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Wo Veganer voll auf ihre Kosten kommen

Zwei Frauen kosten ein Eis und schiessen ein Selfie an der VeggieWorld

Schnausen ist erlaubt an der VeggieWorld. Bild: VeggieWorld / Andreas Gebert

Wer auf der Suche nach Inspiration für eine vegane Ernährung und einen ebensolchen Lebensstil ist, sollte kommendes Wochenende unbedingt nach Oerlikon kommen, wo in der Halle 622 die VeggieWorld stattfindet. Auf die BesucherInnen warten über 70 Aussteller, zahlreiche Inputreferate sowie Kochshows.

Nach 2022 und 2023 gastiert die VeggieWorld dieses Jahr zum dritten Mal im Frühling in Zürich, nachdem die Messe vor der Pandemie von 2016 bis 2019 jeweils im Herbst in der Limmatstadt Halt gemacht hat. Kommendes Wochenende, am 9. und 10. März, erwartet die BesucherInnen in der Halle 622 direkt am Bahnhof Oerlikon 75 Aussteller, die von Food bis Fashion die zahlreichen Facetten des veganen Lebensstils näherbringen.

Mittlerweile bieten sich in zahlreichen Lebensmittelbereichen vegane Alternativen zu tierischen Produkten. Unter anderem gibt es verschiedenste Aufstriche und Feinkostprodukte, was sich auch mit verschiedenen Ständen in diesem Segment an der VeggieWorld niederschlägt. Darunter befinden sich sowohl bekannte Namen und grosse Anbieter wie Coop, aber auch kleinere Unternehmen wie Taiga Naturkost, das 1999 damit begann, Zedernnüsse direkt aus dem Altai-Gebirge zu importieren und heute der führende Importeur für Zedernnussprodukte in Westeuropa ist.

Während manche Akteure sich erst relativ neu auf dem Feld der veganen Lebensmittel bewegen, können andere wiederum auf eine reiche Geschichte zurückblicken. So zum Beispiel Schöni Swissfresh, wo seit vier Generationen und fast 100 Jahren weitgehend naturbelassene Nahrungsmittel hergestellt werden. Der Herstellungsprozess ist dabei darauf ausgerichtet, die wertvollen Inhaltsstoffe der natürlichen Rohprodukte zu erhalten und auf künstliche Zusätze gänzlich zu verzichten.

Thunfisch, aber doch nicht

Wenn es um Fleisch- und Fischersatz geht, lohnt sich beispielsweise ein Besuch am Stand von BettaF!sh. Ihr Produkt «Tu-Nah» schmeckt wie Thunfisch und sieht ihm zum Verwechseln ähnlich. Der Unterschied ist, dass «Tu-Nah» auf Basis von Meeresalgen und Ackerbohnen eine vegane Thunfischalternative auf dem Markt darstellt. Dies vollumfänglich pflanzlich, reich an Proteinen sowie frei von Soja und Weizen.

An der VeggieWorld können die BesucherInnen zahlreichen Inputreferaten lauschen. Bild: VeggieWorld / Björn Fehl

In der Welt des Milch- und Käseersatzes ist Hilky zuhause. Das Schweizer Unternehmen setzt auf pflanzenbasierte Milchprodukte und bietet einen haferbasierten Drink in Flaschen an, die zu 100 Prozent aus recyceltem PET sind. Im Bereich der Getränke bewegt sich auch Lambertus Bräu und Brand, eine fast 200 Jahre alte Brauerei, Brennerei und Saucenmanufaktur. In den letzten Jahren ist der Betrieb immer nachhaltiger aufgestellt worden mit dem Fokus auf vegane Substitute wie den «Definitiv kein Eierlikör». Auch in der Gastronomie geht es immer öfter vegan zu und her. So zum Beispiel bei Samses Catering, das ebenfalls an der VeggieWorld mit einem Stand präsent sein wird. Das Unternehmen aus Rümlang setzt auf rein vegetarische oder vegane Produkte bei seinem Catering – ob es sich dabei um einen Firmenanlass, eine Hochzeit oder eine Privatfeier handelt.

Es wird gehandelt

Freilich beschränken sich die veganen Produkte nicht bloss auf die Lebensmittel, dem auch an der VeggieWorld Rechnung getragen wird. So werden zahlreiche Aussteller aus dem Non-Food-Bereich vor Ort sein. Darunter befindet sich auch der Hauptpartner des Anlasses: Swissveg. Dabei handelt es sich um die grösste Interessenvertretung vegan und vegetarisch lebender Menschen in der Schweiz. Seit 1993 setzt sich die Organisation mit Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Konsum tierischer Produkte dauerhaft zu senken.

Auch die Schweizer Vertretung von Sea Shepherd, die NGO zum Schutz der Meere und ihrer Bewohner, kann besucht werden. Seit über 40 Jahren engagiert sich Sea Shepherd dafür, illegale und schädliche Tätigkeiten aufzudecken und zu beenden. Dies nicht in Protestform mit Flyer, Petitionen oder Demos. Stattdessen lautet das Credo «Direct Action» – die NGO spürt illegale und schädliche Tätigkeiten auf den Weltmeeren auf und gibt ihr Bestes, direkt zu intervenieren und diese zu beenden. Im Bereich der Mode können BesucherInnen unter anderem die Barfussschuhe von Indirun entdecken und auch den Aspekten Sport, Gesundheit und Freizeit widmen sich verschiedene Stände.

Kochshow, bevor debattiert wird

Auf der Veggie Stage wird den Gästen ein abwechslungsreiches Programm geboten, das sich jeweils über den ganzen Tag verteilt. Den Anfang macht am Samstag um 10:45 Uhr Christine Kammerecker von Swissveg mit einem Vortrag zum Thema «Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums». Neben weiteren Vorträgen wird dem Publikum um 12:45 Uhr im Rahmen der «V-Love Kochshow» mit Andrea Pistorius Action geboten.

Am Sonntag steht zur selben Zeit wiederum eine Kochshow auf dem Programm. Dieses Mal mit Noah Rechsteiner und dem Anoah-Team. Um 15:30 Uhr wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Patrik Baboumian, Luca Pasquariello, Ryan Regez und Christine Kammerecker darüber debattiert, ob Supplemente sinnvoll oder überflüssig sind.

Im Anschluss an den Auftritt in Zürich wird die VeggieWorld in verschiedene deutsche Städte weiterziehen. Es handelt sich um eine globale Veranstaltungsreihe mit insgesamt 30 Standorten in Europa und Asien und total 4200 Aussteller und 250‘000 BesucherInnen.

Die Halle 622 ist jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets kosten im Normalpreis 14 Franken mit verschiedenen Vergünstigungen unter anderem für Swissveg-MitgliederInnen. Alle Infos zu den Tickets findest du hier.

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