Es ist ein kleines Jubiläum, das Food Zurich mit seiner zehnten Ausgabe ab dem 12. Juni feiern darf. Das Food-Festival wartet heuer mit rund 120 Veranstaltungen an 60 Orten auf und denkt dabei auch an die Zukunft.
Zürich verwandelt sich vom 12. bis 22. Juni in einen Hotspot für Feinschmeckerinnen, Kreative und Hobby-Köche. Grund dafür ist Food Zurich; das drittgrösste Food-Festival Europas geht in seine zehnte Ausgabe und feiert damit ein kleines Jubiläum. In und um die Limmatstadt erwartet die Besucherinnen ein umfangreiches Programm mit rund 120 Veranstaltungen an 60 Orten.
Der Startschuss fiel tatsächlich bereits am 24. Mai auf spektakuläre Art und Weise mit dem längsten Tisch der Schweiz. Über 1,2 Kilometer zog sich die Tafel vom Bellevue bis zum Zürichhorn – ein kulinarisches Gemeinschaftserlebnis, das von 84 Restaurants, Hotels und Bäckereien aus allen 12 Zürcher Stadtkreisen getragen wurde. Die Gäste konnten sich Picknickbags reservieren und gemeinsam mit anderen Foodies ein Zeichen für die Vielfalt und den Zusammenhalt der Zürcher Gastronomieszene setzen.

Das Festivalzentrum befindet sich in der Europaallee. Bild: Food Zurich
Ab Donnerstag, 12. Juni, bildet nun das Festivalzentrum in der Europaallee das Herzstück von Food Zurich. Hier laden unter anderem zwei Workshop-Küchen zu Mitmach-Events ein, während an den Genusshütten innovative Gerichte rund um das diesjährige Motto «Kulinarische Zukunft» serviert werden. Zwei Bars sorgen für erfrischende Getränke und Begegnungen. Dank der Zusammenarbeit mit SwissWine besteht das gesamte Barangebot im Festivalzentrum ausschliesslich aus Schweizer Weinen. Die Depotrückgabe wird erneut durch Viva con Agua umgesetzt. Wer also sein Depot nicht zurücknimmt, spendet es für die weltweiten Wasserprojekte der gemeinnützigen Organisation.
Forschung und Kulinarik verbunden
Am Mittwoch, 18. Juni, findet vor dem Festivalzentrum der Food Save Day statt und dieses steht unter dem an dem Titel Klimatag. In diesem Rahmen wird die Veranstaltung «Wissenschaft auf dem Teller» durchgeführt, bei der die renommierte Köchin Michaela Frank ein Menü mit Lebensmitteln kocht, die an der ETH im Hinblick auf den Klimawandel erforscht werden.
Direkt neben dem Festivalzentrum findet der Slow Food Market statt: Über 70 Stände regionaler Produzenten laden zum Probieren, Diskutieren und Einkaufen ein. Der Markt soll für bewussten Genuss und den Erhalt der geschmacklichen Vielfalt stehen. Und am Samstag, 21. Juni, präsentieren über 100 Ausstellerinnen aus der ganzen Schweiz in der Europaallee ihre hochwertigen und nachhaltigen Produkte.

Flanieren und sich kulinarisch inspirieren lassen. Bild: Food Zurich
Das Motto für die 2025er-Ausgabe «Kulinarische Zukunft» wird in zehn zentrale Fokusthemen unterteilt, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Festivalprogramm ziehen. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu nachhaltigem Genuss, Klimaschutz, regionalen Produkten, Nachwuchsförderung, Innovation und Gesundheit. Teilnehmende Restaurants bieten im Juni mindestens ein klimafreundliches Gericht an und setzen damit ein Zeichen für verantwortungsvolle Gastronomie.
Noch nicht reif für den Müll
Das Festival-Programm reicht von exklusiven Dinner-Events und Kochworkshops über Degustationen, Food-Touren und Stadtführungen bis hin zu urbanem Gärtnern und Diskussionsforen. Los geht es am ersten Festivaltag bereits um 9:30 Uhr mit «Into the Wild – Essen in und von der Natur». Dabei begeben sich die Teilnehmenden auf eine Wanderung auf die Felsenegg, um dabei wilde Kräuter zu sammeln, kennenzulernen und zu verkosten. Der Anlass dauert bis 14 Uhr und kostet 90 Franken.
Am Tag darauf findet im Restaurant CaBaRe an der Rütihofstrasse von 16 bis 23 Uhr mit «Von ‹Foodwaste› zu ‹maximum taste›» ein Event im Zeichen von Foodwaste und Überproduktion statt. Es soll ein Beitrag dazu geleistet werden, diese Themen stärker ins Bewusstsein zu rücken und zu zeigen, welche tollen Gerichte aus Lebensmitteln zubereitet werden können, die eigentlich im Müll gelandet wären. Für diese Veranstaltung soll Essen gerettet und diese Zutaten in ein kreatives Überraschungsmenü verwandelt werden. Die Besucher sind dazu eingeladen, an einer langen Tafel gemeinsam zu speisen und zu geniessen. Es wird eine Kollekte geben.
Fondue im Sommer
Ebenfalls am Freitag lädt Food Zurich in Zusammenarbeit mit Swissmar im Festivalzentrum ab 19 Uhr zum Gratisfondue im Sommer. Eine Tradition, die in der Romandie schon lange bekannt und beliebt ist. Aufgetischt wird das limitierte Züri Fondue, das einen Hauch Turicum Gin und geröstete Wacholder-Splitter enthält.

Auch Weindegustationen gehören zu Food Zurich. Bild: Food Zurich
Am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Juni, geht es im Tennis Club Belvoir am Strandbadweg heiss zu und her: Bei «Feuer & Flamme: BBQ Vielfalt im TC Belvoir» dreht sich ab 16 Uhr jeweils alles um Grillkultur. An beiden Tagen erwartet die Gäste ein Grillangebot, das auf verschiedenen Grillsystemen zubereitet und genossen werden kann: archaisches Grillen über offenem Feuer am südafrikanischen Braaimaster, vielseitiges Grillen auf einer ebenen Fläche über der Ofyr Feuerschale sowie Grillen auf dem Big Green Egg. Mit Unterstützung von Duri Campbell von Big Green Egg werden zudem Häppchen serviert und es gibt auch musikalische Untermalung.
Schokolade ist nicht gleich Schokolade
Am Dienstag, 17. Juni, findet um 19 Uhr bei der Ialfor AG an der Hohlstrasse der «Kurzlehrgang Bean-to-Bar-Schokolade» statt. Dabei stehen Kakaobohnen im Zentrum, die über 600 Geschmackskomponenten enthalten – entsprechend nuancenreich und vielfältig schmeckt Schokolade. Ihr Aroma ist von Varietät, Ursprung und Verarbeitung abhängig. An diesem Kurzlehrgang erfahren die Teilnehmenden, wie Schokolade von der Bohne bis zur Tafel (Bean-to-Bar) entsteht und was passiert, wenn Kakao geröstet, gemahlen, conchiert und temperiert wird. Und auch was der Unterschied zwischen industriell und handwerklich hergestellter Schokolade ist. An der Blindverkostung probieren die Teilnehmenden diverse Schokoladen von Bean-to-Bar-Produzenten aus der ganzen Welt und lernen ihren Geschmack besser kennen. Dieser Kurzlehrgang ist auf Deutsch und kostet 65 Franken.
Den Abschluss des Food-Festivals bildet am Sonntag, 22. Juni, ab 19 Uhr der Event «Genussvoller Ekel». Dabei wird im Rechberg 1837 ein Menü serviert, das mit der Wahrnehmung von Genuss spielt – und deren Grenzen testet. Zutaten, die im klassischen Sinne nicht oder nur grenzwertig als Lebensmittel gelten, werden in einem experimentellen Menü neu interpretiert. Dabei stellt sich die Frage: Was zergeht auf der Zunge – wenn es bis dahin schafft? Hintergrund ist, dass unsere kulturelle Erziehung streng bestimmt, was als geniessbar gilt und was nicht. Doch betrachtet man es aus einer anderen Perspektive, wird schnell klar: Vieles, was in anderen Kulturen als selbstverständlich gilt, landet hierzulande gar nicht erst auf dem Teller. Der Anlass kostet pro Person 95 Franken (ohne Getränke).

Vielerorts sorgen Spitzenköche für ein kulinarisches Verwöhnprogramm. Bild: Food Zurich
Das gesamte Programm findet sich auf der Website von Food Zurich. In enger Zusammenarbeit zwischen Food Zurich und dem Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich prüft eine Jury das Festivalprogramm und zeichnet besonders nachhaltige Veranstaltungen aus. Diese werden im Programm entsprechend ausgezeichnet.
Der Vorverkauf sowie die Reservationsmöglichkeiten für die verschiedenen Veranstaltungen befinden sich auf foodzurich.com. Ausserdem gibt es wiederum die Voucher-Booklets im Wert von 65 Franken. Dieses enthält Gutscheine für 5 Genussportionen und 2 Getränke. Eingelöst werden können diese im Festivalzentrum.