Ein Kinoerlebnis mit einzigartiger Atmosphäre

Kino am Bach in Oberägeri präsentiert aktuelle Filme

Das Kino am Bach ist längst ein Fixpunkt im Ägerer Kulturkalender. Am kommenden Wochenende werden bei Sebelis Sage wiederum thematisch dringliche Filme mit themenbezogenem Essen verbunden.

Kino unter freiem Himmel, und dies mit malerischer Kulisse. Genau dies bietet seit Jahren das Kino am Bach bei Sebelis Sage in Oberägeri. Auch heuer findet das beliebte Filmschauen in Kombination mit einem Filmmenü wieder statt, und zwar kommenden Freitag und Samstag, 22. und 23. August.

Am Freitag steht der Film «Raindrop – Die Reise des Wassers» auf dem Programm. Der Dokumentarfilm von Marco Dominik Graf feierte im Januar 2025 in ausgewählten Schweizer Kinos Premiere; Graf ist Regisseur, Produzent und Kameramann. Der Film begleitet das Wasser von den höchsten Gipfeln der Alpen über Flüsse und Seen bis hin zum Ozean und legt den Fokus nicht auf geografische Aspekte, sondern auf die vielfältigen Lebensräume und die Lebensgewohnheiten von Tieren am und im Wasser.

Über vier Jahre Produktionszeit entstanden einzigartige Naturaufnahmen und Beobachtungen, die die Dramen, Abenteuer und die Schönheit der Tierwelt am Wasser eindrucksvoll dokumentieren. Die Dreharbeiten fanden in teils unzugänglichen Biotopen von Mitteleuropa statt und es wurden über 12.500 Sequenzen aus rund 15 Terabyte Filmmaterial ausgewählt. Unterstützend für die wissenschaftliche und faktenbasierte Darstellung zog Graf zudem Fachspezialisten hinzu.

Der Schaffhauser schrieb das Drehbuch, führte Regie, produzierte den Film, war für die Kameraarbeit verantwortlich und sprach den Kommentartext selbst. Im künstlerischen Teil des Films wurden eigens geschriebene Songs von lokalen Künstlern integriert. Die Erzählweise ist bewusst poetisch und soll durch eine ruhige, nachdenkliche Bildsprache auf die Bedeutung des Wassers und die Gefährdung der Lebensräume durch menschliche Eingriffe aufmerksam machen, ohne belehrend zu wirken. Nach der Veröffentlichung erhielt «Raindrop» zahlreiche Nominierungen und wurde mehrfach auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet, darunter bei den NY International Film Awards und beim Children’s, Science, Nature & Wildlife Film Festival in Indien. Graf wird persönlich bei der Filmvorführung anwesend sein und im Anschluss in einer Frage- und Diskussionsrunde von seinen Erfahrungen bei den Dreharbeiten des Filmes berichten.

Mit französischem Humor

Am Samstag dürfen sich die BesucherInnen mit «Ein verflixt schwieriges Jahr», im Original «Une année difficile», auf einen Spielfilm freuen. Die französische Komödie aus dem Jahr 2023 stammt vom bekannten Regie-Duo Olivier Nakache und Éric Toledano. Die beiden Filmemacher sind berühmt für Kinohits wie «Ziemlich beste Freunde» und «Das Leben ist ein Fest» und bleiben auch hier ihrem humorvollen, gesellschaftskritischen Stil treu.

Im Mittelpunkt des Films stehen Albert (gespielt von Pio Marmaï) und Bruno (Jonathan Cohen), die durch ihren übermässigen Konsum in den Schulden versinken. Beide versuchen, sich mit windigen Aktionen über Wasser zu halten. Durch Zufall, angelockt von Freibier und Gratis-Chips, geraten sie an eine Gruppe junger UmweltaktivistInnen. Zunächst zeigen sie wenig Interesse für ökologische Themen – ihr Hauptaugenmerk liegt auf den eigenen, akuten Sorgen. Doch nach und nach wird ihr Engagement bei den AktivistInnen zu einem menschlichen Abenteuer voller überraschender Wendungen, Witz und gesellschaftlicher Kritik. Besonders eine charismatische Anführerin namens Cactus (Noémie Merlant) sorgt für Dynamik innerhalb der Gruppe und im Leben der Protagonisten.

Der Film entstand als warmherzige Komödie mit kritischen Untertönen: Er behandelt Konsum, Überschuldung und Aktivismus auf leichte, aber nachdenklich stimmende Weise. Unterlegt mit Protestsongs und französischer Musik, setzt «Ein verflixt schwieriges Jahr» auch musikalische Akzente, die die ironisch-freudige Atmosphäre unterstreichen. Gedreht wurde überwiegend an Originalschauplätzen in Frankreich mit einem Ensemble aus bekannten SchauspielerInnen, darunter neben Marmaï, Cohen und Merlant auch Mathieu Amalric und Luàna Bajrami.

Kulinarisch passend

Am Freitag und Samstag werden vor dem Kinoerlebnis jeweils unterschiedliche Filmmenüs serviert. So steht am Freitag zur Vorspeise ein gemischter Salat auf der Speisekarte, als Hauptgang Forellenfilet an Peterlisauce (als Vegi-Alternative Pilze an Peterlisauce) und Plain in Pigna (Bündner Ofenrösti) sowie als Dessert eine Heidelbeertarte. Am zweiten Kinotag beginnt das Menü mit Fenchel überbacken mit Ziegenkäse und Kastanienhonig, als Hauptspeise gibt es Pot-au-feu entweder mit Rind oder vegetarisch mit Pilzen und als süssen Abschluss eine Tarte Tatin.

Die Kultur-Bar mit dem themenbezogenen Essen und Getränken öffnet um 19 Uhr und Filmbeginn ist jeweils nach dem Eindunkeln um 20:30 Uhr. Für unter 16-Jährige ist der Eintritt nur mit erwachsener Begleitung erlaubt. Tickets im Vorverkauf gibt es bei Seetickets sowie an den Schaltern der Gemeinden Unter- und Oberägeri. Das Paket mit Kinoticket und Filmmenü kostet im Normalpreis 40 Franken und reduziert  für Lernende und Studierende 35 Franken. Nur der Kinoeintritt kostet 15 respektive ermässigt 10 Franken.

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