Die Ballett-Revolution kommt nach Zürich

Ballet Revolución im Theater 11

Klassisches Ballett kombiniert mit Streetdance, Contemporary Dance und Latin Moves. Dies ist die Erfolgsformel der Show Ballet Revolución, die mit neuer Choreografie ab dem 30. Dezember in Zürich im Theater 11 zu Gast ist. Begleitet werden die Performances von musikalischen Klassikern wie von Hits aus den aktuellen Charts.

Es sind mittlerweile 15 Jahre, seit denen die Show Ballet Revolución weltweit ZuschauerInnen in ihren Bann zieht. Die Erfolgsformel besteht dabei aus kubanischen TänzerInnen, welche klassisches Ballett mit Streetdance, Contemporary Dance und Latin Moves verbinden. Getanzt wird dabei zu den grössten Hits von bekannten MusikerInnen wie Lady Gaga, Bruno Mars, Sabrina Carpenter oder Dua Lipa. Nun kommt Ballet Revolución zurück in die Schweiz und macht vom 30. Dezember 2025 bis 4. Januar 2026 Halt im Theater 11 in Zürich.

Auf insgesamt sechs ausverkaufte Tourneen über den ganzen Planeten verteilt können die Macher der Show zurückblicken. Die neue Show setzt nicht nur auf zeitlose Songs wie «Under Pressure» und «Purple Rain», sondern auch auf neue Choreografien zu aktuellen Charthits wie «APT», «Espresso» und «Birds of a Feather».

Lady Salsa und Cher

Verantwortlich für die Choreografien sind der Kubaner Roclan Gonzalez Chavez und der Australier Aaron Cash. Gonzalez Chavez ist Chefchoreograf des kubanischen Fernseh-Balletts, das regelmässig im Fernsehen und bei staatlichen Veranstaltungen auftritt. In den vergangenen fünf Jahren war er zudem für die Choreografie der nationalen kubanischen Musikpreise Cubadisco sowie für zahlreiche Musikvideos führender kubanischer Bands verantwortlich. Zu seinen jüngsten internationalen Erfolgen zählen die Hitshows «Lady Salsa» und «The Kings of Salsa», die in den vergangenen sieben Jahren durch Europa, Grossbritannien, Asien, Australien und die USA tourten. Darüber hinaus arbeitete er in ganz Lateinamerika und studierte dort zahlreiche Stilrichtungen – von brasilianischem Samba über Contemporary und klassisches Ballett bis hin zu argentinischem Tango.

Ein tanzendes Paar auf der Bühne von Ballet Revolucion

Auf Zehenspitzen auf der Bühne. Bild: Johan Persson

Aaron Cash stammt aus Brisbane und ist eines der ursprünglichen Mitglieder der Tap Dogs. Früh in seiner Karriere wurde er vom Choreografen Kenny Ortega («Dirty Dancing», «High School Musical» 1 & 2) für Chers Love-Hurts-Tour engagiert. Diese Chance führte zu einer zehnjährigen Zusammenarbeit als Chers Lead-Tänzer. In den frühen 1990er-Jahren wählte ihn Twyla Tharp als ihren Pas-de-Deux-Partner aus, und Mikhail Baryshnikov nahm ihn mit auf eine gemeinsame Welttournee. Cash arbeitete in den unterschiedlichsten Bereichen, etwa als Berater von Wet Design (den Schöpfern der Bellagio-Brunnen in Las Vegas) für die Fontäneninstallation in Steve Wynns Luxushotel in Macao oder als persönlicher Tangocoach für Joely Richardson in «Nip/Tuck». Er war in Filmen wie «Titanic», «Hook», «The Curious Case of Benjamin Button» und «Bolt» zu sehen. Cash reist weltweit, um Workshops, Coachings sowie choreografische und tänzerische Seminare zu leiten.

Zahlreiche Einflüsse

Die Kubanische Schule sorgt für einen kubanischen Ballettstil, der sich abhebt. Der Ansatz verbindet die französische, britische, russische und amerikanische Schule mit den multikulturellen Wurzeln der Karibikinsel. Begründet wurde dieser Stil von Alicia Alonso, der Grande Dame des kubanischen Tanzes.

Zwei tanzende Männer springen in die Luft mit Live-Band im Hintergrund auf der Bühne bei Ballet Revolucion

Im Hintergrund ist die Live-Band zu sehen. Bild: Johan Persson

In den 1950er-Jahren schliesslich erreichte die Moderne den kubanischen Tanz. Dies ist relativ spät, denn in den USA und Europa erreichte der Modern Dance, das erdverbundene Gegenprogramm zum in die Höhe strebenden, klassischen Ballett, bereits in den 1920er- und 30er-Jahren seine erste Hochphase. Die VertreterInnen des Modern Dance in Kuba wie Ramiro Guerra Suárez verbanden europäisch-amerikanische Elemente mit kubanischen Bewegungstraditionen, ähnlich wie dies Alicia Alonso im klassischen Ballett getan hat.

Eine kubanische Talentschmiede

Mit dem Blick auf die Gegenwart gerichtet, lässt sich festhalten, dass Kuba mit der Kunsthochschule Escuela Nacional de Arte, kurz ENA, in Havanna über eine der angesehensten Tanzschulen der Welt verfügt. Viele TänzerInnen von Ballet Revolución wurden dort ausgebildet. Gegründet wurde die ENA 1961 auf Fidel Castros Initiative hin. Das Studium dort ist, wie auf Kuba üblich, kostenlos. Die Tanzausbildung wird neben Studiengängen in Schauspiel, Musik und Bildender Kunst angeboten und teilt sich auf in die Ballettsparte und den Bereich Danza Moderna y Folklórica. Seit diese Sparte 1965 eröffnet wurde, ist eine Ausbildung im zeitgenössischen Tanz an der ENA möglich. Danza Folklórica verbindet die musikalischen und tänzerischen Wurzeln Kubas in Rumba, Son, Mambo und religiösen Santería-Tänzen mit afrikanischer und spanischer Perkussion und modernen theatralen Techniken. Diese Kunstform existiert so nur auf Kuba.

Im klassischen Tanz konnte die ENA von Beginn an auf die Tradition der Escuela Nacional de Ballet (ENB) zurückgreifen. Diese geht auf die Academia de Ballet Alicia Alonso zurück und wurde mit der Gründung der ENA an die Hochschule angegliedert. Hier wird der kubanische Stil in der Tradition Alicia Alonsos gelehrt.

Was wäre Tanz ohne Musik? Bei Ballet Revolución ist dafür eine siebenköpfige Live-Band zuständig. Begleitet von MusikerInnen an Bass, Trompete, Percussion, Gitarre und Schlagzeug, interpretieren die SängerInnen internationale Hits aus Pop, R&B und Hip-Hop. Als musikalischer Leiter fungiert Weston Foster. Der gebürtige Londoner begann seine Karriere als Schlagzeuger und Sänger. Er war stark in der Londoner Brit-Funk-Szene engagiert und arbeitete mit zahlreichen internationalen KünstlerInnen wie Randy Crawford, Womack & Womack, Sister Sledge und Jimmy Ruffin. Mitte der 1990er-Jahre gab er das Schlagzeugspielen auf und wurde Session-Sänger. Fosters Stimme ist in TV- und Radiospots sowie auf Aufnahmen von PopkünstlerInnen wie den Pet Shop Boys, Matt Bianco, Supergrass, Joey Negro und Heather Small zu hören.

Die Show dauert rund 2 Stunden und 25 Minuten inklusive Pause. Am 30. Dezember und 2. Januar beginnt Ballet Revolución jeweils um 19:30 Uhr und am 31. Dezember um 19 Uhr. Am 3. (14:30 und 19:30 Uhr) sowie 4. Januar (13:30 und 18:30 Uhr) finden jeweils zwei Vorstellungen statt. Tickets können im Vorverkauf online bei Ticketcorner gekauft werden. Die Ticketpreise bewegen sich im Normalpreis zwischen 49 und 140 Franken.

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