Neuer Campus für die ICT-Berufsbildung Zentralschweiz

Neuer Campus fuer die ICT Berufsbildung Zentralschweiz
Im Mai besuchten ICT-Scouts unter anderem eine Schule in Emmen, um nach ICT-interessierten Jugendlichen Ausschau zu halten. Bild: zVg

Der neue CSS ICT Campus Zentralschweiz, eine Revision der Informatik-Grundbildung, dazu ein neues, innovatives Modell für das Basislehrjahr: Die ICT-Berufsbildung Zentralschweiz passt sich stets an die veränderten Bedürfnisse an und will so junge Leute für die Berufe Informatik, Mediamatik und ICT-Fachfrau/-mann begeistern.

Wer in der Zentralschweiz eine Ausbildung zum Informatiker, zur Mediamatikerin oder zum ICT-Fachmann absolviert, kennt mit allergrösster Wahrscheinlichkeit die ICT-Berufsbildung Zentralschweiz (BZ), denn sie organisiert für die Lernenden die überbetrieblichen Kurse, welche im ICT-BZ Ausbildungszentrum in Adligenswil stattfinden.

Ausserdem koordiniert die ICT-BZ zusammen mit den Lehrbetrieben und den Berufsfachschulen die Grundbildung, arbeitet mit den Lehrbetrieben, den Berufsfachschulen und kantonalen Behörden zusammen und organsiert Informationsveranstaltungen zu den genannten Berufen.

David Tassi ist seit vergangenem Jahr Geschäftsführer der ICT-BZ. Er nennt einen weiteren zentralen Baustein des Angebots: «Wir bieten sogenannte Basislehrjahre für Informatik und Mediamatik an. Ein Basislehrjahr ist eine besondere Form der Gestaltung des ersten Lehrjahres im Rahmen einer dualen Ausbildung.

Die Lernenden verfügen bereits während des Basislehrjahrs über einen Lehrvertrag mit ihrem Lehrbetrieb.» Während der Basisausbildung im Ausbildungszentrum sollen sich die Lernenden die Handlungskompetenzen für den beruflichen Alltag aneignen und auf ihren Einsatz im Lehrbetrieb vorbereitet werden.

ICT-Lernende kleben Post-its an Scheibe
Applikationsentwicklung bildet nun eine der beiden Fachrichtungen bei der Informatik-Grundbildung. Bild: zVg

Im Unterschied zum klassischen Basislehrjahr, das die ersten beiden Semester umfasst, erfolgt beim Modell «Splitting» der ICT-BZ die Ausbildung der Lernenden im 1. und 4. Semester. «Das heisst, das Basislehrjahr wird durch einen einjährigen Einsatz im Lehrbetrieb unterbrochen, was einen optimalen Praxistransfer ermöglicht.

Von diesem neuen, innovativen Modell versprechen wir uns eine fundierte Grundausbildung, die besser auf die Bedürfnisse der Lehrbetriebe abgestimmt ist», so Tassi.

Seit August 2020 führt die ICT-BZ ein «Verbundsmodell Mediamatik», das im Basislehrjahr Mediamatik integriert ist: Der Lernende schliesst einen Lehrvertrag über die gesamten vier Jahre der Ausbildungsdauer mit der ICT-BZ ab. Der Verbund-Lehrbetrieb wird anlässlich eines «Speed-Datings» mit dem Lernenden zusammengebracht.

«Zusätzlich verfügt dieser mit uns über einen Kooperationsvertrag für die beiden Semester (1. und 4.). Genau zwei Verbund-Lehrbetriebe werden die Lernenden im ersten Teil während 15 und im zweiten Teil während 24 Monaten ausbilden.

Die ICT-BZ ist während der ganzen Lehrzeit Ansprechpartner für die Lernenden und die Lehrbetriebe. Eine Triple-Win-Situation für die ICT-Berufsbildungslandschaft», ist Tassi überzeugt.

Stärkerer Fokus auf Serverdienste und IT-Security

Auch sonst stehen für die ICT-BZ aufregende Zeiten an. So wurde im Rahmen der Bildungsverordnung 2021 die Informatik-Grundbildung einer Revision unterzogen. Konkret bedeutet dies, dass ab Sommer 2021 die beiden Fachrichtungen Applikationsentwicklung und Plattformentwicklung (bisher Systemtechnik) ausgebildet werden.

Die Fachrichtung Plattformentwicklung legt ein stärkeres Augenmerk auf Serverdienste und IT-Security, weniger auf Hardware.

Anstatt der bisherigen drei Tage sind die Lernenden bereits im dritten Lehrjahr vier Tage im Ausbildungsbetrieb tätig und erhalten somit mehr Praxiserfahrung. Dadurch reduziert sich die Präsenz in der Berufsfachschule, wo der Fokus nebst der Berufskenntnisse auf Mathematik und Englisch gelegt wird.

Tassi erklärt, was sich durch die Revision erhofft wird: «Ziel war es, die berufliche Grundbildung Informatiker/in EFZ auf künftige Bedürfnisse der Wirtschaft und Gesellschaft masszuschneidern, damit die Lehrabgänger/innen weiterhin bestens für die Zukunft gewappnet sind.»

Neuer CSS ICT Campus Zentralschweiz in Luzern

Zudem fiel am 26. Juni der Startschuss für den CSS ICT Campus Zentralschweiz. Ziel ist, Sekundarschüler/-innen im Klassenzimmer für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern und sie freiwillig zusätzlich zum regulären Unterricht zu fördern. Das Pensum beträgt einen Halbtag pro Woche.

Die CSS fungiert dabei nicht nur als Hauptsponsor, sondern stellt auch die Räumlichkeiten zur Verfügung. Damit Ende Juni die ersten 15 bis 20 Talente den ICT-Campus in Luzern besuchen konnten, waren bereits seit Anfang Mai in den ersten 17 Klassen der ersten Sek sogenannte Scouts unterwegs. Laut Dominik Strobel, Mediensprecher des Fördervereins ICT Scouts/Campus, werden für später pro Jahrgang zwischen 100 und 150 Talente angestrebt.

Tassi betont die Weitsichtigkeit des Projekts: «Es ist nachhaltig, da die interessierten und talentierten Jugendlichen über drei Jahre begleitet werden. Danach steht es ihnen frei, ob sie eine Lehre absolvieren oder später ein Studium besuchen.

Auch ist entscheidend, dass der Halbtag in der Schule lehrplankonform ist und ein allfälliger Besuch des Campus in der Freizeit stattfindet.»

In Zusammenarbeit mit der ICT-Berufsbildung Zentralschweiz

Wie die Zukunft aus Sicht des Amts für Berufsbildung des Kantons Zug aussieht, liest du hier.