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Die Jugendanimation Zug geht in neue Hände über

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Susanna Peyer-Fischer (links) löst Lisa Palak-Otzoup (rechts) als Bereichsleiterin der Jaz ab. Bild: zVg

Nach 22 Jahren verabschiedet sich mit Lisa Palak-Otzoup eine wichtige Figur der Zuger Jugendarbeit. Die Bereichsleiterin der Jugendanimation Zug geht in Pension und übergibt den Posten an ihre Nachfolgerin.

Lisa Palak-Otzoup wird per sofort pensioniert und übergibt die Bereichsleitung der Jugendanimation Zug (Jaz) an ihre Nachfolgerin Susanna Peyer-Fischer. Die Jaz ist einer der beiden Teilbereiche des Vereins Zuger Jugendtreffpunkte, der seit 1974 im Auftrag der Stadt Zug für die Offene Jugendarbeit zuständig ist.

Im Januar 2000 startete Lisa Palak-Otzoup beim Verein Zuger Jugendtreffpunkte (ZJT) im Arbeitsfeld der soziokulturellen Animation in der Industrie 45, dem Jugendkulturzentrum der Stadt Zug. Nach 22 Jahren blickt Palak-Otzoup auf eine spannende und bereichernde Ära zurück und freut sich sehr, dass Susanna Peyer Fischer die Jaz gemeinsam mit dem Team weiter entwickeln wird.

Anfang ihrer Karriere tauchte Palak-Otzoup in die damals noch neue Domäne der «mobilen Jugendarbeit» ein, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Die NutzerInnen des öffentlichen Raums – vor allem diejenigen am See – und verschiedenste städtische Anliegen und Gesellschaftsfragen, die im Zusammenhang mit der Zielgruppe «Jugend» standen, waren im Fokus ihres Auftrags. Es wurden etliche Themen aufgegriffen und gemeinsam mit den Jugendlichen umgesetzt. Die Spuren davon sind vielerorts nach wie vor sicht- und spürbar. Als Beispiel sei die Kunstpause erwähnt, die ein damaliger Kantischüler im Rahmen eines Projektcoachings, auf die Beine stellte. Dieses Projekt wuchs Jahr für Jahr und verselbständigte sich. Die bis heute bestehende Plattform für junge Kunst wird noch immer von neuen Gruppierungen weiterentwickelt.

Zurück zu den Anfängen

Nach einer dreijährigen Pilotphase wurde im Jahr 2003 die mobile Jugendarbeit ohne zusätzliche Stadtbeiträge in den eigenständigen Bereich Jugendanimation Zug überführt. Lisa Palak-Otzoup erhielt den Auftrag, die Angebote der Industrie 45 mit einem sozialraumorientierten Ansatz zu ergänzen. Dank verschiedener Kooperationen mit Institutionen, Verwaltungsabteilungen, Vereinen und sonstigen Organisationen leistete die Jaz auf der strukturellen Ebene einen professionellen Beitrag, um das städtische Zusammenleben weiterzubringen. Das Aufgreifen von Anliegen der «Jugend» war und ist dabei ein wichtiger Aspekt, um aktiv zu werden.

Die Stadt unterstützte das Vorhaben, im leer stehenden Altstadthaus (in der ehemaligen Bar Balou) und an der Kirchenstrasse 7 in Zug zusätzlich zu den mobilen Aktivitäten im öffentlichen Raum, eine kreative «Homebase» zu initiieren. Das fünfstöckige Haus, der «Lade für Soziokultur» war seit Beginn der Ort, um sich aufzuhalten und einfach zu sein. Dank geknüpfter Beziehungen wurde dieses Haus für etliche Jugendliche eine wichtige Anlaufstelle. Immer wieder konnten Informationen im Zusammenhang mit der Stadt oder der Struktur an die Jaz weitergegeben werden. Auf diese Weise entwickelte sie sich zur Plattform, um neue Leute kennenzulernen, sich zu vernetzen und etwas zu initiieren.

Der «Lade für Soziokultur», wo die Jugendanimation Zug ihren Sitz hat.

Der farbenfrohe «Lade für Soziokultur». Bild: zVg

Blick nach vorn

Das Team plant zurzeit das Programm für die Monate Mai bis Oktober. In dieser Zeit ist die Jaz viel im öffentlichen Raum unterwegs und setzt die sozialräumlich ausgerichtete Jugendarbeit um. Aber auch im Sommerhalbjahr laufen bestehende Angebote wie der Job-Shop – Freizeitjobs für Jugendliche, Kurse wie der Tablet-Support sowie die Ferienangebote weiter. Der Veranstaltungs- und Treffort «Lade für Soziokultur» an der Kirchenstrasse 7 wird nach der langen Corona-Pause wieder mehr von Gruppen genutzt.

Das Team arbeitet auch an neuen Projekten. Eines davon ist das Thema politische Partizipation von Jugendlichen, zu dem die Jaz von der Fachstelle Soziokultur der Stadt Zug zur Zusammenarbeit angefragt worden ist. Ein anderes ist das «Culture_Camp», das gemeinsam mit der Industrie 45 vergangenes Jahr im Rahmen der neuen Kulturstrategie der Stadt Zug entstanden ist (FonTimes berichtete). Die beteiligten Jugendlichen haben viel kreatives Engagement eingebracht, um die Angebote der Jugendarbeit auch für die Zukunft attraktiv zu gestalten.

Die Jaz feiert im Jahr 2023 das 20-jährige Jubiläum. Heute schon steht fest, dass dabei die unterschiedlichsten jungen Menschen mitwirken werden. Denn schliesslich sind es stets die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die die Jaz durch ihre Themen und Aktivitäten prägen.

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