Freizeit

Volksfest und Fussball im Chamer Hirsgarten

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Eine solche Aussicht kann wohl kein anderes «Grümpi» bieten. Bild: Reto Müller

Im vergangenen Jahr kehrte das Chamer Dorfturnier auf die Landkarte der «Grümpis» zurück. Heuer will man auf dem Erfolg des Vorjahres aufbauen und wartet zudem mit einigen Änderungen auf, die ZuschauerInnen wie Sponsoren und die Umwelt freuen dürften.

Auf einmal öffnete der Himmel seine Schleusen und liess es auf den Chamer Hirsgarten niederprasseln. So endete im vergangenen Jahr das Chamer Dorfturnier am Samstagabend wortwörtlich mit einem feuchtfröhlichen Fest, das den krönenden Abschluss des Comebacks dieses Traditionsanlasses bildete.

Nachdem das Chamer Dorfturnier pandemiebedingt eine zweijährige Pause einlegen musste, kehrte es 2022 in den Hirsgarten zurück. Dies mit gewohntem Charme und malerischer Kulisse, und doch in einem leicht veränderten Kleid. So wurde das Turnier von drei auf zwei Tage reduziert. Eine Änderung, die sich gemäss OK-Präsident Cyril Haas bewährte. «Auch für uns vom OK war es so deutlich angenehmer, da wir in der Vergangenheit für die Aufräumarbeiten jeweils den Montag darauf freinehmen mussten. Nun konnten wir am Sonntagmorgen gemütlich brunchen und anschliessend widmeten wir uns dem Abbau.»

Entsprechend wird die Zwei-Tages-Version zumindest für dieses Jahr, wenn das Chamer Dorfturnier am 23. und 24. Juni über die Bühne geht, beibehalten. Was die Zukunft anbelangt, lässt Haas jedoch alle Türen offen. Letztlich sei es eine Frage der Anmeldungen. Sollten diese so zahlreich reinkommen, dass der gesamte Sonntag wieder mit einer Kategorie gefüllt werden kann, ist ein erneutes Anwachsen auf drei Turniertage nicht ausgeschlossen. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Dorfturnieren hat jenes in Cham bislang jedenfalls nicht mit einem Mannschaftenschwund zu kämpfen.

Zurück auf dem Radar

Wie im Vorjahr werden es maximal 44 Teams sein, die Ende Juni im Hirsgarten um Ruhm und Ehre kämpfen – je 12 Teams beim Chamer Open sowie beim Vereins- und Firmen Cup. Hinzu kommen je 10 Mannschaften beim Mixed Fun und Nichtfussballer Cup.

Während Cyril Haas keine Bedenken hat, die Plätze für die vier Kategorien füllen zu können, ist die Zahl der teilnehmenden Mannschaften am Armin Gretener Cup, benannt nach dem langjährigen Juniorentrainer des SC Cham, noch offen. Das Turnier mit gemischten Mannschaften aus E- und F-Junioren findet am Samstagvormittag statt und genoss im letzten Jahr eine eher bescheidene Teilnehmerzahl. Haas weiss, dass «beim vorletzten Dorfturnier 2019 die aktuellen F-Junioren grösstenteils noch nicht beim SC Cham kickten». Entsprechend wussten im vergangenen Jahr viele nicht vorzeitig, dass der Anlass stattfindet und hatten die Familien bereits Ferien über diese Tage gebucht.

Jubelnde Spieler vor ZuschauerInnen beim Chamer Dorfturnier

Das Chamer Dorfturnier zog bei der letztjährigen Austragung bereits wieder viele Chamerinnen und Chamer an. Bild: Reto Müller

Nicht nur dürfte das Dorfturnier heuer auf mehr Radaren sein, sondern greifen auch die Automatismen bei der zweiten Austragung nach der Zwangspause wieder verstärkt und ist auch eine letzte Unsicherheit, ob der Anlass wie geplant stattfinden kann, im Gegensatz zu 2022 gänzlich gewichen. Es wäre anzunehmen, dass sich nun auch die Sponsorensuche einfacher gestaltet, doch sei dies nicht der Fall gewesen, wie Cyril Haas betont. «Wir erhielten wenige Rückmeldungen auf unsere Anfragen und mussten nachhaken. Im vergangenen Jahr sah dies noch anders aus.»

Vorsicht, Wurzel!

Damals feierten die SC-Cham-Becher mit Depotgebühr ihre Premiere. Und bildeten für Haas sogleich eines der Highlights des Turniers. «Dadurch konnten wir einen wichtigen Schritt im Bereich der Nachhaltigkeit tätigen.» Bei der diesjährigen Austragung sind es nun noch die Longdrinkbecher, die weiterhin nach dem Einwegformat funktionieren. Dies auch aus finanziellen Gründen nach der Anschaffung der Mehrwegbecher 2022. Im kommenden Jahr soll sich dies wenn möglich jedoch ändern. Bereits in diesem Jahr setzt man auf ein neues Abfallkonzept: «In der Vergangenheit hatten wir einen Container, bei dem später in der Deponie aussortiert wurde. Nun sortieren wir gleich vor Ort den Abfall», erklärt der passionierte SC-Cham-Fan.

Zweikampf zu dritt, der Ellenbogen landet im Gesicht des Gegners

Auch an einem Grümpelturnier muss man manchmal einstecken können. Bild: Reto Müller

Nicht nur das Abfallkonzept erfährt eine Änderung, sondern werden sich die BesucherInnen rund um die Spielfelder etwas umorientieren müssen. So wandern der Jury- und der Sanitätswagen von der Villen- auf die Seeseite. Dies aufgrund gemeindlicher Auflagen, da die Baumwurzeln durch das Gewicht und die Überfahrt der Wagen Schaden nehmen könnten.

Eine Änderung, die durchaus im Sinne der ZuschauerInnen ist, können dadurch doch mehr Schattenplätze mit zusätzlichen Bänken unter den Bäumen geschaffen werden. Gerade bei den Austragungen vor der Pandemie wären diese willkommen gewesen, zeigte das Thermometer doch jeweils Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke an. Cyril Haas wünscht sich denn auch die goldene Mitte herbei, was das Wetter anbelangt: die Temperaturen vom vergangenen Jahr, doch ohne Dusche von oben.

Partystimmung am Abend

An den beiden Abenden wird es unabhängig vom Wetter heiss zu und hergehen. Während am Freitag zum ersten Mal ein Sponsorenapéro mit allen Gold- und Hauptsponsoren, dem Vorstand des SC Cham und dem Turnier-OK organisiert wird, soll am Samstag wie 2019 die Partyband Habakuk für Stimmung sorgen. Letztes Mal trat die Band mit Leadsänger Aurel Hassler auf, welcher sehr eng mit dem SC Cham verbunden ist. Mittlerweile ist der Terminkalender des Chamers jedoch etwas voller durch die Auftritte mit der Stubete Gäng. Trotzdem meint Haas: «Auch wenn er nicht dabei sein sollte und sie mit einem anderen Leadsänger kommen, werden sie für grossartige Stimmung sorgen.» 

Ein Treffer wird auf der Bank bejubelt

Der Ball liegt im Netz! Bild: Reto Müller

Noch gibt es einiges zu tun, bevor gefeiert werden kann. So gilt es, genügend HelferInnen für den Anlass zu gewinnen. Dies läuft wie bereits in der Vergangenheit über das Helfertool des SC Cham, wo sich die Vereinsmitglieder eintragen können, um auf die jährlich benötigte Zahl an Helfertagen zu kommen. Cyril und Jean-Luc Haas haben hierbei den Lead inne und rühren aktiv die Werbetrommel. So gehen sie am Abend jeweils ins Eizmoos, besuchen die Trainings und gehen die Mannschaften direkt an, fragen, ob sie Bock haben, sich als HelferInnen zu engagieren. «Der persönliche Kontakt kommt jeweils besser an, als wenn man sich irgendwo online eintragen muss», erklärt Cyril Haas dazu. Damit einer gelungenen Ausgabe 2023 nichts mehr im Wege steht.

Es wird die 55. Austragung sein – ein kleines Jubiläum. «Und eine Schnapszahl», wie Haas ergänzt. «Darauf wird das OK am Dorfturnier sicherlich mit dem einen oder anderen Schnäpschen anstossen.» Ausserordentliche Festivitäten wird es deswegen aber nicht geben. «Wir wollen nicht riskieren, dass der Charme, für den unser Anlass bekannt ist und aufgrund dessen die Leute kommen, ein Stück weit verloren geht. Wir bevorzugen 2000 BesucherInnen gegenüber 10’000.»

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