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Die Schweiz – das Wasserschloss Europas

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Im Schnitt konsumiert jeder Schweizer rund 294 Liter Leitungswasser in einem Jahr. Bild: Dmitry Naumov/Adobe Stock

In der Schweiz fliesst in jedem Haus Trinkwasser aus dem Wasserhahn – ein Privileg, das als solches gar nicht mehr wahrgenommen wird. Doch trotz der strengen Beobachtung des Leitungswassers, sind Grenzwerte regelmässig überschritten.

Die Schweiz ist stolz auf ihr sauberes Trinkwasser, das in jedem Haushalt aus dem Wasserhahn fliesst. Doch wie gelangt das Wasser in unseren Wasserhahn? Wasser verdunstet, kondensiert in Wolken und das führt zu Niederschlag. Dieser Niederschlag reichert sich mit CO2 aus der Atmosphäre an und sickert im Boden ab. Beim Absickern reichert sich das leicht kohlensäurehaltige Wasser mit Mineralien und anderen Fremdstoffen aus dem Boden an. Schlussendlich fliesst das Wasser in unterirdischen Wasserspeicher oder in Oberflächengewässer (Seen oder Flüsse).

Laut Angaben des Bunds kommen 80 Prozent des Trinkwassers aus unterirdischen Wasserspeichern, der Rest wird aus Seen und Flüssen geschöpft. Je nach Ursprung (Quelle, See oder Fluss), geografischer Lage, urbaner Dichte und bewirtschafteten Landzonen weist das Leitungswasser unterschiedliche Anteile an Mineralien oder Fremdstoffen auf.

Das Wasser wird nun durch die kommunale Wasseraufbereitung behandelt und durch lange Rohrleitungen zu uns nach Hause transportiert. Nachdem wir unser Wasser verbraucht haben, wird es samt allen Verunreinigungen an die Klärwerke geleitet. Das Klärwerk bereitet das Wasser auf und leitet es wieder zurück in die Oberflächengewässer. Von dort beginnt der Kreislauf wieder von vorne.

Wie steht es um unsere Wasserqualität?

Die Wasserqualität in der Schweiz wird allgemein als hoch eingestuft, doch die Erhaltung des sauberen Trinkwassers ist keine Selbstverständlichkeit und ein hochaktuelles Thema. So werden in der Landwirtschaft grosse Mengen von Pestiziden, Antibiotika und Düngemitteln eingesetzt, welche die Umwelt und somit auch das Wasser belasten. Unter anderem wird mit der Trinkwasserinitiative am 13. Juni darüber abgestimmt, ob der Gebrauch von Antibiotika und aggressiven Pestiziden in der Landwirtschaft gehemmt werden soll.

Landwirtschaftsfahrzeug verteilt Pestizide auf Feld

Jährlich werden alleine in der Schweiz rund 2‘200 Tonnen Pestizide in der Landwirtschaft verwendet.

Die Zeitungen berichten fast jede Woche darüber. Obwohl Schweizer Leitungswasser gesetzlich das wohl am strengsten kontrollierte Lebensmittel ist, werden immer wieder bedenkliche und gesundheitsschädliche Substanzen über den gesetzlichen Grenzwerten im Trinkwasser nachgewiesen.

Pestizide und Antibiotika im Wasser

Wasser ist hochempfindlich und besitzt über die stärkste Lösungs- und Bindefähigkeit. Durch eine starke industrielle Nutzung von Wasser, rasantes Bevölkerungswachstum, Industrialisierung, Medikamentenkonsum und übertriebene Landwirtschaft verschmutzen wir unsere Gewässer und das Grundwasser. Der übermässige Einsatz von Pestiziden wird von verschiedenen Experten als die momentan grösste Gefahr für die Wasserqualität bewertet. Rund 2200 Tonnen Pestizide werden in der Schweiz jährlich verbraucht. Somit gehört die Schweiz zu den grössten Pestizidverbrauchern der Welt. Bereits jede fünfte Trinkwasserfassung stellt eine erhöhte Pestizidkonzentration fest.

Mann trinkt Hahnenwasser

Bei allen körpereigenen und überlebenswichtigen Funktionen spielt Wasser eine tragende Rolle. Bild: Halfpoint/Adobe Stock

Eine weitere Gefahr ist der präventive Gebrauch von Antibiotika in der Landwirtschaft. 2013 wurden in der Schweiz rund 53 Tonnen Antibiotika in der Veterinärmedizin verkauft, das sind rund 22 Tonnen mehr als 2013 in der Humanmedizin verbraucht wurden. Da das Antibiotika ins Wasser gelangt und wir dieses täglich zu uns nehmen, wächst die Resistenz der Bevölkerung gegen diesen wichtigen Wirkstoff stetig. Obwohl sich die Resistenz über lange Zeit hinweg aufbaut, ist dieses Problem nicht zu unterschätzen.

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel

Wasser ist der Quell allen Lebens auf dieser Erde. Darum ist es umso wichtiger, zu diesem lebensnotwendigen Element Sorge zu tragen. Erfahren Sie, wieso Wasser ein Grundpfeiler für natürliche Gesundheit ist und was feinstes gesundes Wasser ausmacht.

Ohne Wasser kein Leben. Aber wieso ist das so? Wasser gehört nebst der gesunden Ernährung, regelmässiger Bewegung und einem ausgewogenen Geist zu den vier Grundpfeilern für natürliche Gesundheit. Ein erwachsener Mensch besteht zu ca. 70% aus Wasser und das Gehirn sogar zu 85%! Wasser erfüllt in unserem Körper überlebenswichtige Aufgaben und Funktionen wie die Entgiftung unseres Körpers, den Transport von Nährstoffen für den Stoffwechsel, als Transportmittel für Sauerstoff im Blut, die Regulierung unserer Körpertemperatur oder auch als Reaktionspartner für alle erdenklichen chemischen Reaktionen in unserem Körper. Nicht umsonst würden wir ohne Wasser nach drei bis vier Tagen sterben und ohne feste Nahrung erst nach ca. einem Monat.

Daher gilt es, dieses kostbare Gut auch entsprechend kostbar zu behandeln.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Evodrop

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