Grünes Superfood frisch vom Fensterbrett

Microgreens haben auch im Winter Saison

Microgreens bringen Frische, Farbe und jede Menge Vitamine selbst im Winter direkt in die eigenen vier Wände. Mit wenig Aufwand lassen sich passende Superfoods ganzjährig am Fensterbrett anbauen, die Gerichte bereichern und das Bewusstsein für nachhaltige und gesunde Ernährung schärfen können.

In der dunklen Jahreszeit sehnen sich viele nach frischem Grün auf dem Teller. Was sich hierbei anbietet? Microgreens, junge Gemüse- und Kräuterkeimlinge, die als gesunde Vitaminbooster und Geschmacksträger immer mehr Anklang finden – nicht nur in der Spitzengastronomie, sondern auch auf dem eigenen Fensterbrett. Gerade während der kalten Tage sind Microgreens eine unkomplizierte und nachhaltige Möglichkeit, lebendiges Grün selbst zu ziehen, egal ob in der Stadtwohnung oder im Landhaus. 

Unter Microgreens versteht man Keimlinge verschiedener Gemüse- und Kräuterarten, die kurz nach dem Austreiben geerntet werden, meist sobald das erste Paar Keimblätter ausgebildet ist. Dabei handelt es sich nicht um Sprossen, sondern sind diese eine Stufe weiter entwickelt: Während Sprossen direkt gegessen werden, sobald sie auskeimen, wachsen Microgreens einige Tage länger, bis sie kräftiger, geschmackvoller und vitaminreicher sind. 

Keine Extrawünsche

Microgreens punkten gleich mehrfach: Sie sind äusserst nährstoffreich, enthalten Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in einer Konzentration, die oft über der von ausgewachsenen Gemüse liegt. Der Eigenanbau benötigt nur wenig Platz, kaum Material und sorgt für frische Zutaten ohne lange Transportwege. Besonders während der kalten Jahreszeit, wenn heimisches Gemüse rar und importierte Ware teuer ist, bieten Microgreens einen nachhaltigen, gesunden Mehrwert und bereichern die Küche mit Farbe, Geschmack und Vitalität. Zudem ist der Anbau ressourcenschonend und das frische Grün innerhalb von Tagen verfügbar. 

Nun in der Winterzeit empfiehlt sich der Anbau von Microgreens auf der Fensterbank, denn viele Sorten sind äusserst genügsam und benötigen keine besondere Wärme oder viel Licht. Absolut bewährt hat sich in diesem Zusammenhang beispielsweise mit Kresse ein absoluter Klassiker, der schnell und unkompliziert wächst. Auch Radieschen sind ein gern gesehener Gast auf der Fensterbank wie auf dem Teller, wo sie durch ihren pikanten Geschmack und dekorativ durch die roten Stiele für Abwechslung in mehrfacher Hinsicht sorgen. 

Radieschen auf einer Fensterbank werden mit Wasser besprüht

Fein besprühen, damit die Radieschen nicht zu viel Wasser abkriegen. Bild: Natsem / Depositphotos

Eine geschmackliche Extranote bieten ebenfalls würziger Senf sowie Rucola, der unter anderem Salaten und Sandwiches ein nussiges Aroma verleiht. Brokkoli, den Kinder gerne spielerisch als kleine Bäume verspeisen, ist fein-aromatisch und reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen wie Sulforaphan. Auch Sonnenblumen als vitalstoffreicher Farbtupfer, die süsslich-knackigen Erbsen oder die eiweissreiche Kleeart Alfalfa, auch als Luzerne bekannt, bieten sich als Microgreens an. Diese Sorten keimen auch bei kurzen Tagen und wenig Sonnenlicht. Entscheidend ist ein Fensterplatz mit indirektem Licht und eine konstante Raumtemperatur von idealerweise 18 bis 21 °C. 

Keine zwei Wochen Wartezeit

Beim Ziehen von Microgreens zuhause gilt es zuerst, ein passendes Gefäss zu wählen. Eine flache Schale oder ein Tablett eignet sich dabei bestens.​ Anschliessend geht es daran, das Substrat vorzubereiten. Mit etwa 2 bis 4 cm hoher Erde, einer Hanfmatte oder mehrlagigem Küchenpapier gelingt der Anbau sehr einfach.​ Beim Aussäen der Samen sollte man darauf achten, das Saatgut dicht auf die befeuchtete Oberfläche zu streuen und es leicht anzudrücken, damit es einen optimalen Kontakt erhält. 

Um ein passendes Mass an Feuchtigkeit zu gewährleisten, ist im Blick zu halten, dass das Substrat immer leicht feucht, aber nie nass ist. Mit einer Sprühflasche giesst man vorsichtig, was hierbei hilfreich sein kann.Für Dunkelkeimer wie Erbsen und Brokkoli können die Samen mit einer zweiten Schale oder Folie abgedeckt und etwa zwei bis drei Tage dunkelgestellt werden; auf diese Weise keimen sie schneller.​ Ein einmal tägliches Lüften verringert die Schimmelbildung. Nach etwa 6 bis 14 Tagen sind die Keimlinge erntereif und werden direkt mit der Schere oberhalb des Substrats abgeschnitten.​​ 

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