Kultur

Auftakt zum Kafka-Jahr

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Der Kulturort im Herzen von Zürich. Bild: Strauhof

Zum 100. Todestag widmet der Strauhof einem der grössten deutschsprachigen Autoren überhaupt eine eigene Ausstellung. «Kafka – Türen, Tod & Texte» befasst sich mit dem Leben, Werk und der Wirkung von Franz Kafka. Zudem bietet der Zürcher Kulturort über den Ausstellungszeitraum ein breites Programm an.

Am 3. Juni 1924 verstarb mit Franz Kafka einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Anlässlich seines 100. Todestages widmet ihm der Strauhof in Zürich eine Sonderausstellung. «Kafka – Türen, Tod & Texte» beschäftigt sich ab dem 8. Februar mit dem Schreiben, Leben, Werk und der Wirkung des deutschsprachigen Autors, der nach mehreren Tuberkulose- und Atemwegserkrankungen bereits im Alter von 40 Jahren verstarb.

Im Zentrum der Ausstellung stehen dabei das Motiv der Tür in seinen Texten und sein Tod als Schwelle, der aus dem von Selbstzweifeln geplagten Künstler einen weltberühmten Schriftsteller machte. Die Tür dient dabei als Angelpunkt und mehrdeutiges Symbol, das die inneren Konflikte von Kafkas Figuren mit der undurchschaubaren Logik des Machtapparats in seinen Erzählungen verbindet.

Mit ausgewählten Briefen und Tagebüchern möchte man einen Blick in Kafkas Innenleben gewähren. Ausgewählte Passagen aus den wichtigsten Texten wurden dafür in einer Audioinstallation aufbereitet. Ausserdem befasst sich die Ausstellung mit seiner Biografie und bietet Antworten auf Fragen zu seinem Leben. Ein kurzer Rundgang durch die Kafka-Exegese der letzten 100 Jahre bildet den letzten Aspekt der Ausstellungskonzeption.

Nicht nur Käfer

Eröffnet wird «Kafka – Türen, Tod & Texte» am Mittwoch, 7. Februar, mit einer Vernissage in der Kirche St. Peter. Ab 18:30 Uhr warten Ansprachen von der Autorin Annette Hug und Kafka-Experte Andreas Kilcher sowie eine Lesung des deutschen Schauspielers Thomas Sarbacher auf die TeilnehmerInnen.

Im Verlaufe der dreimonatigen Ausstellungsdauer bietet der Strauhof ein begleitendes Rahmenprogramm an. Dazu gehören ein Lesezirkel zum Romanfragment «Der Verschollene», eine Podiumsdiskussion über die persönliche Bedeutung von Franz Kafka, Lesungen, Filmvorstellungen, Buchpräsentationen sowie Workshops für Kinder. Und am 22. April widmet sich die erfolgreiche Schweizer Autorenperson Kim de l’Horizon dem Thema der Tiere in Kafkas Texten. Auch für die kostenlosen Veranstaltungen benötigt es eine vorherige Anmeldung.

Festival Kafka

Die Sonderausstellung lässt sich bis zum 12. Mai im Strauhof besuchen. Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen 6 und 10 Franken. Kinder unter 16 Jahren haben genauso freien Eintritt wie BesitzerInnen des Museumspasses. Die Ausstellung hat jeweils sechs Tage die Woche geöffnet. Am Dienstag, Mittwoch und Freitag von 12 bis 18 Uhr, Donnerstag von 12 bis 22 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.

Kafka auf Plakat

Das Porträt aus dem Jahre 1923 ziert das Ausstellungsplakat. Bild: Strauhof

Der Strauhof im Zürcher Kreis 1 ist ein Museum ohne Sammlung, in dem Literatur vermittelt und präsentiert wird. Die Ausstellungen und Veranstaltungen befassen sich mit literarischen Werken, AutorInnen oder thematischen Schwerpunkten. Unterstützt wird die neue Sonderausstellung von der Ernst Göhner Stiftung. Zudem ist sie ein Teil des ganzjährigen Festivals Kafka 2024, welches in über 15 europäischen Städten stattfindet, darunter auch in Kafkas Geburtsort Prag.

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Als Redaktor schreibe ich Artikel für unsere Zeitungen und unsere Website, durchforste die sozialen Medien und fahre durch die Region, immer auf der Suche nach der nächsten Geschichte. Ausserhalb des Büros findet man mich meistens im Kino oder neben der Südkurve.
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