Per Voting konnten Cinephile bestimmen, welche Filme bei der ersten Ausgabe des Festivals You Did This im Kino Riffraff in Zürich laufen sollen. Für 7 Genres wurden 7 Gewinnerfilme gefunden, die es ab dem 10. Juli auf die Leinwand schaffen.
Was, wenn wir selbst bestimmen könnten, welche unserer Lieblingsfilme wir (nochmals) im Kino erleben möchten? The Ones We Love macht dies möglich, indem es Klassiker in verschiedene Schweizer Kinos zurückbringt, wobei das Publikum im Vorfeld abstimmen kann, welche Filme es denn sein sollen.
Mit You Did This präsentiert The Ones We Love ein neues Festival, das es in sich hat und ab Donnerstag, 10. Juli, im Kino Riffraff in Zürich gastiert. So dürfen sich Filmfans auf 7 Tage mit 7 Genres freuen, wobei via Abstimmung entschieden wurde, welche Filme über die Leinwand flimmern. Die Genres sind dabei Comedy, Crime, Coming of Age, Dystopian, Romance, Summertime und WTF und jeder Film läuft zweimal am Festival.
Es beginnt düster
Den Anfang macht mit «Black Swan» der Gewinnerfilm aus dem Genre WTF am Donnerstag um 18:20 Uhr, wobei der Film von Darren Aronofsky am Sonntag, 13. Juli, um 21 Uhr wiederholt wird. Der Psychothriller aus dem Jahre 2010 dreht sich um die junge, ehrgeizige Ballerina Nina Sayers, die beim New York City Ballet die Hauptrolle in Tschaikowskis «Schwanensee» übernehmen soll. Sie muss dabei sowohl den unschuldigen weissen Schwan als auch den verführerischen schwarzen Schwan verkörpern. Während sie unter dem Druck und den hohen Erwartungen ihres Umfelds, insbesondere ihrer kontrollierenden Mutter und ihres fordernden Ballettdirektors, leidet, beginnt Nina zunehmend an ihrer eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Sie entwickelt Halluzinationen und verliert immer mehr die Kontrolle über sich selbst, während sie versucht, Perfektion zu erreichen und sich gegen ihre Konkurrentin Lily zu behaupten. Der Film ist ein intensiver Ritt, der den Zerfall von Ninas Psyche und ihren Kampf zwischen Disziplin, Leidenschaft und Selbstzerstörung eindrucksvoll inszeniert.
Weiter geht es am Eröffnungstag um 21 Uhr mit dem Genre Dystopian und dem Film «Children of Men» (2006), der am Montag, 14. Juli, um 18:20 Uhr wiederholt wird. Der Science-Fiction-Thriller von Alfonso Cuarón spielt im Jahr 2027 in einer düsteren Zukunft, in der seit 18 Jahren keine Kinder mehr geboren wurden und die Menschheit vor dem Aussterben steht. Die Gesellschaft ist im Chaos versunken, Grossbritannien hat sich in einen autoritären Polizeistaat verwandelt, in dem Migranten verfolgt werden. Im Mittelpunkt steht der desillusionierte Bürokrat Theo Faron, der von seiner Ex-Frau Julian gebeten wird, einer jungen Flüchtlingsfrau namens Kee zu helfen. Kee ist überraschend schwanger – das erste Mal seit vielen Jahren –, weshalb sie zur Hoffnungsträgerin für die Menschheit wird. Theo versucht, Kee und ihr ungeborenes Kind vor politischen Gruppierungen und der Regierung zu schützen und sie zu einer geheimen Organisation namens «Human Project» zu bringen, die das Überleben der Menschheit sichern will. Die Flucht führt sie durch ein von Gewalt und Verzweiflung geprägtes Land und wird zu einem Kampf um Hoffnung und Menschlichkeit in einer untergehenden Welt.
Träume und Rache
Die Kategorie Coming of Age bringt uns zu «Dead Poets Society» oder «Der Club der toten Dichter» mit deutschem Titel aus dem Jahre 1989 von Peter Weir. Der Film nach dem Drehbuch von Tom Schulman erzählt die Geschichte des unkonventionellen Englischlehrers John Keating, der an einem strengen Elite-Internat in den USA der 1950er-Jahre unterrichtet. Keating inspiriert seine Schüler dazu, frei zu denken, ihre eigenen Wege zu gehen und die Poesie als Lebenshilfe zu begreifen. Einige Schüler gründen daraufhin einen geheimen Club, in dem sie Gedichte lesen und ihre Träume teilen. Besonders der Schüler Neil entdeckt durch Keatings Einfluss seine Leidenschaft für das Theater, gerät aber in einen tragischen Konflikt mit seinem autoritären Vater. Nach Neils Selbstmord wird Keating für die Ereignisse verantwortlich gemacht und von der Schule entlassen. Der Film wird am Freitag, 11. Juli, um 18:20 Uhr sowie am darauffolgenden Montag um 21 Uhr gezeigt.
Der zweite Film am Freitag wird ab 21 Uhr «No Country for Old Men» (2007) aus dem Genre Crime sein, der am Dienstag, 15. Juli, um 18:20 Uhr wiederholt wird. In diesem Klassiker von Joel und Ethan Coen gerät der Vietnamveteran Llewelyn Moss im Jahr 1980 in Texas zufällig an den Schauplatz eines gescheiterten Drogendeals und findet dort einen Koffer mit zwei Millionen Dollar. Als er das Geld an sich nimmt, wird er zur Zielscheibe des eiskalten Auftragsmörders Anton Chigurh, der Moss mit brutaler Konsequenz verfolgt. Chigurh hinterlässt eine blutige Spur und entscheidet das Schicksal seiner Opfer oft per Münzwurf. Während Moss verzweifelt versucht, sich und seine Frau Carla Jean zu schützen, wird er von mehreren Parteien gejagt. Der alternde Sheriff Ed Tom Bell versucht, das Geschehen zu verstehen und Moss zu retten, muss aber erkennen, dass er der zunehmenden Gewalt und Sinnlosigkeit in seiner Umgebung hilflos gegenübersteht.
Es wird heiter
Der Samstag beginnt mit Summertime und «Little Miss Sunshine» (2006) um 18:20 Uhr (Wiederholung am Dienstag, 15. Juli, 21 Uhr). Der Film von Jonathan Dayton und Valerie Faris sowie Drehbuchautor Michael Arndt erzählt die Geschichte der ungewöhnlichen Familie Hoover, die sich in einem alten, gelben VW-Bus auf eine chaotische Reise quer durch die USA begibt, damit die neunjährige Olive an einem Kinderschönheitswettbewerb in Kalifornien teilnehmen kann. Jeder in der Familie kämpft mit eigenen Problemen: Der Vater ist ein erfolgloser Motivationstrainer, der Onkel hat einen Selbstmordversuch hinter sich, der Bruder schweigt aus Protest, und der Grossvater ist drogensüchtig. Trotz ständiger Streitigkeiten und Rückschläge wächst die Familie auf der turbulenten Fahrt enger zusammen. Beim Wettbewerb sorgt Olive mit ihrer unkonventionellen Darbietung für einen Skandal, doch am Ende steht nicht der Sieg, sondern der Zusammenhalt und die Akzeptanz innerhalb der Familie im Mittelpunkt.
Aus der Sparte Comedy hat «Scott Pilgrim vs. the World», mit deutschem Titel «Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt», das Rennen gemacht, der am Samstag um 21 Uhr sowie am Mittwoch, 16. Juli, um 18:20 Uhr gezeigt wird. In der Komödie von Edgar Wright aus dem Jahre 2010 verliebt sich der 22-jährige Bassist Scott Pilgrim in die geheimnisvolle Ramona Flowers. Um mit ihr zusammen sein zu können, muss er jedoch ihre sieben teuflischen Ex-Liebhaber besiegen, die sich ihm in spektakulären, an Videospiele erinnernden Duellen entgegenstellen. Während Scott sich durch diese skurrilen Kämpfe schlägt, muss er nicht nur Ramonas Vergangenheit bewältigen, sondern auch zu sich selbst finden. Der Film kombiniert Romantik, Action und popkulturelle Anspielungen und inszeniert Scotts Liebesabenteuer als rasantes, visuell aussergewöhnliches Spektakel.
Den Abschluss macht das Genre Romance mit «Pride & Prejudice» (2005) am Sonntag um 18:20 Uhr sowie am darauffolgenden Mittwoch um 21 Uhr. Im Drama von Joe Wright geht es um die Familie Bennet, die im England des frühen 19. Jahrhunderts lebt und fünf Töchter hat. Da es keinen männlichen Erben gibt, ist die Mutter darauf bedacht, ihre Töchter standesgemäss zu verheiraten. Als der wohlhabende Mr. Bingley und sein noch reicherer Freund Mr. Darcy in die Nachbarschaft ziehen, beginnen romantische Verwicklungen. Besonders die kluge und selbstbewusste Elizabeth Bennet gerät mit dem stolzen Mr. Darcy aneinander. Missverständnisse, gesellschaftliche Erwartungen und persönliche Vorurteile führen zu Konflikten, doch im Verlauf der Geschichte erkennen Elizabeth und Darcy ihre Fehler.
Tickets für die Vorstellungen können online bei Cinu und auf der Website des Riffraff Houdini erworben werden.