Die avantgardistische Seite des Films entdecken

Das Videoex Filmfestival in Zürich

Unkonventionelle Perspektiven, Formate und Verwendung des Films als Medium präsentiert die Avantgarde der Filmwelt und zeigt ihre besten Werke an der Videoex in Zürich. Vom Freitag, 16. Mai, bis Sonntag, 25. Mai, werden sich Filmbegeisterte rund um das Festivalzentrum im Kino Cinema Z3 treffen. Zahlreiche internationale Gäste werden dabei erwartet, darunter Filmemacher Chris Harris und Sky Hopinka aus den USA, Maryam Tafakory aus dem Iran und die Berlinerin Ute Aurand. Auch die Schweizer Filmszene wird mit Gästen wie Laurence Favre und Jannik Giger vertreten sein.

Die Videoex bietet einen tiefgehenden Einblick in die Vielfalt der modernen Filmkunst, denn seine zwei Wettbewerbsprogramme wurden aus über 1600 Einsendungen aus der Schweiz und dem Ausland kuratiert. Die eingesendeten Filme können jeweils an den beiden Freitagen am 16. und 23. Mai ab 17:45 Uhr sowie an den beiden Samstagen am 17. und 24. Mai gesichtet werden. An den Samstagen werden die Filmemacherinnen aus der Schweiz beim Screening mit dabei sein. Wer mit den Machern der gezeigten Filme ins Gespräch kommen möchte, für den eignet sich die Videoex umso mehr. So ist diese so renommiert, dass sämtliche Grössen des Genres hier ihre Filme präsentieren und gleichzeitig so familiär, dass die Filmemachenden für Fragen und Diskussionen rund um den Film offen sind.

Poetisch verbunden und experimentell

Mit poetischen Filmen beeindruckt Sky Hopinka; sie verbindet Sprache und Gesang, Farbe und Bewegung auf unkonventionelle Arten. Seine Filme vermitteln Schönheit und Geheimnis, während sie einen ethnographisch-dokumentarischen Blick auf die Ho-Chunk-Nation verschaffen, den indigenen Stamm im US-Bundesstaat Wiskonsin, dem Hopinka angehört. Mit besonderem Fokus auf indigene Sprachen beleuchtet er die Herausforderungen der Sprachbewahrung und -übertragung und die Sprache als Trägerin von Kultur. Hopinkas Filme werden jeweils in Blöcken und in Anwesenheit des Filmemachers gezeigt, an verschiedenen Zeiten vom Mittwoch, 21. Mai, bis Samstag, 24. Mai.

Die Schweizer Filmszene wird an der Videoex vertreten durch Laurence Favre aus La Chaux-de-Fonds, die sich primär mit Ökologie in Verbindung mit der Kolonialisierung beschäftigt und mittels Film auf diesem Gebiet forscht. Dafür verwendet sie primär analoge Hilfsmittel, setzt sich mit Gegensätzen auseinander und versteht dabei das Bildermachen im weitesten Sinne. Die Künstlerin lädt ihr Publikum ein, die Beziehung zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, Realem und Fiktivem aus neuen Perspektiven zu betrachten. Dabei findet sie poetische und experimentelle Ansätze zu diesem eher trockenen Thema. Eine Auswahl ihrer Werke wird am Freitag, 16. Mai, und Sonntag, 18. Mai, in Anwesenheit der Künstlerin, sowie am Montag, 19. Mai, und Freitag, 23. Mai, in ihrer Abwesenheit jeweils abends gezeigt.

Experimentieren und Staunen für die Jüngsten

Als besonderer Tipp für Filmfans von sechs bis zwölf Jahren lässt sich der Workshop Animationsfilm von Basil Vogt empfehlen. Am Sonntag, 18. Mai, werden im Kunstraum Walcheturm an der Kanonengasse Kinder gemeinsam Filmstreifen bemalen, zerkratzen und bekleben. Daraus entsteht ein Animationsfilm, der anschliessend vor Publikum gezeigt wird.

Auch wird das junge Publikum mit einem spannenden Filmprogramm versorgt, wenn am letzten Festivaltag ab 14 Uhr im Cinema Z3 eine vielfältige Kollektion von Experimentalfilmen gezeigt wird. Die Spiel- und Animationsfilme, Stop-Motion und andere Filmformate entführen auf abenteuerliche Entdeckungsreisen in ferne Welten und zeigen die Kreativität und Möglichkeiten des Films als Medium.

Der Einzeleintritt für einen Film kostet 16 Franken (ermässigt 12 Franken) und kann am Infodesk oder auf Eventfrog erworben werden. Ein Tagespass kostet 30 Franken (ermässigt 20 Franken) und ein Festivalpass 80 Franken (ermässigt 50 Franken). Das Programm für Kinder kostet pro Kind 5 Franken und zwei Erwachsene dürfen kostenfrei mitkommen.

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