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Interview mit Dodo

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Dodo mit seinem Container im Hintergrund, der es nicht ganz bis nach Yopougon schaffte. Bild: Jen Ries

Neues Album, neuer Kinofilm, neue Multimediashow, neuer Moderationsjob. Reggae-Sänger Dodo kann man aktuell definitiv nicht vorwerfen, sich auf dem Erreichten auszuruhen. So nimmt er aktuell «eine zweite Karriere in Angriff», wie er selbst sagt.

Für Dodo ist 2023 ein ganz besonderes Jahr. Im Frühjahr kam der Zürcher von einer viermonatigen Reise zurück, die ihn unter anderem nach Südafrika, Ghana und in die Elfenbeinküste führte, wo er bis im Alter von sechs Jahren aufwuchs. Den Weg dorthin legte er auf dem Seeweg in einem 13 Tonnen schweren Container zurück, in dem sich ein Musikstudio befand. Daraus entstanden ist nicht nur ein neues Album, sondern auch ein Kinofilm. Ausserdem ist der Reggae-Sänger von den Dreharbeiten auf Gran Canaria zurück, wo er als neuer Host von «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» durch die Sendung führt.

Dodo, für Sie stehen in nächster Zeit gleich mehrere grosse Projekte an. Eines davon ist «Yopougon – Way Back Home», das Kino, Geschichten und Musik miteinander verbindet. Was dürfen die Besucherinnen bei dieser multimedialen Show ab dem 21. Oktober erwarten?

Es wird auf jeden Fall ein Spektakel und ich bin auch etwas nervös, da ich noch nie zuvor etwas in diese Richtung gemacht habe. Wir nehmen Szenen aus dem Film und machen Musik dazu. Das fertige Produkt sieht man dabei gar nie. Man sieht beispielsweise, wie ich in Südafrika im Container Sessions mit unzähligen Musikern habe, doch hört man nie das fertige Lied. Der Plan ist, ausgewählte Szenen zu zeigen, dann den Film zu pausieren, damit ich Hintergrundgeschichten dazu erzählen kann – da natürlich nicht alle Geschichten im Film Platz gefunden haben.

Zum Beispiel?

Wie wir bewacht zu Mittag essen mussten, da Gangster anwesend waren. Sie waren hinter uns und der Typ, mit dem wir unterwegs waren, verstand, was sie sprachen. Das Resultat: Möglichst schnell ins Auto und weg von dieser Strasse, denn sie planten gerade einen Überfall auf uns.

Container

Der Container, in dem das mobile Studio seine Reise von Basel nach Afrika antrat. Bild: Facebook Dodo

Nun können Sie diese Geschichten nicht nur noch einmal durchleben, sondern auch mit dem Publikum teilen.

Ja, das wird sehr besonders werden. Gleichzeitig ist es auch ein Experiment und komplett neu für mich. Bei einem Konzert kann man das Storytelling und die Spannungsbögen planen und ich habe eine gewisse Erfahrung damit. Nun bei dieser Multimediashow ist es ähnlich und doch anders: Wir müssen sowohl die Lieder als auch die Geschichten richtig platzieren, was mit viel Arbeit verbunden ist.

Ausserdem ist aus der Reise ein neues Album entstanden, dessen Veröffentlichung für den Kinostart geplant ist (siehe Box). Wird es ausschliesslich Songs enthalten, die auf dieser viermonatigen Reise entstanden sind?

Ja, entsprechend wird es wie ein Soundtrack zum Film und zu meinem Leben sein. Mit dem Album werde ich die Hörerinnen auf meine Reise mitnehmen können, denn jeder Abschnitt hat seine eigene Musik. Die Lieder, die auf dem Rhein von Basel nach Rotterdam entstanden, klingen ganz anders als jene, die wir in Afrika aufnahmen: Es war Oktober, der Fluss war kalt und entsprechend war die produzierte Musik auch eher kühl, in Richtung Trap Reggae zum Beispiel.

Wird das Publikum entsprechend einen neuen Dodo kennenlernen können?

Es ist tatsächlich ein Stück weit eine Neuerfindung von Dodo und auf manchen Songs wird man mich nur schwer heraushören können. Auf dem neuen Album werden zwar auch Reggae-Songs enthalten sein, aber längst nicht nur. Viele Songs stammen aus dem Bereich von Afrobeat und Amapiano. Wir haben uns davon inspirieren lassen, was in Afrika musikalisch aktuell angesagt ist.

War dies von Anfang an so geplant oder hat es sich teilweise aus den Zusammenarbeiten mit den lokalen Musikerinnen ergeben?

Ich bin ein grosser Fan des Kontinents und von afrikanischer Musik, weswegen es mir nicht schwerfiel, mich für diese Genres zu öffnen. Es gibt jedoch Elemente, auf die ich mich bewusst eingelassen habe; zum Beispiel auf Englisch, Französisch und Deutsch zu singen. Dies brauchte Mut, denn in einer Fremdsprache Songs zu schreiben, ist nicht ganz einfach. Beispielsweise, dass man textlich nicht an der Oberfläche bleibt und mit Floskeln arbeitet. Gleichzeitig ist es sehr spannend, da man so auf andere Melodiebögen kommt.

Dodo auf Brücke in afrikanischer Stadt

Der Zürcher ist seit jeher mit dem afrikanischen Kontinent verbunden. Bild: Facebook Dodo

Wenn es um die Inspiration für neue Songs geht, hat jede Musikerin ihr eigenes Rezept und Quellen. Ich nehme an, in Afrika war es zu einem grossen Teil das Leben selbst, das Inspiration lieferte und Sie mussten gar nicht gross aktiv danach suchen.

Exakt, deswegen hat auch jede Station der Reise ihr eigenes Lied erhalten. Auf dem Rhein beispielsweise entstand gemeinsam mit Horst Wegener «Loreley», als wir an der gleichnamigen Felswand vorbeifuhren. Es passierte tatsächlich immer etwas, was ich direkt in den Songs verarbeiten konnte. Ich bin generell ein Künstler, der sein Leben in die Lieder verpackt. Ich denke mir nichts aus, sondern ist alles autobiografisch.

Wie sind die Zusammenarbeiten mit den lokalen Musikerinnen und Musikern entstanden?

Ich denke immer gross und Ziel war es, auf der Reise mit meinen Helden wie Jan Delay oder Peter Fox zusammenzuarbeiten – doch hat es bei niemandem geklappt. Ich traf sie zwar, doch zog es trotzdem niemanden von ihnen zu mir auf den Fluss und in den Container. Manche glaubten mir bestimmt auch nicht, dass ich mich tatsächlich mit einem Containerstudio auf den Weg nach Afrika mache. Dafür habe ich viele andere extrem interessante Menschen kennenlernen dürfen. Darunter die ghanaische Sängerin und Songwriterin Wiyaala, die für die Multimediashows auch in die Schweiz kommen wird. In ihrer Heimat ist sie ein absoluter Superstar, der sich nicht frei auf der Strasse bewegen kann, ohne sogleich belagert zu werden. Sie fanden cool, dass ich für die Musik nach Afrika gekommen bin und so sassen wir zusammen und schrieben gemeinsam Songs.

Wie oft habt ihr im Container oder woanders Jam-Sessions veranstaltet, ohne dass konkret ein Lied daraus hervorgegangen wäre?

Ich hatte eine klare Vision und auch nur ein begrenztes Zeitfenster für die Zusammenarbeiten, da war eine gewisse Effizienz vonnöten. Das Gute war, dass es jeweils sogleich Klick machte, da wurde kaum Zeit «verschwendet». Zumal die Musikerinnen und Musiker ebenfalls Profis sind, motiviert und interessiert am Austausch waren. Im Februar lud ich sie bereits in die Schweiz ein und zeigte ihnen meine Heimat und nun konnten sie ihr Zuhause und ihre Kultur zeigen. Und dies alles dank der gemeinsamen Sprache, die sich Musik nennt.

Überwindet man so auch etwaige sprachliche Barrieren?

Ein Beispiel: Wiyaala spricht zwar sehr gut Englisch, doch ist ihre Muttersprache Sisaala. Nun haben wir zusammen einen englischen Song produziert, womit wir uns beide quasi in eine Fremdsprache begeben mussten, aber über die Musik verstehen wir uns. 

Wie sehr war es zu Beginn ein Kulturschock in Yopougon?

Ich liebe die Unsicherheit und ich liebe Afrika – plus habe ich mittlerweile eine gewisse Erfahrung auf dem Kontinent. Es war eher für Big J, meinen Co-Produzenten, aus mehreren Gründen ein Kulturschock. Sowohl was die Hitze anbelangt, als auch die Verbindlichkeit und Pünktlichkeit bei Terminen. Ist ein Treffen vereinbart, kann es sein, dass dieses erst am Tag darauf wirklich zustande kommt. Dies ist allerdings nicht zwingend eine Mentalitätsfrage, sondern oftmals durch reale Probleme bedingt wie Geldnot oder Strassen, die in schlechtem Zustand sind. Dies war alles Teil der Reise und ich schätze diese Erfahrungen – plus lernt man so die Vorzüge der Schweiz wieder mehr zu schätzen. Ich schätze jedoch auch ihren Ansatz, die Zeit hat für sie eine ganz andere Bedeutung und es gibt dabei kein richtig oder falsch, es ist einfach anders.

Gleichzeitig dachten Sie manchmal bestimmt, in manchen Belangen könnten wir Schweizerinnen uns eine Scheibe von abschneiden.

Absolut, insbesondere in Bezug auf Offenheit. Man wird dort sehr schnell willkommen geheissen, man setzt sich zusammen und sinniert über das Leben. Ich denke, es ist generell wichtig, dass man reist – egal, wie weit. Denn beide Seiten profitieren von einem ehrlichen kulturellen Austausch.

Dodo beim Eisbaden

Spätestens seit einem Retreat bei Extremsportler Wim Hof weiss Dodo, was es heisst, ins kalte Wasser zu springen. Bild: Facebook Dodo

Wo und wie haben Sie in Yopougon gewohnt?

Wir lebten in einem Stadtteil direkt neben Yopougon, auch meine Mutter und mein Bruder reisten zu mir in die Elfenbeinküste. Yopougon hat sich in den letzten Jahren stark verändert: In den Nullerjahren erlebte die Elfenbeinküste einen Bürgerkrieg, der vor allem den Norden des Landes erschütterte, entsprechend kamen viele Binnenflüchtlinge in den Süden und Yopougon ist quasi das erste Quartier, wo sie ankommen. Doch auch von anderen afrikanischen Staaten sind viele Flüchtlinge nach Yopougon gekommen, das sich entsprechend zu einem Schmelztiegel entwickelte, wo nicht gerade der höchste Lebensstandard herrscht. Auf der anderen Seite nennen sie es das Quartier der Freude, weil das Nachtleben dort sehr lebendig ist.

Ist geplant, in nächster Zeit wieder nach Afrika zu reisen, um die Zusammenarbeit mit manchen Musikerinnen und Musikern fortzuführen?

Ich wurde von einer Künstlerin bereits zum Produzieren angefragt. Wir schauen nun, ob sie nächstes Jahr in die Schweiz kommen kann, dann würden wir hier ihr Album produzieren. Ansonsten gibt es aktuell keine konkreten Pläne und ich bin erstmal glücklich, wie die Reise gelaufen ist und dass ich sie überhaupt durchziehen konnte. Denn ich hatte trotz meiner Erfolge hierzulande immer das Gefühl, dass noch etwas fehlt. Ich wollte mit meiner Musik raus in die Welt und mit Menschen, die nicht in der Schweiz leben, Projekte in Angriff nehmen. Nun bin ich wieder am Anfang einer Karriere: Ausserhalb der Schweiz wartet niemand auf mich, ich beginne wieder bei null.

Das heisst, Sie fahren nun parallel zwei Karrieren?

Das kann man so sagen, zumal die Musikindustrie hierzulande und in Afrika komplett unterschiedlich funktionieren. Die musikalischen Geschmäcker und auch die Herangehensweisen sind verschieden. So mussten sie teilweise lachen, wie ich an Afrobeats herangehe. Weil ich nicht mit dieser Musik aufgewachsen bin, habe ich einen ganz anderen Zugang dazu.

Dodo performt auf der Bühne

Dodo wie man ihn kennt als Entertainer auf der Bühne. Bild: Felix Frei

Welche Unterschiede gibt es in Bezug auf das Songwriting?

Wir sind deutlich strukturierter, während in Afrika die Gefühle eine viel zentralere Rolle spielen. Der Inhalt ist dabei gar nicht immer so wichtig. Ich auf der anderen Seite wurde musikalisch mit Mani Matter sozialisiert: Du hast eine Geschichte, was wir Schweizer in der Musik generell mögen. Selbst wenn der Refrain simpel gehalten ist und zum Mitsingen anregt, ist es trotzdem eine Geschichte, die erzählt wird. Sei es nun «079» von Lo & Leduc oder «Du» von Nemo. Darum das Erfolgsrezept, um in der Schweiz einen Hit zu landen: coole Geschichte, einfacher Refrain – so einfach (lacht).

Sie sind ausserdem neuer Host von «Sing meinen Song». Die Dreharbeiten auf Gran Canaria sind mittlerweile abgeschlossen. Wie zufrieden waren Ihre Gäste mit Ihnen als Host?

Nach der ersten Sendung haben alle gejubelt, ich werte das als gutes Zeichen (lacht).

Haben Sie eine persönliche Dodo-Note reingebracht?

Ja, ich habe es ganz anders gemacht als Seven. Er hat es genial gemacht und es hätte nicht funktioniert, ihn kopieren zu wollen. Entsprechend gab es gar keine andere Möglichkeit, als es auf die Dodo-Art zu machen.

Und auf die Zuschauer warten wiederum magische und vor allem emotionale Momente?

Es flossen au dieses Mal viele Tränen. Ich fühlte mich nach dieser Woche erfüllt und gleichzeitig emotional ausgelaugt, weil alle Künstlerinnen solch emotionale Geschichten teilten. Es war jedoch keinesfalls eine Opfersendung. So diskutierten wir in einem Moment über den Tod und im nächsten lachten wir wieder. Es war wunderschön, beides zelebrieren zu können, denn so ist nun mal das Leben: Einerseits ist alles vergänglich und wir alle müssen mit Verlusten umgehen lernen, auf der anderen Seite erfreuen wir uns am Leben.

Wie schnell geht es, bis man ein Vertrauensverhältnis zu den anderen Künstlern aufgebaut hat?

Sehr schnell und es stellt auch einen Vertrauensbeweis dar, wenn sie sich gegenüber mir und schlussendlich dem Publikum so offen zeigen. Dies macht die Sendung meiner Meinung nach aus: Man kennt nachher die Lieder, die Geschichte dahinter und wie sich die Künstlerin während des Songwriting gefühlt hat. So kann man sich umso mehr damit identifizieren, gerade auch, da ein Lied für einen selbst meist auch eine persönliche Geschichte hat.

Dodo bei «Sing meinen Song» auf Sofa

Einst Gast in der Sendung und auf dem Sofa, ist Dodo nun Gastgeber von «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» Bild: Facebook Dodo

Wie viel Mitspracherecht hatten Sie bei der Auswahl der Gäste?

Es ist eine Art Gremium, das entscheidet und ich bin ein Teil davon. Wir schauen zu viert oder fünft, dass die Mischung am Ende stimmt. Plus darf ich schlussendlich die Künstler einladen. Es kann aber auch immer wieder zu Änderungen kommen, da sich bei manchen die Pläne in der Zwischenzeit wieder ändern. Die angefragten Künstlerinnen haben zu Beginn immer grossen Respekt davor, weil die Gefahr des Scheiterns besteht – obwohl es bislang alle mit Bravour gemeistert haben. Plus ist dies genau der Reiz der Sendung: Sich an Musikgenres zu wagen, die möglichst weit weg von einem sind und mit denen man sonst nie in Berührung kommen würde. Die Erfahrung hat gezeigt, dass je weiter weg ein Lied von der Musikerin ist, desto cooler wird am Ende die Version. Manche Künstler erleben den Aha-Moment erst auf der Bühne und beginnen, den Song richtig zu verstehen.

Wenn Sie einen internationalen Musiker oder eine internationale Musikerin in die Sendung einladen dürften, wer wäre es?

Damian Marley, Reggae-Musiker und jüngster Sohn von Bob Marley.

Gibt es ein Genre, vor dem Sie grossen Respekt hätten, einen Song zu interpretieren?

Nicht seit «Sing meinen Song». Ich würde mich in jedes Lied schmeissen.

Reicht der Raum in der Sendung für den Austausch, den er verdient? Ihr könntet euch bestimmt stundenlang über einen einzelnen Song austauschen.

Dies tun wir auch. Pro Sendung sprechen wir drei Stunden über Musik. Entsprechend kaputt bis du nachher und die Nächte sind sehr kurz. Man ist komplett im Tunnel drin, was ich liebe.

Dodo bei der Essensvorbereitung in Ghana

Dodo bei der Fufu-Herstellung in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Bild: Facebook Dodo

Zusammengefasst, es ist gerade sehr viel: Erst die Reise nach Afrika, dann ein neues Album produziert, Kinofilm, neuer Host von «Sing meinen Song». Haben Sie Angst, dass Sie, wenn das alles etwas vorbei ist, in ein Loch fallen werden?

In der Vergangenheit hatte ich solche Löcher. Aber der Punkt ist, wenn man sich gerade einen Traum erfüllt hat und aktuell keinen nächsten Traum vor Augen hat, ist es vielleicht Zeit dafür, sich etwas hinzulegen und zu schlafen. Um Kraft für den nächsten Traum zu tanken und dankbar für diesen erfüllten Traum zu sein. Entsprechend fürchte ich mich nicht vor einer grossen Depression, die folgen könnte. Musik ist in der Regel projektbezogen, was heisst, dass man oftmals ein halbes Jahr oder mehr auf Tournee oder im Studio viel mit Menschen zu tun hat und voll absorbiert ist und dann sind sie plötzlich wieder weg. Jeder geht dann wieder seinen eigenen Weg. Diesen Moment des Auseinandergehens muss man handeln können. Früher hatte ich mehr damit zu kämpfen, da ich weniger ausgeglichen war. Heute meditiere ich, achte auf meine Ernährung, bin oft an der frischen Luft. Sprich, ich habe Dinge in meinem Leben, die mir neben den beruflichen Projekten wichtig sind und zu meinem Wohlbefinden beitragen. Stimmt diese Balance, ist es weniger schlimm, mal in ein solches Loch zu fallen.

Wie sehr zieht es Sie, nachdem ein Album steht, bereits wieder ins Studio? Oder brauchen Sie dann jeweils eine Pause vom Songwriting und Produzieren?

Eine Pause ist dann zwingend. Aktuell bin ich lieber draussen als im Studio. Entsprechend war das Containerstudio perfekt für mich. Früher sperrte ich mich teilweise tagelang ins Studio ein, das brauche ich nicht mehr. Heute stehe ich lieber auf der Bühne und präsentiere meine Songs.

Schauen wir zum Abschluss bereits in Richtung 2024. Was steht für Sie nächstes Jahr an?

Ich werde mit dem neuen Album auf Tour gehen und generell steht nächstes Jahr die Erntezeit an. Das Container-Projekt dauerte fünf Jahre bis zur Realisierung und nun kann geerntet werden, was ich gesät habe. Sprich, mit den Musikern weiter zusammenzuarbeiten, zu produzieren. Ausserdem wird «Sing meinen Song» ausgestrahlt.

Zur Person 

Dodo, bürgerlich Dominik Jud, wurde in Nairobi geboren und wuchs in Yopougon, einem Viertel der ivorischen Hauptstadt Abidjan, auf, bis sein Vater im Alter von 39 Jahren starb. Mit 6 Jahren kam Dodo in die Schweiz. Seine ersten Bühnenerfahrungen machte der Zürcher im Alter von 17, als er in Jugendhäusern und an Schulen auftrat. 1999 erlangte er durch seine Teilnahme an der Reality-Show «Expedition Robinson» des Senders TV3 eine gewisse Bekanntheit. Mit seiner fast zeitgleich veröffentlichten Debüt-Single «Robinsong» stieg er zudem in die Schweizer Hitparade ein. Im Jahr darauf erschien an der Seite von Mec2rue sein erstes Album.

Seit 2004 ist Dodo als Solokünstler unterwegs, zwei Jahre später erschien sein erstes Soloalbum «Endlich». Seinen grössten Erfolg erzielte der 46-Jährige 2015 mit der Single «Hippie-Bus», die Platin-Status erreichte. Das darauffolgende Album «Anti Brumm» stieg auf Platz 2 der Hitparade ein. Das Album «Pass» schaffte es sogar auf Platz 1. Anfang kommenden Jahres wird sein insgesamt siebtes Album erscheinen, das auf seiner viermonatigen Reise nach Yopougon entstanden ist – genauso wie der Film «Yopougon – Way Back Home», der in Teilen vom 21. bis 31. Oktober in verschiedenen Kinos als Teil einer Multimediashow zu sehen sein wird. Am 4. Januar 2024 kommt der Film regulär in die Kinos.

Als Produzent arbeitete Dodo in der Vergangenheit unter anderem mit Steff La Cheffe, Lo & Leduc sowie James Gruntz zusammen. Ausserdem ist er der neue Host von «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert». Die fünfte Staffel wird im Frühjahr 2024 ausgestrahlt werden.
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