie Angel, Köder und Schneeschuhe kann man von zu Hause mitnehmen oder dort mieten. Mit den vor Ort bereitstehenden Schaufel und Eisbohrer kann man sein eigenes Loch ins Eis fräsen, bevor es mit dem Fischen losgehen kann.

Entspannung für Körper und Geist

Nach einem Tag im Schnee oder auf dem Eis lässt es sich im Wellnesshotel oder Spa fern von den Fasibällen gut entspannen. Je nach Resort kann man in Saunas, Hamams, Thermal- und Dampfbädern entschleunigen und die Seele baumeln lassen. Für alle, die den Winterspeck bereits vor Frühlingsbeginn wieder loswerden wollen, bieten sich Resorts mit einem Fitnessstudio an. Nachdem man ordentlich geschwitzt hat, fühlt es sich besonders gut an, die Muskeln in einem heissen Bad oder bei einer Massage entspannen zu lassen.

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Mit etwas Fantasie lässt sich das eigene Badezimmer für kurze Zeit in ein Spa umwandeln. Bild: poznyakov/Depositphotos

Ein besonderes Badeerlebnis gestaltet sich in einem Bottich. Dieser steht meist an der frischen Luft, wo sich eine Aussicht auf die Natur und umliegenden Berge bietet. Einer der Orte, die ein solches Bad anbieten, ist der Familienbetrieb «Alpwirtschaft Unterlauelen» im Eigenthal. Auch zu Hause kann man es sich mit selbstgemachten Gesichtsmasken und einem selbstgekochten Essen für das kleine Portemonnaie gutgehen lassen. Mit Badesalz, Räucherstäbchen und einigen Kerzen lässt sich eine entspannte Atmosphäre im eigenen Badezimmer gestalten. Eine Meditationsrunde nach dem Baden rundet das Entspannungserlebnis ab.

Ordnung in der Wohnung und im Kopf

Doch nur entspannen kann irgendwann auch langweilig werden. Wer seine Zeit noch anderweitig nutzen möchte, kann den Frühjahrsputz vorziehen und seinen Wohnraum entrümpeln. Motivierend dabei ist, dass je weniger Gegenstände man besitzt, desto einfacher gestaltet sich das Putzen und desto weniger Sachen müssen aufgeräumt werden. Für weitere Inspiration können zahlreiche Videos auf YouTube oder Netflix zu den Themen Entrümpeln und Minimalismus sorgen. Diese preisen die Vorzüge eines aufgeräumten und weniger zugestellten Wohnraums und stellen verschiedene Strategien zum Ausmisten vor.

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Beim Entrümpeln motiviert der Gedanke, dass man so mehr Platz für Neues schafft. Bild: halfpoint/Depositphotos

Vielfach wird empfohlen, sein Hab und Gut von Kategorie zu Kategorie anzugehen. Zum Beispiel sind die Kleider als eine grosse Kategorie in verschiedene Unterkategorien wie Winterkleider, Sommerkleider, Unterwäsche und so weiter aufzuteilen. Im Geiste des Minimalismus kann man gemäss des Rats der berühmten Aufräum-Coachin Marie Kondo aus Japan anstreben, dass jeder Gegenstand, den man besitzt, entweder regelmässig zu Nutzen kommt oder Freude schenkt. Wenn ein Objekt keines der zwei Kriterien erfüllt, kann es verschenkt, verkauft, gespendet oder möglichst umweltschonend entsorgt werden. Wer diese Strategie konsequent anwendet, sollte nach dem Entrümpeln seinen Wohnraum voller Gegenstände auffinden, die entweder ihren Zweck treupflichtig erfüllen oder für gute Stimmung sorgen – wenn nicht beides gleichzeitig.

Auf und davon

Die grössten Fasnachtsmuffel würden während der Fasnachtszeit das Land am liebsten verlassen. Dazu bietet sich das Wochenende vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Fasnachtsmontag gut zum Verlängern an, gönnen sich die meisten doch sowieso zu selten ein verlängertes Wochenende. Um etwas Abstand vom Alltag zu bekommen und in eine fremde Kultur einzutauchen, braucht man kein Flugzeug in ein tropisches Gebiet zu nehmen. Mit der günstigen Lage im Zentrum von Europa bietet die Schweiz bequeme Zugverbindungen und Langstreckenbusse in zahlreiche Länder wie Tschechien, die Niederlande, Spanien, Belgien und Slowenien, ganz zu schweigen von den Nachbarländern, in denen es selbstredend ebenfalls viel zu sehen und erleben gibt. Da der Februar nicht zur Reisesaison gehört, können die Hotels und Zugtickets umso günstiger und die Touristenschar etwas kleiner ausfallen. Während man weg ist, kann man die Gelegenheit gleich nutzen, um allenfalls die eigene Wohnung an Touristen zu vermieten.

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Wer nichts von Fasnacht hören will, kann die rüüdigen Tage zum Beispiel mit einem verlängerten Wochenende verbinden. Bild: CandyBoxImages/Depositphotos

Schuften oder Lernspass zu Hause

Wenn sich das Fernweh in Grenzen hält, kann man die Fasnachtstage einer sinnvollen Tätigkeit zu Hause widmen. Warum nicht eine Intensivwoche im Homeoffice einlegen und sich bei der Arbeit oder an der Uni einen Vorsprung verschaffen? Alternativ kann man sich beibringen, was man schon lange mal lernen wollte. Sei es stricken, handgemachtes Papier aus Altpapier machen, mit Wasserfarben malen, eine neue Sprache lernen, sich im Kochen üben oder die eigenen Französischkenntnisse entstauben – es gibt immer etwas zu tun, denn schliesslich hat man nie ausgelernt.

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