Zürich eilt nicht ohne Grund der Ruf voraus, dass man besser das grosse Portemonnaie einpacken sollte, um so richtig auf seine Kosten kommen zu können. Doch tatsächlich gibt es in der Region zahlreiche Möglichkeiten, um den Sommer ohne finanziellen Kraftakt aktiv, unterhaltsam und abwechslungsreich zu gestalten.
Der Sommer bringt immer auch eine Prise Aufbruchstimmung mit sich. Die langen Tage, die lauen Abende und der verminderte Bedarf an Schlaf regen zu Aktivitäten und zum Entdecken ein. An Tatendrang und Ideen mangelt es meist also nicht, allerdings teilweise am Budget. Gerade die Schweiz als Hochpreisinsel und umso mehr die Region rund um Zürich können je nach Angebot das Portemonnaie schmerzhaft belasten. Doch gibt es in und um Zürich tatsächlich zahlreiche Möglichkeiten, um die warmen Tage ereignisreich, und gleichzeitig ohne übermässigen finanziellen Aufwand zu verbringen.
So simpel wie zweifelsohne einen Besuch wert sind die vielen Parks und Grünflächen, die zum Verweilen, Spazieren oder Picknicken einladen. Der Rieterpark, der grösste Landschaftsgarten Zürichs, besticht etwa durch seine historische Parklandschaft mit seltenen Nadelbäumen, weitläufigen Wiesen und Spielplätzen – perfekt für Familien und Naturliebhaber. Ebenfalls sehenswert ist der MFO-Park in Oerlikon, ein moderner, ungewöhnlich gestalteter Park mit einer hohen Stahlkonstruktion, die von Kletterpflanzen bewachsen ist. Hier kann man wunderbar entspannen oder ein Zvieri geniessen. Wer einen Hauch Exotik bevorzugt, sollte den Chinagarten direkt am Zürichsee beim Zürichhorn besuchen, der mit seinen Teichen, Pavillons und Brücken eine ruhige Uferoase bildet.
Für Tierfreunde bildet der Tierpark Waidberg in Zürich ein lohnendes Ziel, wo man Damhirsche in naturnaher Umgebung beobachten kann – der Eintritt ist frei. Gleiches gilt für den Tierpark Langenberg in Langnau am Albis, den ältesten Zoo der Schweiz. Der Tierpark beherbergt einheimische Wildtiere in naturnaher Umgebung und ist ganzjährig frei zugänglich. Auf die Besucherinnen warten Wanderwege, Grillstellen und ein Wildtierspielplatz.
Für Abwechslung ist gesorgt
Auch anderswo kommen die Kleinen voll auf ihre Kosten. So zum Beispiel auf dem Planetenweg zwischen Effretikon und dem Schloss Kyburg, das als Krönung nach dem körperlichen Effort wartet. Die familienfreundliche Strecke, auf der man mit vier- bis fünffacher Lichtgeschwindigkeit durchs Sonnensystem wandert, verbindet Naturerlebnis mit Wissensvermittlung.

Im Tierpark Langenberg bekommt man mit etwas Glück einen Hirsch zu Gesicht. Bild: Facebook Stiftung Wildnispark Zürich
Wanderungen mit verschiedensten Schwierigkeits- und Ausdauergraden finden sich in der Region Zürich in grosser Zahl. So wird beispielsweise ein Aufstieg auf den Bachtel zwischen Wald und Hinwil mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Dabei führen verschiedene Wanderwege auf den Gipfel, wo ein Aussichtsturm und Picknickplätze warten. Bis dorthin kommt man an Weilern und Scheunen vorbei, durchstreift lauschige Wälder und trifft auf Steilhänge und Bachtobel.
Wer lieber mit dem Velo oder E-Bike unterwegs ist, ist in der Region ebenfalls bestens aufgehoben. Zweiradfreunden sei unter anderem die Route von Turbenthal nach Winterthur entlang der Töss ans Herz gelegt, die zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lässt. So wechseln sich Kiesbänke mit Schwemmstegen, einladenden Rastplätzen und einer abwechslungsreichen Landschaft ab. Den Zürichsee als Ziel hat der rund elf Kilometer lange Tobelweg von Erlenbach nach Küsnacht. Dieser führt durch das wildromantische Erlenbacher und Küsnachter Tobel und führt unterwegs an Wasserfällen, Höhlen und Findlingen vorbei.
Rund um die Uhr geöffnet
Kostenlos oder sehr günstig sind auch zahlreiche kulturelle Angebote: Das Naturhistorische Museum der Universität Zürich beispielsweise bietet spannende Ausstellungen, und viele Museen in der Region haben an bestimmten Tagen freien Eintritt. Gerade wenn das Wetter im Sommer einmal nicht mitspielen sollte, bieten diese Kulturhäuser die ideale Gelegenheit, trotz Wind und Regen einen aktiven und lehrreichen Tag zu gestalten.

Der Lützelsee lockt im Sommer zu einem erfrischenden Schwumm. Bild: Instagram Carlota Santos
Stichwort aktiv: Bewegung und Sport sind natürlich auch mit kleinem Budget möglich. So bieten sich die öffentlichen Tischtennistische für erbitterte Duelle und spassigen Rundlauf an. Ausserdem können bei den kostenlosen Running-Gruppen Ausdauertraining und Gemeinschaftsgefühl durch das Laufen in Gesellschaft kombiniert werden. Terminlich ungebunden ist man hingegen auf dem Vitaparcours: In vielen Gemeinden der Region gibt es kostenlose Fitness-Parcours im Wald, wo es keine Öffnungszeiten und (meist) auch keinen Dichtestress gibt.
Etwas gedrängter kann es zugegebenermassen in den zahlreichen Badis und Badestellen am Zürichsee zu- und hergehen, die an heissen Tagen zum Schwimmen und Sonnenbaden einladen – und oft kostenfrei zugänglich sind. Doch es gibt auch die eine oder andere unbekanntere Badestelle, wo sich mit weniger Menschenauflauf und begleitendem Trubel ins kühle Nass steigen lässt. So zum Beispiel der Lützelsee in Hombrechtikon, der auch eine schmucke Badi zu bieten hat, welche durch das umgebende Naturschutzgebiet einen einzigartigen Charakter besitzt. Kostenlos ist beispielsweise der Eintritt zur Freizeitanlage Hüttnersee in Samstagern. Ein Restaurant sorgt während der Sommersaison ausserdem für das leibliche Wohl.