Natur

Ein Durstlöscher für die Bienen

0
Bienentränken können sehr unterschiedlich gestaltet werden, ob mit Holzstücken, Murmeln oder Steinen. Bild: vanderspuyr / Depositphotos

Nicht nur im Hochsommer, sondern auch im Frühjahr haben Insekten oft Schwierigkeiten, genügend Wasser zu finden. Dies gerät nicht selten in Vergessenheit, wenn sich UmweltschützerInnen um das Wohl der Insekten sorgen. Mit einer selbstgemachten Bienentränke im Garten oder auf dem Balkon kann die Wassersuche erleichtert werden.

Das Insektensterben bereitet UmweltschützerInnen schon lange sorgen. Besonders verheerend ist das Sterben der Bienen, denn je weniger der fleissigen Bestäuber Pollen sammeln und dabei Pflanzen bestäuben, umso spärlicher fällt die Ernte aus. Besonders Wildbienen, die keinen Honig produzieren, sind wichtige Bestäuber. Also versuchen Privatpersonen, den Insekten generell und den Bienen insbesondere unter die Arme zu greifen. Einerseits geht das durch die bewusste Wahl von Bio-Produkten, andererseits durch das Pflanzen von Weiden mit einheimischen Feldblumen und den Bau von Insektenhotels.

Was jedoch unterschätzt wird, ist, dass auch Insekten neben Nahrung und Nistplätzen genügend Wasser brauchen, um zu überleben. Wasser zu finden, stellt für sie nicht nur bei starker Hitze im Hochsommer, sondern auch im Frühjahr eine Herausforderung dar. Glücklicherweise können wir Menschen zur Unterstützung aber eine Art von Bienentränke für die eifrigen Honigproduzenten einrichten.

Wofür Bienen Wasser brauchen

Das Wasser benötigen die Bienen dabei nicht nur zum Trinken. So transportieren Honigbienen das Nass auch zu ihrer Brut und kühlen damit ihren Bienenstock ab. Um dies zu tun, verteilen sie das Wasser im Bienenstock um die Brut herum. Sie bedienen sich dem Prinzip der Verdunstung, indem sie die befeuchteten Waben mit ihren Flügeln fächern und so abkühlen. Wildbienen hingegen brauchen Wasser bei der Gestaltung ihrer Bienenstöcke. Dazu verwenden sie Lehm, den sie zum Formen befeuchten.

Biene auf Blatt mit Wassertropfen

Der Tau ist für Bienen und andere Insekten eine wichtige Wasserquelle. Bild: Photografiero / Depositphotos

Die Bienen holen sich Wasser, wo immer sie es finden, sei es am Seeufer oder in kleinen Pfützen. Wasser holen ist für die kleinen Insekten aber ein gefährlicher Auftrag, denn sollten sie ins Nass fallen, kommen sie in der Regel nicht mehr wieder raus. Eine Bienentränke kann hierbei Abhilfe leisten.

Bienentränke leicht gemacht

In nur wenigen Schritten lässt sich die Bienentränke selbst gestalten. Dafür wird eine mit Wasser gefüllte, eher flache Schale benötigt, sowie ein paar Korken. Eine Bienentränke braucht einen angenehmen Landeplatz für die Insekten, von dem aus sie das Wasser aufnehmen können. Diesen bieten die Korken, die der Länge nach gerade durchgeschnitten und anschliessend mit der flachen Seite nach oben ins Wasser gelegt werden. Statt Korken können auch flache Holzstücke verwendet werden. Alternativ kann man mit Kieselsteinen eine kleine Insel in der Schale gestalten, auf der die Bienen landen können. Dabei sollte aber beachtet werden, dass diese Insel stabil bleibt, sonst finden sich später ertrunkene Bienen in der Schale.

Für optimalen Bienenkomfort sollte das Wasser alle paar Tage ausgewechselt und die Schale gesäubert werden. An einem sonnigen, möglichst windstillen Ort – vielleicht neben einem Blumenbeet – werden die Bienen die Wassertränke finden und geniessen. Ab und zu erfreuen sich dann auch Vögel oder andere Tiere wie Eichhörnchen an dem Durstlöscher.

0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

219 posts

About author
Wenn ich nicht gerade an einem Artikel für FonTimes schreibe, kann man mich beim Lesen, Zeichnen und natürlich beim Yoga erwischen. Als gelernte Übersetzerin begeistere ich mich für Sprachen und bin immer für eine Tasse Tee zu haben.
Articles
Related posts
Natur

Wandernde Pflanzen im Alpengebiet

Was Pflanzenschutz anbelangt, gewinnen die Alpen als wichtiges Verbreitungsgebiet aufgrund des Klimawandels immer mehr an Bedeutung. Aktuell stehen jedoch lediglich zwei Prozent…
Natur

Wie der Marienkäfer im Garten punktet

Der meist rot gefärbte Glücksbringer ist stets ein willkommener Gartengast, und das nicht nur wegen des positiven Aberglaubens – als eifriger Schädlingsbekämpfer…
Natur

Eine Chamer Vogeldetektivin im Einsatz

Kürzlich zeichnete die Gemeinde Cham die neuesten «CHAMpion»-PreisträgerInnen mit einem bronzenen Bären aus. Darunter auch Sonja Weber. Anerkennung erhielt sie für ihre…