Der 36-jährige Berner Gartenbau-Unternehmer Nazim Aziri hat vor über drei Jahren die Gesundheitspraxis endurance aufgebaut. Das Unternehmen hat sich auf Atemtherapie und Stoffwechselanalysen spezialisiert. Denn für ihn steht fest: Bessere Atmung heisst stärkere Gesundheit.
Herr Aziri, das ist eine gewagte Aussage – wie kommen Sie auf diese im Titel erwähnte Zahl und was meinen Sie damit?
Wir zählen unser Geld, unsere täglichen Schritte, Kalorien und Herzschläge. Wir beobachten und optimieren unsere körperliche und geistige Leistung, machen uns Sorgen über unseren Stresspegel und zahlen ein Leben lang viel Geld für die Altersvorsorge. Dabei geht etwas sehr Zentrales vergessen…
Das scheint etwas Neues zu sein – erzählen Sie.
Es ist nichts Neues. Wir alle lernen weder in der Kinderstube, auf dem Bildungsweg, beim Sporttraining noch beim Arztbesuch, wie wir richtig atmen. Mit der Atmung halten wir alle den Schlüssel in der Hand, um für die eigene Gesundheit Verantwortung zu übernehmen. Die meisten Menschen machen sich keine Gedanken, ob sie zu viel oder zu wenig, durch den Mund oder die Nase atmen. Bei der Atmung geben wir uns mit einer Minimalversorgung zufrieden. Wie ein Mensch atmet, beeinflusst jedoch stark seinen Gesundheitszustand – und auch umgekehrt, unabhängig seines Alters.
Die Atmung ist also der Schlüssel zu mehr Gesundheit – wie funktioniert das?
Denken Sie daran: Wir können jeden Tag, immer und überall, unsere Atmung für unsere Gesundheit nutzen. Schon nur wenn wir länger aus- als einatmen, signalisieren wir unserem Gehirn, welches von der Evolution geprägt ist: keine Gefahr, kein Stress. Früher galten 5 bis 6 Atemzüge pro Minute als gesund, heute sind aus schulmedizinischer Sicht 15 bis 20 Atemzüge normal – über dreimal mehr als nötig! Diese hohe Atemfrequenz gilt es zu reduzieren. Andernfalls atmen wir uns weiterhin in Richtung Übergewicht, Depressionen, schwaches Immunsystem, chronische Krankheiten, Burnout und auch Krebs. Gemäss Statistik erkrankt fast jeder zweite Mensch im Verlauf seines Lebens an Krebs, dabei erhalten die Betroffenen die Diagnose vermehrt im jüngeren Alter.
Können Sie uns in Kurzform erklären, was Sie als Atemexperte weitergeben möchten?
Die Atmung ist lebenswichtig und beeinflusst die Gesundheit massgeblich. Parallel dazu begünstigt eine falsche Atmung das Entstehen von Krankheiten wie Asthma und Energiemangel. Ein Atemzug besteht aus Einatmen-Ausatmen-Atemruhe. Ist diese Abfolge ausgeglichen, befindet sich der Mensch in Balance. Wir atmen heute jedoch zu oft oder ständig durch den Mund statt durch die Nase, was unserem Körper verunmöglicht, einen optimalen Gasaustausch zu vollziehen. Dies betrifft auch schon Kinder; sie gelangen damit bereits im frühen Alter in eine chronische Überatmung, was bedenklich ist.
Eine reduzierte Nasenatmung führt zu einer besseren Sauerstoffaufnahme und stellt das biochemische Gleichgewicht im Körper wieder her. Hier ist entscheidend, wie viel sich von dem eigenen Abfallprodukt CO2 bei jeder Einatmung im Blut befindet, da ein Mangel an CO2 eine optimale Sauerstoffaufnahme verhindert. Viele Menschen und auch Fachleute unterschätzen, dass wir uns mit einer ungesunden Atmung immer im Zuckerstoffwechsel befinden, was eine Fettverbrennung verunmöglicht. Die Überatmung ist eine wesentliche Ursache für die steigenden Zahlen von Übergewichtigen in der Gesellschaft, die Zahlen spiegeln diesen Fakt wider. Asthma, Energiemangel und Diabetes Typ 2 sind hier vorprogrammiert.
Sie sind nun seit über drei Jahren unterwegs mit Ihrer Gesundheitspraxis endurance – wie gehen Sie mit den KundInnen vor?
Unsere Mitarbeitenden und ich erheben bei Erstterminen immer zuerst eine ausführliche Anamnese, führen Messungen durch und eruieren die passende Vorgehensweise. Wir lehren richtig atmen und unterstützen mit den besten Methoden. Ergänzend kommt das Sensationelle zum Einsatz: Die Regulationstherapie hilft, Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen, Zwerchfellblockaden und Schlafschwierigkeiten auf einfache Weise beheben. Mit manuellen Handgriffen können wir zusätzlich während der Regulationstherapie auch bei PatientInnen mit Bandscheibenvorfällen und Rückenschmerzen wahre Wunder bewirken.

Unternehmer und Atemexperte Nazim Aziri. Bild: zVg
Das klingt sehr interessant. Wie funktioniert denn die Regulationstherapie?
Die Regulationstherapie findet auf einer Liege statt. Diese schwingt in der natürlichen Erdfrequenz, zu der wir Menschen gegenwärtig den Bezug verloren haben, weil wir uns zu oft in geschlossenen Räumen aufhalten. Die natürliche Frequenz der Erde von 7,83 Hz bringt uns in die Entspannung bzw. in die Regulationsfähigkeit, diese ermöglicht für uns Menschen die Erholung und Genesung.
Sie sind schweizweit der grösste Anbieter der Sauerstofftherapie IHT. Worin liegt hier die Wirkung?
Mit der Sauerstofftherapie IHT – also Intermittierende Hypoxie-Therapie – behandeln wir Symptome und Schmerzen am Ursprung. Unsere Kraftzellen, die Mitochondrien, sind in unserem Stoffwechsel die Lieferanten für Energie in Form von Wärme und Verwertung, kurz gesagt, sie erzeugen das Molekül ATP (Adenosintriphosphat). Durch Verschleiss, zunehmendes Altern und wiederkehrende Medikamenteneinnahmen werden unsere Kraftzellen irreparabel geschädigt. Im Jahr 2019 hat Dr. Peter J. Ratcliffe von der University of Oxford, in Zusammenarbeit mit zwei Berufskollegen, den Nobelpreis in der Medizin erhalten. Die drei Forscher entdeckten, wie Zellen den Sauerstoffgehalt in der Umgebung wahrnehmen und sich daran anpassen. Genau an diesem Punkt wirken wir mittels Sauerstofftherapie IHT bei unserer Kundschaft – das geschieht mit medizinisch zugelassenen Geräten. Diese Art von Höhentherapie ermöglichen wir als Zusatzangebot in Form von Vermietung, zum Bespiel Long-Covid-PatientInnen, die das eigene Zuhause kaum verlassen können, weil ihre Energiebereitstellung nicht mehr funktioniert. So erreichen sie in vertrauter Umgebung wieder eine bessere Lebensqualität. Die IHT wird bereits seit Jahrzehnten für Astronauten, im Militär und bei Spitzensportlern eingesetzt.
Gibt es denn weitere Therapie-Lösungen, um den CO2-Mangel durch ungesundes Atmen zu verringern?
Die gibt es – eine sehr einfache Lösung sogar. Wir bieten eine angenehme Behandlung, welche über unser grösstes Organ, die Haut, stattfindet. Der Mensch liegt in einer luftdichten Behandlungshülle, die bis unter die Arme reicht, und nimmt über seine Haut CO2-Gas auf. Die Rede ist vom sogenannten CO2-Trockenbad. Diese sanfte Therapieform fördert eine bessere Durchblutung sowie Sauerstoffaufnahme, was unter anderem den festgefahrenen Fettstoffwechsel wieder zum Laufen bringt. Durch die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem erholen sich auch Menschen, die von einer schweren Fatigue (ME/CFS) betroffen sind. Die Regeneration wird gefördert und Schmerzen werden effektiv gelindert. Nebst der Gesundheitsprävention ist die CO2-Therapie nach Verletzungen oder Krankheiten eine ausgezeichnete Option, den Heilungsprozess optimal zu beeinflussen. Das CO2-Trockenbad ist eine wirksame, nicht-invasive Therapiemethode und bietet zahlreiche Vorteile für PatientInnen, wodurch der Gesundheitszustand erheblich gesteigert wird.
Wie werden Menschen auf Ihr Angebot aufmerksam?
Viele Menschen finden uns über Mund-zu-Mund-Empfehlung. Der grösste Anteil davon sind PatientInnen, die in der Schulmedizin nicht weiterkommen und andere Wege und Lösungen suchen. Mittlerweile erfolgen die Zuweisungen auch durch die Ärzteschaft, PsychotherapeutInnen und OsteopathInnen. Ein weiterer Kundenkreis sind SportlerInnen und ein wachsender Bereich sind Menschen, die mit dem Ziel «vermeiden statt leiden» leben möchten. Zudem organisieren wir regelmässig Vorträge mit verschiedenen Fachleuten und ÄrztInnen. Der nächste Anlass findet am 22. November 2025 um 11 Uhr im Seelandhotel Weisses Kreuz in Lyss statt mit dem Thema «Gesunder Fettstoffwechsel und das Immunsystem – die entscheidende Verbindung». Mehr Informationen zum Anlass finden Sie auf unserer Website www.endurance.ch.

Auch eine Stoffwechselanalyse wird durchgeführt bei endurance. Bild: zVg
Das aktuelle Gesundheitssystem ist nicht auf Prävention ausgerichtet und handelt oft erst bei einer Diagnose. Worauf setzen Sie Ihren Fokus?
Ganz klar auf die Prävention. Mit unserem Programm sprechen wir sowohl PatientInnen wie auch Menschen an, die ihr Leben gesund erhalten möchten. Wir von endurance setzen an der Basis von Gesundheit an und unterstützen sie entsprechend. Gleichzeitig setzen wir die Selbstverantwortung und den Eigenrespekt der KundInnen für einen gesunden Lebensstil voraus. Die Realität zeigt, dass in der Gesellschaft ein Umdenken stattfinden darf und muss, um in Zukunft gesünder zu altern.
Betreffend Gesundheitsprävention stehen UnternehmerInnen sicher schon Schlange bei Ihnen.
Das Interesse wächst seitens UnternehmerInnen, die mit uns ihr berufliches Gesundheitsmanagement für ihr Personal auf den neusten Stand bringen möchten. Steigende Krankheitsausfälle können stark reduziert werden, was sich positiv auf die Taggeldprämien auswirkt. In Zeiten von Personalmangel ist eine tiefe Fluktuation und Neugewinnung von Personal durch Gesundheitsbenefits betriebsintern zentral.
Als Unternehmer sprechen Sie aus Erfahrung. Wie setzen Sie die Gesundheitsprävention Ihrer Mitarbeitenden in der Gartenbau-Firma Garten Partner um?
Der körperliche Einsatz draussen in der Natur erfordert eine gesunde Atmung, genügend Regeneration und Erholung. Alle Mitarbeitenden geniessen die gesundheitsunterstützenden Methoden von endurance, was sich in der Arbeitsleistung, gesundheitlichen Verfassung und eigenen Zufriedenheit widerspiegelt.
Sie sprechen die eigene Zufriedenheit an. Geht diese Zufriedenheit mit Ihrer bemerkenswerten Ruhe einher?
Definitiv! Ich lebe seit 20 Jahren den Beruf als Landschaftsgärtner und führe seit über 15 Jahren die Firma Garten Partner. Gerne hebe ich mit Berufsstolz hervor, dass der GärtnerIn-Beruf gemäss Statistik zu den «glücklichsten» Berufen gehört, was ich für mich bezeugen kann! Ich mag die körperliche Arbeit, bewege mich gerne im Freien und liebe die Natur. Meine Gesundheit steht dabei im Zentrum. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich umfassend mit Gesundheitsthemen. Durch die zahlreichen, fundierten Weiterbildungen gebe ich heute mein Wissen und meine Erfahrung in der Gesundheitspraxis endurance weiter. Gesundheit und Natur in meinem Berufsalltag zu verbinden, erfüllt mich sehr und bereichert dadurch meine Zufriedenheit und Ruhe.
endurance AG
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