Marmor, Stein und Workshops

Eine Ausstellung für junge Kunstbegeisterte in der Shedhalle Zug

Im Rahmen der Ausstellung «La linea del tempo» vom 24. Oktober bis 2. November bietet die Shedhalle Zug in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen spezielle Workshops für Kinder und Jugendliche an. Im Fokus steht dabei der Werkstoff Marmor – der in über 30 Skulpturen von Silvio Santini und Fotografien von René Schädler in Szene gesetzt wird.

Die Ausstellung «La linea del tempo» in der Shedhalle Zug mag nur vom 24. Oktober bis zum 2. November dauern. Doch sie hat nicht bloss aufgrund ihrer Ausstellungsstücke bemerkenswert viel zu bieten, sondern sind in diesem Rahmen ebenfalls Workshops für Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen Teil des Angebots. Mit dabei ist auch das K’werk Zug, dessen Freizeitkurse in derselben Woche stattfinden und einen spannenden Transfer zwischen gestalterischer Praxis und thematischer Vertiefung in der Ausstellung ermöglichen. 

Ergänzend bietet das LABforKids in dieser Zeit spezielle Schulworkshops an, die baukulturelle Bildung mit den Themen der Ausstellung verknüpfen. Schulklassen der beiden Zyklen 2 und 3 setzen sich dabei mit Raum, Material und Gestaltung im Kontext des Marmors auseinander. Sie entdecken historische und gesellschaftliche Bezüge und arbeiten an eigenen gestalterischen Umsetzungen. Begleitet werden sie von Fachpersonen aus den Bereichen Architektur, Kunst und Pädagogik, wodurch die Ausstellung zu einem interaktiven Lern- und Gestaltungsraum wird. 

Kind blickt auf sein gebasteltes Werk im K'werk Zug

Die Kinder dürfen sich bereits jetzt auf die Workshops freuen. Bild: K’werk Zug

Mit dieser doppelten Vermittlungsebene – im Freizeitbereich wie im schulischen Kontext – entsteht ein umfassendes Programm, das Kunst, Geschichte und Gestaltung auf besondere Weise verbindet und «La linea del tempo» zu einem Erlebnis für junge Menschen macht. Interessierte Schulen können sich über die Website des LABforKids anmelden: www.labforkids.ch  

Eine Reise nach Carrara

Aber auch für kunstinteressierte Erwachsene hat die Ausstellung viel zu bieten. Denn zum ersten Mal werden über 30 Skulpturen des italienischen Künstlers Silvio Santini gezeigt und ein Blick auf eine einzigartige Auswahl seines Schaffens aus den letzten 50 Jahren ermöglicht. Silvio Santini ist 1946 geboren und in einer Welt voller Stein und Kunst aufgewachsen. Nachdem er die Steinmetzschule besuchte, arbeitete er im Studio Nicoli, wo er mit Künstlern aus aller Welt in Kontakt kam. Anschliessend gründete er mit zwei Freunden das Studio SGF in Torano, unterhalb der weltberühmten Steinbrüche von Carrara. Das Trio schuf monumentale Skulpturen für renommierte Künstler wie Max Bill und viele andere – weit über Europa hinaus. 

Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotografien des gebürtigen Zuger Fotografen René Schädler. Sein Stil wird durch Weite und Stille geprägt, kombiniert mit Ästhetik und Minimalismus. Mehrere seiner Fotografien wurden bereits international ausgezeichnet und zeugen von seiner konsequenten, künstlerischen Handschrift. Mit seiner Arbeit in Carrara setzt er sich erstmals vertieft mit einem gesellschaftlichen Thema auseinander. Bei seiner Reise in das Marmorgebiet stand deshalb nicht nur die ästhetische Wirkung des Materials im Vordergrund, sondern auch die sozialen und ökologischen Folgen des fortlaufenden Marmorabbaus. 

Mehr unter: www.lalineadeltempo.ch  

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