Farben haben unterschiedliche Wirkungen auf uns und unseren Alltag. Bei der Frage, ob im Wohnzimmer eher Rot oder doch lieber Blau dominieren soll, können Farbenlehre und Wohnpsychologie eine Hilfe sein.
Farben bestimmen unser Leben. Schon früh finden Kinder ihre erste Lieblingsfarbe und ahmen ganz unbewusst das gesamte Farbspektrum nach, wenn sie einen Regenbogen malen. Als Faszinosum beschäftigt die Farbenlehre seit Jahrhunderten Künstler und Wissenschaftlerinnen – und verbindet so sogar beide Bereiche. So landete das Glasprisma von Isaac Newton, welches einen Lichtstrahl in die Regenbogenfarben bricht, auf einem der berühmtesten Albumcover von Pink Floyd.
Das Spiel mit der Farbe, ihre Wirkung auf Räume, unsere Stimmung und Psyche beschäftigt auch die Innendesigner und -architektinnen. Dabei lassen sich die Räume der eigenen vier Wände je nach ihrer Nutzung anpassen, aber auch an die persönlichen Vorlieben und das Wohlbefinden. Wohnpsychologen empfehlen dabei sogar, sich ein Farbkonzept für die ganze Wohnung oder das Haus zu überlegen, um die Farben noch besser aufeinander abzustimmen und ungewünschte Kombinationen zu vermeiden. Die ersten Schritte bei der richtigen Farbgestaltung lassen sich aber auch in nur einem Zimmer machen.
Farbenfreunde
In der Wohnpsychologie spricht man von einem Farbschema, wenn man festlegt, welche Farben und Farbkombinationen in der eigenen Wohnung zum Einsatz kommen sollen. Es umfasst dabei alle Farben, die in einem Zimmer auftauchen – von der Wandfarbe über die Möbel bis zur Dekoration. Dabei kann es sich nur um eine Farbe in verschiedenen Abstufungen handeln, einen Farbkontrast oder ein verbundenes Farbschema. So ist zum Beispiel bei Violett die Kontrastfarbe Gelb, während die verbundenen Farben Blau und Rot sind. Durch den Einsatz eines Farbrads, welches die Farbkombinationen veranschaulicht, entstehen im Eigenheim so immer harmonische Kombinationen, die von Menschen als angenehm wahrgenommen werden.

Farben spielen nicht nur im Kunstunterreicht eine Rolle. Hier im Bild: ein Lichtprisma. designbyihor@gmail.com / Depositphotos
Gute Stimmung im Wohnbereich
Nun sollen die Farben nicht nur durch ihre Harmonie eine gute Stimmung erzeugen, sondern auch durch ihre ganz eigene Wirkung. Diese kann Gefühle verstärken, Räume grösser erscheinen lassen oder einfach nur für mehr Gemütlichkeit sorgen. So steht die dynamische Farbe Rot für einen aktiven Austausch untereinander und fördert die Lust, den Appetit sowie die Kreativität. Damit eignet sie sich ideal für Wohnzimmer, Esszimmer, genauso wie für Trainingsräume. Aber auch die Farbe Grün ist eine valable Option für den Wohnbereich. Als naturnaher Farbton gibt sie Sicherheit, wirkt beruhigend auf die Menschen und kann sogar Hoffnungen wecken. Damit eignet sich Grün auch fürs Arbeitszimmer und andere kreative Orte.
Für den Schlafbereich bieten sich gemäss der Farbenlehre vor allem Rosa- und Blautöne an. Gerade dunkle Blautöne haben eine beruhigende Wirkung auf die Menschen. Zudem lässt Blau die Räume nicht nur grösser, sondern auch kühler erscheinen – ideal also für warme Sommernächte. Für eine Abkühlung sorgt auch Rosa, aber im emotionalen Bereich. Als sanfte Farbe steht sie für Mitgefühl sowie die Unschuld. Als Wandfarbe in einem Raum kann sie Aggressionen abbauen und die Menschen beruhigen, womit sie sich auch gut für Kinderzimmer eignet.
Wer also selbstbewusst auf der Suche nach einer Umgestaltung seines privaten Reiches ist, kann in der Farbenlehre viel Inspiration finden. Und wer bereits besonders kreativ plant, der sitzt vielleicht bereits in einem gelben Arbeitszimmer – einer Farbe für Selbstbewusstsein und eben Kreativität.