Alle zwei Jahre präsentieren StudentInnen in Zürich ihre filmischen Beobachtungen der Welt. Das Festival Regard Bleu findet vom 14. bis zum 16. Oktober im Völkerkundemuseum statt. 20 Kurzfilme und Workshops geben Einblicke in Wissenschaft und Welt.
Nur alle zwei Jahre findet das Zürcher Filmfestival Regard Bleu statt. In diesem Jahr ist es im Völkerkundemuseum der Universität Zürich vom 14. bis zum 16. Oktober wieder so weit. Das ethnografische Filmfestival zeigt dabei ausschliesslich Produktionen von Studenten und Studentinnen. In diesem Jahr sind es 20 Kurzfilme, die sich mit 12 verschiedenen Ländern befassen.
Die Ethnografie ist eine Untersuchungsform der Völkerkunde, bei der vor Ort Eindrücke und Beobachtungen gesammelt und aufgezeichnet werden. Von Besuchen in anderen Ländern und Kulturen bis hin zu kleinen sozialen Räumen wie einem Stadtpark können so soziale Phänomene oder ganze Kulturen untersucht werden.
Ein Auge auf die Welt
Die Eröffnungsnacht des Filmfestivals am Freitag, 14. Oktober, startet mit einem Vortrag um 17:30 Uhr. Die Direktorin des Museums Mereile Flitsch und die Festivaldirektorin Saada Elabed sprechen über die Frage «Was ist ein ethnografischer Film?». Ausserdem gibt es ein Gespräch mit der Soziologin Tamar El-Or, die das Anthropological Film Festival in Jerusalem leitet.
Danach beginnt um 18:30 Uhr die erste Filmvorstellung mit dem Thema «People & Things». Drei Kurzfilme aus Russland, Frankreich sowie Grossbritannien und Südkorea befassen sich mit der Frage, welche Dinge uns zu den Menschen machen, die wir sind. Definieren wir uns über die Gegenstände, die wir besitzen oder ist es doch andersherum? Anschliessend endet der erste Festivaltag mit einem gemeinsamen Apéro.

Das Regard Bleu findet immer in den geraden Jahren statt. Bild: Facebook Regard Bleu – Werkschau des studentischen Films
Am Samstag, den 15. Oktober, warten dann gleich vier Filmsessions inklusive Q&A auf die BesucherInnen. Neben einem gemeinsamen Universitätsprojekt zum Thema visuelle Anthropologie drehen sich die Filme um die Themen konstruierte Realitäten, die Sammlung von Objekten und menschlichen Schmerz. Um 16:30 Uhr findet ausserdem ein einstündiger Workshop statt, an dem nicht nur StudentInnen einen Einstieg in die filmische Anthropologie erleben können.
Und auch am Sonntag, 16. Oktober, warten drei Filmvorstellungen und ein Workshop für Kinder und Familien auf das Festivalpublikum, bevor das Regard Bleu mit einer Abschlussrede um 17:30 Uhr endet. Für die kulinarische Verpflegung während des Events sorgt die geöffnete Cafeteria. Ausserdem sind am Samstag auch Food Trucks vor dem Museum zu finden.
Von Studenten für Studenten
Das Filmfestival Regard Bleu wurde 2001 gegründet. Inzwischen ist es eine interdisziplinäre Veranstaltung, die eine breite Anzahl an Studiengängen und Methoden abbildet. Die kritische Auseinandersetzung mit den audiovisuellen Methoden sowie die Abbildung von Trends ist eines der zentralen Anliegen des Festivals. Seit 2016 sind auch die StudentInnen der Universität Zürich in die Planung eingebunden.
Die Tickets können nur vor Ort erworben werden. Der Besuch einer Filmvorstellung kostet 5 Franken, der Tagespass kostet 10 Franken und den Festivalpass gibt es für 20 Franken. Menschen mit dem Aufenthaltsstatus N und F haben freien Eintritt.
Das vollständige Programm des Regard Bleu mit allen Filmen gibt es hier.