Das kaiserliche Musical «Elisabeth» begeistert sein Publikum bereits seit 1992 und wurde bereits in 14 Ländern erfolgreich aufgeführt. Nun kommt es mit seiner Wiener Open-Air-Inszenierung erstmals als grosses Theater auf ausgewählte Schweizer Bühnen, unter anderem nach Zürich ins Theater 11. Ab dem 20. Mai wird hier berührend und lebendig die Geschichte der beliebten österreichischen Kaiserin erzählt und dabei ihr Wirken, ihre Freuden und Leiden beleuchtet.
Ein bekanntes Musical kehrt in einer neuen Fassung in die Schweiz zurück: Ab Dienstag, 20. Mai, wird das Musical «Elisabeth» von Michael Kunze und Sylvester Levay im Theater 11 in Zürich zu sehen sein. Erstmals wird dabei die neue Wiener Open-Air-Inszenierung des Stücks hierzulande zu bestaunen sein, die im Ehrenhof von Schloss Schönbrunn in Wien ihre Premiere feierte. Mit historischen Kostümen, mitreissenden Liedern und einer dynamischen Vorstellung wird das Leben der österreichischen Kaiserin Elisabeth mit seinen Intrigen und Überraschungen, Freuden und Enttäuschungen erzählt.
Die Aufführung erfolgt halbszenisch, was bedeutet, dass auf einige Elemente einer vollwertigen szenischen Inszenierung verzichtet wird. Es entsteht eine emotive Vorstellung, wobei durch das Wegfallen gewisser Elemente die Distanz zwischen Bühne und Publikum umso geringer erscheint. Zum ersten Mal wird das Orchester mitten auf der Bühne platziert und schafft damit einen umso stärkeren Fokus auf die leidenschaftlichen Darstellenden, die opulenten Kostüme, die mitreissenden Choreografien und den kraftvollen Gesang.
Eine gefühlvolle Nacherzählung
Diese Inszenierung wurde vom Regisseur Gil Mehmert entworfen und von den beiden Autoren des Musicals unterstützt: «Das Team hat eine wirklich berührende und intensive Theaterfassung geschaffen, die sich zu sehen lohnt», lassen sich Michael Kunze und Sylvester Levay in einer Medienmitteilung zitieren. Damit nicht nur ein mitreissendes Kunstwerk, sondern auch eine faktentreue Nacherzählung entsteht, haben sich die zwei Autoren zahlreicher historischer Vorlagen und Quellen bedient.
Das Musicalerlebnis bietet somit eine neue Möglichkeit, ins Leben der beliebten Kaiserin, die liebevoll «Sissi» genannt wurde, einzutauchen. Die Inszenierung versucht auf künstlerische Art, die Motive hinter Sissis Entscheidungen zu ergründen und erzählt ihre Geschichte von ihrem Aufstieg auf den Thron bis zu ihrer tragischen Ermordung 1898.
Vom Unglück in Prunk
Mit nur 16 Jahren wird Sissi Kaiserin, als Kaiser Franz Joseph sie statt ihrer Schwester Helene, die für die Heirat ausersehen war, zur Frau nimmt. Sissi ist für ihre Schönheit und unbeschwerte Lebensfreude bekannt, womit sie den Kaiser für sich gewinnt, doch macht sie ihn bald nach der Hochzeit mit ihren Wünschen unzufrieden. Die junge Frau strebt nach ungewöhnlich viel Selbstständigkeit, Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit für die damalige Zeit. Doch ist sie durch den Thron an die üblichen Regeln gebunden und fühlt sich schon bald betrübt und in ihrem goldenen Käfig gefangen.
Ihre Zerrissenheit und unglückliche Ehe lässt die Kaiserin durch ganz Europa reisen, während sie sich in ihrer eigenen Welt verliert und weder ihren Mann noch ihren Sohn nah an sich lässt. Aus ihrer Melancholie wächst eine regelrechte Todessehnsucht, die im Musical mittels der Verkörperung des Todes durch einen verführerischen jungen Mann greifbar dargestellt wird. Je verzweifelter Elisabeth wird, umso mehr bietet sich der Tod ihr als Geliebter an, umso stärker, nachdem sich ihr Sohn Rudolf das Leben nimmt.

Die Macher des Musicals Michael Kunze und Sylvester Levay posieren mit der Truppe. Bild: Facebook Elisabeth das Musical
Die Kaiserin trauert auf Korfu und bringt ihre Gefühle und Gedanken auf Papier, während in Österreichs Hauptstadt der Nationalismus gefährlich wächst und den Kaiser Franz Joseph zu stürzen droht. Sissis Geschichte endet plötzlich mit dem Attentat durch den Anarchisten Luigi Lucheni am Genfersee und die depressive Kaiserin verstirbt 1898 im Alter von 60 Jahren. Mit einer Vielfalt an Liedern wie der Ballade «Ich gehör’ nur mir» und dem peppigen Song «So, wie man denkt» entfaltet sich diese tragische Geschichte in Form eines ungewöhnlichen Kunstwerks auf der Bühne.
Tickets für die Vorführungen von Dienstag, 20. Mai, bis Sonntag, 1. Juni, können je nach Kategorie für 50.10 bis 149.50 Franken über Tickercorner erworben werden. Wer das Musical unbedingt sehen möchte, doch erst später Zeit dafür findet, wird vom Dienstag, 3. Juni, bis Sonntag, 8. Juni, die Gelegenheit im Musical Theater in Basel ergreifen können.