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Das sind die ausgefallensten Weihnachtsbräuche

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In einigen Kulturen gilt es als ein Zeichen von Glück, wenn auf dem Weihnachtsbaum ein Spinnennetz entdeckt wird. Bild: NewAfrica / Depositphotos

Feines Essen, Geschenke und Weihnachtslieder gehören wohl in den meisten Ländern zu Weihnachten dazu. Doch gibt es abgesehen dieser klassischen Weihnachtstraditionen viele weitere, weniger bekannte und teils skurrile Bräuche.

In der Schweiz dürfen Guetzli, Grittibänz, Briefe ans Christkind und ein Besuch vom Samichlaus während der Advents- und Weihnachtszeit nicht fehlen. Viele der Weihnachtsbräuche stammen von den Heiden, wie zum Beispiel der Weihnachtsbaum, der zur Wintersonnenwende geschmückt wird. Immergrüne Pflanzen sind übrigens ein altes Symbol für Leben und Fruchtbarkeit, weshalb die Tanne auch passend für die Geburt Christi steht.

Spinnennetz und Essiggurke

Je nach Kultur wird der Weihnachtsbaum aber unterschiedlich geschmückt. In der Ukraine zum Beispiel bekommt er eine Girlande in Form von Spinnenweben, die Glück bringen sollen. Diese Tradition geht auf die Legende einer armen Frau zurück, die sich keinen schönen Baumschmuck leisten konnte. Doch nachdem sie ihren Weihnachtsbaum aufgestellt hatte, entdeckte sie am darauffolgenden Morgen, dass ihr Baum im Morgenlicht funkelte. Eine Spinne hatte Mitleid mit der Frau und überzog ihren Weihnachtsbaum mit einem wunderschön glitzernden Netz. Nicht nur in der Ukraine, auch in Polen und Deutschland gilt es übrigens als ein Zeichen von Glück, wenn man ein Spinnennetz am Weihnachtsbaum entdeckt.

In den USA ist ebenfalls eine ausgefallene Weihnachtsbaumdekoration Tradition – die Essiggurke. Wer sie am Baum versteckt findet, erhält ein zusätzliches Geschenk oder hat Glück im neuen Jahr. Woher diese Tradition genau kommt, ist unklar. Ein Erklärungsansatz besagt, dass in Deutschland, genauer im thüringischen Ort Lauscha, Früchte, Nüsse und Gemüse aus Glas geblasen und an den Weihnachtsbaum gehängt wurden. Darunter war auch die Essiggurke, die der Amerikaner Frank Winfield Woolworth mit nach Hause in die USA nahm und dort ein erfolgreiches Marketingkonzept für sie erschuf.

Ein besonderes Holzstück

In vielen Teilen Spaniens bringt nicht etwa der Weihnachtsmann Geschenke, sondern ein Weihnachtsbaumstamm – Tió de Nadal, der katalanischen Ursprungs ist. Dieser ist ein Stück Holz, das in der Regel mit einem Gesicht versehen ist und kleine Beine angebracht hat. Damit er die Geschenke präsentiert, bekommt der kleine Baumstamm nachts von der Familie etwas zu essen und wird in eine kleine Decke gekuschelt. An Heiligabend ist aber Schluss mit lustig und der Baumstamm wird ins Feuer gelegt und mit Stöcken geschlagen, bis aus seinem Hinterteil Geschenke und Süssigkeiten hervorkommen. Entsprechend hat der Tió auch den Spitznamen Caga Tió – kackender Baumstamm.

Tió de Nadal

Ein solcher Tió de Nadal kann während der Adventszeit in Spanien gefunden werden. Bild: Facebook El Tió Bufo

Während in Spanien auf den Tió eingeschlagen wird, werden in Norwegen Wischmopps und Besen an Weihnachten versteckt. Dies liegt am alten Aberglauben, dass böse Geister während der Weihnachtsnacht auf die Erde zurückkehren. Dann sollen sie versuchen, Besen zu stehlen, um damit auf eine gemeinsame Spritztour über den Nachthimmel zu gehen. Auch in der venezolanischen Hauptstadt Caracas gehört ein sonderbarer Ausflug zu Heiligabend. So flitzen dort die Leute traditionsgemäss auf Rollschuhen in die Kirche. Es wird sogar der Verkehr in Teilen der Stadt angehalten, damit alle heil und rechtzeitig zur Messe ankommen.

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Wenn ich nicht gerade an einem Artikel für FonTimes schreibe, kann man mich beim Lesen, Zeichnen und natürlich beim Yoga erwischen. Als gelernte Übersetzerin begeistere ich mich für Sprachen und bin immer für eine Tasse Tee zu haben.
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